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Text gilt ab: 01.08.2019
Fassung: 18.07.1996
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Verordnung über die Fortbildungsprüfungen zum Fachagrarwirt und zur Fachagrarwirtin
(VFprF)
Vom 18. Juli 1996
(GVBl. S. 303)
BayRS 7803-23-L

Vollzitat nach RedR: Verordnung über die Fortbildungsprüfungen zum Fachagrarwirt und zur Fachagrarwirtin (VFprF) vom 18. Juli 1996 (GVBl. S. 303, BayRS 7803-23-L), die zuletzt durch § 1 der Verordnung vom 29. Juni 2019 (GVBl. S. 416) geändert worden ist
Auf Grund von § 46 Abs. 1 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) in Verbindung mit Art. 4 Satz 1 des Gesetzes zur Ausführung des Berufsbildungsgesetzes (AGBBiG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 29. September 1993 (GVBl S. 754, BayRS 800-21-1-A) erläßt das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, hinsichtlich des Fachwirts und der Fachwirtin „Naturschutz und Landschaftspflege“ im Einvernehmen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, folgende vom Berufsbildungsausschuß beschlossene Verordnung:
§ 1
Grundsätze, Ziel der Prüfung
(1) Die §§ 2 und 3 dieser Verordnung gelten, soweit für die jeweilige Fortbildungsprüfung nichts anderes bestimmt ist.
(2) 1Die Prüfung bildet den Abschluss der beruflichen Fortbildung in Bereichen, die der Berufsausbildung in landwirtschaftlichen Ausbildungsberufen nachgelagert sind. 2Sie dient der beruflichen Anpassung und schafft Voraussetzungen für den beruflichen Aufstieg.
(3) 1Durch die Prüfung ist festzustellen, ob die Prüflinge die Kenntnisse und Fertigkeiten besitzen, um die jeweils notwendigen Tätigkeiten fachgerecht und eigenverantwortlich auszuführen und dabei auch betreuende und beratende Aufgaben wahrzunehmen. 2Wer die Prüfung bestanden hat, kann die Berufsbezeichnung führen, die im Zweiten Teil dieser Verordnung der jeweiligen Fortbildungsprüfung zugeordnet ist.
§ 2
Zulassungsvoraussetzungen
(1) 1Zur Prüfung wird zugelassen, wer
1.
die Abschlussprüfung nach § 37 BBiG in einem der Fortbildungsprüfung zugeordneten landwirtschaftlichen Ausbildungsberuf bestanden hat,
2.
nach der Abschlussprüfung mindestens drei Jahre in einem Ausbildungsberuf nach Nr. 1 oder in dem bei der jeweiligen Fortbildungsprüfung vorgeschriebenen Bereich tätig gewesen ist und
3.
an einem nach Richtlinien des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten durchgeführten Fortbildungslehrgang teilgenommen hat oder zum Zeitpunkt der Zulassung teil nimmt oder glaubhaft macht, dass gleichwertige Kenntnisse und Fertigkeiten auf andere Weise erworben worden sind.
2Der Fortbildungslehrgang ist keine allgemein zugängliche Bildungsmaßnahme. 3Die zuständige Stelle überwacht die Durchführung des Fortbildungslehrgangs.
(2) Wer die Meisterprüfung in einem landwirtschaftlichen Ausbildungsberuf nach Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bestanden hat, ist von den Anforderungen nach Abs. 1 Satz 1 Nrn. 1 und 2 sowie gegebenenfalls vom Fachschulbesuch befreit.
(3) Der erfolgreiche Besuch einer einschlägigen Fachschule wird mit seiner Dauer, höchstens jedoch mit einem Jahr auf die Tätigkeit nach Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 angerechnet.
§ 3
Gliederung und Durchführung der Prüfung, Bewertung
(1) 1Die Prüfung gliedert sich in Prüfungsteile und Prüfungsfächer; diesen werden Prüfungsgegenstände (Prüfungsinhalte) zugeordnet. 2Die Prüfung soll in allen Teilen und Fächern schriftlich und mündlich, in Prüfungsteilen und Prüfungsfächern mit Schwerpunkt im Bereich der Fertigkeiten auch oder nur praktisch durchgeführt werden.
(2) 1Die Prüfungsteile sind gesondert zu bewerten. 2Für jeden Teil ist eine Gesamtnote zu bilden. 3Das Zeugnis über die bestandene Prüfung enthält das Gesamtergebnis aus den Prüfungsteilen sowie die Ergebnisse der Prüfungsleistungen in den einzelnen Prüfungsteilen und Prüfungsfächern.
§ 4
Zulassung
(1) Zur Prüfung wird zugelassen, wer
1.
die Abschlußprüfung in einem der Ausbildungsberufe Landwirt/Landwirtin, Fachkraft Agrarservice, Gärtner/Gärtnerin, Winzer/Winzerin oder Hauswirtschafter/Hauswirtschafterin (Ausbildungsberuf der Landwirtschaft) bestanden hat und
2.
den erfolgreichen Besuch einer mindestens einjährigen Fachschule oder einer vergleichbaren Bildungseinrichtung im Agrarbereich nachweist.
(2) Abweichend von Absatz 1 Nrn. 1 und 2 kann auch zugelassen werden, wer die Abschlussprüfung in einem kaufmännischen Ausbildungsberuf bestanden hat und danach mindestens drei Jahre in der Landwirtschaft tätig war oder in einem der Landwirtschaft vor- oder nachgelagerten Bereich eine kaufmännische Berufstätigkeit ausgeübt hat.
§ 5
Gliederung der Prüfung
Die Prüfung umfaßt folgende Prüfungsteile mit den jeweils zugeordneten Prüfungsfächern
1.
Prüfungsteil: Wirtschaft und Recht
1.1
Betriebswirtschaft
1.2
Grundlagen des Steuerrechts
2.
Prüfungsteil: Fachtheorie
2.1
Rechnungswesen
2.2
Automatisierte Datenverarbeitung.
§ 6
Prüfungsgegenstände (Prüfungsinhalte)
(1) Im Prüfungsteil „Wirtschaft und Recht“ kann geprüft werden:
1.1
Prüfungsfach „Betriebswirtschaft“
Volkswirtschaftliche Zusammenhänge
Produktionsgrundlagen und Betriebsorganisation
1.2
Prüfungsfach „Grundlagen des Steuerrechts“
Allgemeines Steuerrecht
Bewertung des land- und forstwirtschaftlichen Vermögens
Einkommen-, Lohn- und Kirchensteuer
sonstige Steuern und Abgaben.
(2) Im Prüfungsteil „Fachtheorie“ kann geprüft werden:
2.1
Prüfungsfach „Rechnungswesen“
Buchhaltung und Jahresabschluß
Buchführungsstatistik und Betriebsvergleich
Betriebszweigabrechnung
2.2
Prüfungsfach „Automatisierte Datenverarbeitung“
Grundlagen der Datenverarbeitung
Datenerfassung
Datenausgabe und -auswertung.
§ 7
Durchführung der Prüfung, Bewertung
(1) Je Prüfungsteil soll die schriftliche Prüfung nicht länger als sechs Stunden, die mündliche Prüfung nicht länger als eine Stunde dauern.
(2) 1Innerhalb eines Prüfungsfachs haben die Noten für die schriftlichen Prüfungsleistungen das doppelte Gewicht. 2Bei Ermittlung der Noten je Prüfungsteil zählen die Leistungen in den Fächern „Grundlagen des Steuerrechts“ und „Automatisierte Datenverarbeitung“ je zweifach.
§ 8
Zulassung
Zur Prüfung wird zugelassen, wer
1.
die Abschlußprüfung in einem der Ausbildungsberufe Landwirt/Landwirtin oder Tierwirt/Tierwirtin bestanden hat,
2.
den erfolgreichen Besuch einer mindestens einjährigen Fachschule oder einer vergleichbaren Bildungseinrichtung im Agrarbereich nachweist und
3.
im Rahmen der dreijährigen Tätigkeit nach § 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 mindestens zwei Jahre als Besamungsbeauftragter (§ 14 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 Tierzuchtgesetz) tätig gewesen ist.
§ 9
Gliederung der Prüfung
Die Prüfung umfaßt folgende Prüfungsteile mit den jeweils zugeordneten Prüfungsfächern:
1.
Prüfungsteil: Grundlagen der Besamung
1.1
Anatomie und Physiologie
1.2
Labortechnik
1.3
Sameneinführung
1.4
Allgemeine und spezielle Hygiene
1.5
Spezielle Biotechniken
2.
Prüfungsteil: Tierzucht
2.1
Besamungszucht
2.2
Fütterung und Haltung
2.3
Betriebswirtschaft
2.4
Organisation der Tierzucht und der Besamung
3.
Prüfungsteil: Fruchtbarkeit und Besamungsservice
3.1
Management der Fruchtbarkeit
3.2
Fruchtbarkeitsprophylaxe; Trächtigkeitsuntersuchung in ihrer Bedeutung für die Besamungstauglichkeit
3.3.
Öffentlichkeitsarbeit und Mitarbeiterführung
4.
Prüfungsteil: Rechts-, Sozial- und Versicherungswesen
4.1
Rechtskunde für die Tierzucht und Besamung
4.2
Arbeitsrecht
4.3
Versicherungs- und Steuerwesen.
§ 10
Prüfungsgegenstände (Prüfungsinhalte)
(1) Im Prüfungsteil „Grundlagen der Besamung“ kann geprüft werden:
1.1
Prüfungsfach „Anatomie und Physiologie“
Allgemeine und spezielle Anatomie und Physiologie bei Rind und Schwein mit Betonung des hormonellen Regelkreises und der Veränderungen während der Trächtigkeit
1.2
Prüfungsfach „Labortechnik“
Entnahme, Beurteilung und Verarbeitung des Samens bei Rind und Schwein
1.3
Prüfungsfach „Sameneinführung“
Vorprüfung (Vorbericht und Voruntersuchung)
Hygiene der Sameneinführung, Beachtung des optimalen Besamungszeitpunktes, Samenbehandlung, Besamungstechnik
Aufzeichnungen und Schriftverkehr
1.4
Prüfungsfach „Allgemeine und spezielle Hygiene“
Begriffsbestimmungen, Übersicht über Teilbereiche, Hygienemaßnahmen im Arbeitsbereich
Gesundheit, Erkrankungen (Ursachen, Merkmale, Maßnahmen)
Seuchen (Ursachen, Erscheinungsformen, Maßnahmen)
1.5
Prüfungsfach „Spezielle Biotechniken“
Bedeutung, Begriffsbestimmungen, Reproduktionsplanung
Embryotransfer
Geschlechtsdeterminierung.
(2) Im Prüfungsteil „Tierzucht“ kann geprüft werden:
2.1
Prüfungsfach „Besamungszucht“
Wirtschaftliche Bedeutung der Tierzucht, Genetik, Tierbeurteilung
Besamungszuchtprogramm Rind
Besamungszuchtprogramm Schwein
2.2
Prüfungsfach „Fütterung und Haltung“
nährstoff- und leistungsgerechte Fütterung, Einfluß auf die Fruchtbarkeit
Einfluß der Haltung auf die Fruchtbarkeit, Stallformen, Stallbau
2.3
Prüfungsfach „Betriebswirtschaft“
Wirtschaftlichkeit der Besamung, Kriterien
2.4
Prüfungsfach „Organisation der Tierzucht und Besamung“
Formen, Organisationen und Träger der Rinder- und Schweinezucht sowie Besamung
Förderungsprogramme des Staates.
(3) Im Prüfungsteil „Fruchtbarkeit und Besamungsservice“ kann geprüft werden:
3.1
Prüfungsfach „Management der Fruchtbarkeit“
Maßstäbe der Fruchtbarkeit
Feststellung und Bewertung der Fruchtbarkeit
Aufgaben der an der Besamung Beteiligten
Unterweisung des Tierhalters
3.2
Prüfungsfach „Fruchtbarkeitsprophylaxe; Trächtigkeitsuntersuchung in ihrer Bedeutung für die Besamungstauglichkeit“
Maßnahmen vor, während und nach der Geburt
Fruchtbarkeitssicherungsbetreuung, Fertilitätsdienst
Sterilitätsformen und Trächtigkeitsuntersuchungen bei Rind und Schwein
3.3
Prüfungsfach „Öffentlichkeitsarbeit und Mitarbeiterführung“
Aufklärung und Werbung, Kundenbetreuung
Organisation des Außendienstes
Mitarbeiterführung, partnerschaftliches Verhalten
Aus- und Weiterbildung.
(4) Im Prüfungsteil „Rechts-, Sozial- und Versicherungswesen“ kann geprüft werden:
4.1
Prüfungsfach „Rechtskunde für Tierzucht und Besamung“
Tierzuchtrecht
Tierseuchenrecht
Futtermittelrecht
Tierschutzrecht
4.2
Prüfungsfach „Arbeitsrecht“
Arbeitsvertrags-, Betriebsverfassungs- und Tarifvertragsrecht
Arbeitszeit- und Urlaubsrecht
Arbeitsschutzrecht und Arbeitsgerichtsverfahren
4.3
Prüfungsfach „Versicherungs- und Steuerwesen“
Haftpflichtversicherung
Sozialversicherung, insbesondere Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung
Tierversicherung
Steuerarten und Besteuerungsverfahren.
§ 11
Durchführung der Prüfung
(1) Je Prüfungsteil soll die schriftliche Prüfung nicht länger als drei Stunden, die mündliche Prüfung nicht länger als 30 Minuten dauern.
(2) 1In den Prüfungsfächern nach § 10
1.2
Labortechnik,
2.1
Besamungszucht,
2.2
Fütterung und Haltung und
3.2
Fruchtbarkeitsprophylaxe; Trächtigkeitsuntersuchung in ihrer Bedeutung für die Besamungstauglichkeit
wird die schriftliche Prüfung durch eine praktische Prüfung ersetzt, die je Prüfungsfach nicht länger als 30 Minuten dauern soll. 2Die Dauer der schriftlichen Prüfung in dem betreffenden Prüfungsteil verringert sich entsprechend.

Abschnitt III Fachagrarwirt und Fachagrarwirtin Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierproduktion

§ 12
Zulassung
(1) Zur Prüfung wird zugelassen, wer
1.
die Abschlußprüfung in einem der Ausbildungsberufe Landwirt/Landwirtin oder Tierwirt/Tierwirtin bestanden hat,
2.
den erfolgreichen Besuch einer mindestens einjährigen Fachschule oder einer vergleichbaren Bildungseinrichtung im Agrarbereich nachweist und
3.
abweichend von § 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 mindestens drei Jahre im Bereich Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierproduktion tätig gewesen ist.
(2) Wer die Voraussetzungen nach Absatz 1 Nrn. 1 und 2 oder eine dieser Voraussetzungen nicht erfüllt, wird zugelassen, wenn eine zusätzliche mindestens sechsjährige Tätigkeit im Bereich nach Absatz 1 Nr. 3 nachgewiesen ist.
§ 13
Gliederung der Prüfung
Die Prüfung umfaßt folgende Prüfungsteile mit den jeweils zugeordneten Prüfungsfächern:
1.
Prüfungsteil: Grundlagen der tierischen Erzeugung
1.1
Volkswirtschaftliche Bedeutung
1.2
Vererbungslehre und Zuchtwertprüfung
1.3
Angewandte Züchtung und Zuchtauswahl
1.4
Tiergesundheit, Tierproduktion und Umwelt
1.5
Organisationen in der tierischen Erzeugung
2.
Prüfungsteil: Fütterung und Haltung
2.1
Futterbau und Futterkonservierung
2.2
Tierernährung, Beurteilung und Einsatz von Futtermitteln
2.3
Futterplanung und Futterrationen
2.4
Haltungsformen und -systeme, Stalleinrichtungen
3.
Prüfungsteil: Erzeugung, Leistungs- und Qualitätsprüfungen
3.1
Gewinnung tierischer Produkte
3.2
Milchqualität und Fleischqualität
3.3
Erfolgskontrolle, Technik der Leistungsermittlung
3.4
Praktische Durchführung der Leistungsprüfungen
3.5
Grundlagen der Untersuchungsverfahren nach der Milchgüteverordnung
3.6
Qualitätssicherung
4.
Prüfungsteil: Rechts-, Sozial- und Versicherungswesen
4.1
Tierzucht-, Tierseuchen- und Futtermittelrecht
4.2
Rechtliche Grundlagen der Milch- und Fleischerzeugung
4.3
Grundlagen des Arbeitsrechts und des Versicherungswesens.
§ 14
Prüfungsgegenstände (Prüfungsinhalte)
(1) Im Prüfungsteil „Grundlagen der tierischen Erzeugung“ kann geprüft werden:
1.1
Prüfungsfach „Volkswirtschaftliche Bedeutung“
Naturalleistungen und Wertschöpfungen der tierischen Erzeugung
Bedarfsdeckung
Stellung der tierischen Erzeugung im Betrieb
Tierproduktion und Vermarktung
1.2
Prüfungsfach „Vererbungslehre und Zuchtwertprüfung“
Grundlagen der Zucht einschließlich Reinzucht und Kreuzung
Eigenleistungs- und Nachkommenprüfung
Zuchtwertprüfverfahren auf Milch- und Fleischleistung, Fruchtbarkeit
1.3
Prüfungsfach „Angewandte Züchtung und Zuchtauswahl“
Zuchtziele, Zuchtprogramme
Zuchtauslese aufgrund von Leistungs- und Zuchtwertprüfungsergebnissen
Tierbeurteilung
1.4
Prüfungsfach „Tiergesundheit, Tierproduktion und Umwelt“
wichtigste Tierseuchen und Tierkrankheiten, Vorbeugung
Tierhygiene bei Rind und Schwein
Tiergesundheitsdienst
Probleme der Intensivtierhaltung
Tierschutz
Umweltschutz
1.5
Prüfungsfach „Organisationen in der tierischen Erzeugung“
Züchtervereinigungen
Organisationen für Leistungs- und Qualitätsprüfungen
Erzeugerringe und Erzeugergemeinschaften
Förderung in der Tierproduktion und in der Vermarktung.
(2) Im Prüfungsteil „Fütterung und Haltung“ kann geprüft werden:
2.1
Prüfungsfach „Futterbau und Futterkonservierung“
Wirtschaftseigenes Futter
Futterwerbung und -konservierung
Grünlandnutzung, insbesondere Weise
2.2
Prüfungsfach „Tierernährung, Beurteilung und Einsatz von Futtermitteln“
Energiebedarf, leistungsgerechte Fütterung, Futterbeurteilung
Inhaltsstoffe und Preiswürdigkeit von Futtermitteln und Mineralstoffmischungen
Futterzusatzstoffe
Futtermitteluntersuchungen
2.3
Prüfungsfach „Futterplanung und Futterrationen“
Nutzungsbezogene Futterplanung nach Menge und Qualität
Futterrationen
Fütterungstechnik, Verfahren der Futterdosierung
2.4
Prüfungsfach „Haltungsformen und –systeme, Stalleinrichtungen“
Formen der Nutztierhaltung
Bestandsführung und Haltungssysteme
tiergerechte Aufstallung.
(3) Im Prüfungsteil „Erzeugung, Leistungs- und Qualitätsprüfungen“ kann geprüft werden:
3.1
Prüfungsfach „Gewinnung tierischer Produkte“
Erzeugung und Gewinnung von Qualitätsmilch, Funktion und Einsatz der Melkmaschine, Milchkühlung
Qualitätsfleischerzeugung
Bestimmung des Mastendzeitpunkts
Vorbereitung zur Vermarktung beziehungsweise zur Schlachtung
Ferkelerzeugung
3.2
Prüfungsfach „Milchqualität und Fleischqualität“
Milchinhaltsstoffe und ihre wirtschaftliche Bedeutung
Qualitätsbezahlung der Milch
Qualitätskriterien beim Fleisch, Handelsklassen, Lebend- und Geschlachtetvermarktung
3.3
Prüfungsfach „Erfolgskontrolle, Technik der Leistungsermittlung“
Erfassung von Grunddaten tierischer Leistungen
Datenaufbereitung und Auswertung
Wirtschaftlichkeitskontrolle hinsichtlich Aufwand und Ertrag
Wertung von Leistungsergebnissen
3.4
Prüfungsfach „Praktische Durchführung der Leistungsprüfungen“
Datenerfassung und Identitätssicherung, Einsatz und Pflege der entsprechenden Geräte
Methode und Durchführung der in Bayern angewandten Zucht-, Milch- und Fleischleistungsprüfungen
3.5
Prüfungsfach „Grundlagen der Untersuchungsverfahren nach der Milchgüteverordnung“
biologische und untersuchungstechnische Grundlagen für die Bestimmung der bakteriologischen Beschaffenheit, der Keimzahl, des Zellgehalts und des Hemmstoffgehalts der Milch
Grundlagen der Güteklasseneinteilung der Milch einschließlich Gütebewertung
3.6
Prüfungsfach „Qualitätssicherung“
Programme zur Erhaltung der Gesundheit der Tierbestände und zur Sicherung der Qualität der Produkte.
(4) Im Prüfungsteil „Rechts-, Sozial- und Versicherungswesen“ kann geprüft werden:
4.1
Prüfungsfach „Tierzucht-, Tierseuchen- und Futtermittelrecht“
Tierzuchtrecht
Tierseuchenrecht
Futtermittelrecht
4.2
Prüfungsfach „Rechtliche Grundlagen der Milch- und Fleischerzeugung“
Milch- und Fettgesetz
Milchgüteverordnung
Vieh- und Fleischgesetz und einschlägige Durchführungsverordnungen
Tierschutzrecht
4.3
Prüfungsfach „Grundlagen des Arbeitsrechts und Versicherungswesen“
Arbeitsvertrags-, Betriebsverfassungs- und Tarifvertragsrecht
Arbeitszeit- und Urlaubsrecht
Arbeitsschutz, Arbeitsgerichtsverfahren
Sozialversicherung, insbesondere Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung
Haftpflichtversicherung
Tierversicherung
Ertragsschadenversicherung.
§ 15
Durchführung der Prüfung
(1) Je Prüfungsteil soll die schriftliche Prüfung nicht länger als drei Stunden, die mündliche Prüfung nicht länger als 30 Minuten dauern.
(2) 1In den Prüfungsfächern nach § 14
1.3
Angewandte Züchtung und Zuchtauswahl,
2.2
Tierernährung, Beurteilung und Einsatz von Futtermitteln,
3.1
Gewinnung tierischer Produkte und
3.4
Praktische Durchführung der Leistungsprüfungen
wird die schriftliche Prüfung durch eine praktische Prüfung ersetzt, die je Prüfungsfach nicht länger als 30 Minuten dauern soll. 2Die Dauer der schriftlichen Prüfung in dem betreffenden Prüfungsteil verringert sich entsprechend.

Abschnitt IV Fachagrarwirt und Fachagrarwirtin Golfplatzpflege – Greenkeeper –

§ 16
Zulassung
Zur Prüfung wird zugelassen, wer
1.
die Abschlußprüfung in einem der Ausbildungsberufe Landwirt/Landwirtin, Fachkraft Agrarservice, Gärtner/Gärtnerin, Forstwirt/Forstwirtin oder Winzer/Winzerin bestanden hat und
2.
mindestens drei Jahre in einem Ausbildungsberuf nach Nummer 1 oder in der Golfplatzpflege tätig gewesen ist.
§ 17
Gliederung der Prüfung
Die Prüfung umfaßt folgende Prüfungsteile mit den jeweils zugeordneten Prüfungsfächern:
1.
Prüfungsteil: Der Golfplatz als Sport- und Spielfläche und als landschaftsgestaltendes Element
1.1
Anforderungen an einen Golfplatz
1.2
Ökologische und rechtliche Grundlagen
2.
Prüfungsteil: Golfplatzpflege
2.1
Pflegemaßnahmen
2.2
Einsatz und Wartung von Maschinen und Geräten
3.
Prüfungsteil: Platzmanagement
3.1
Golfplatz und Spielbetrieb
3.2
Arbeitsorganisation und Betriebsführung.
§ 18
Prüfungsgegenstände (Prüfungsinhalte)
(1) Im Prüfungsteil „Der Golfplatz als Sport- und Spielfläche und als landschaftsgestaltendes Element“ kann geprüft werden:
1.1
Prüfungsfach „Anforderungen an einen Golfplatz“
Bodenaufbau, –eigenschaften und –verbesserungsmaßnahmen
standort- und nutzungsgerechte Bepflanzung
Wege- und Gewässerbau
1.2
Prüfungsfach „Ökologische und rechtliche Grundlagen“
ökologische Zusammenhänge
Baurecht (Auflagen, landschaftspflegerische Begleitpläne)
Umweltrecht (Naturschutz-, Abfall- und Wasserrecht)
Pflanzenschutz- und Düngemittelrecht.
(2) Im Prüfungsteil „Golfplatzpflege“ kann geprüft werden:
2.1
Prüfungsfach „Pflegemaßnahmen“ nutzungs- und umweltgerechte
Fertigstellungs-, Entwicklungs- und Unterhaltspflege sowie Regenerationsmaßnahmen
Stauden- und Gehölzpflege
Pflanzenernährung
Pflanzenschutzmaßnahmen
2.2
Prüfungsfach „Einsatz und Wartung von Geräten und Maschinen“
Antriebsmaschinen
Mäh- und Pflegegeräte
Beregnungsanlagen
Pflege- und Instandhaltung von Maschinen und Geräten
Arbeits- und Unfallschutz
Verkehrssicherheit und Versicherungsangelegenheiten.
(3) Im Prüfungsteil „Platzmanagement“ kann geprüft werden:
3.1
Prüfungsfach „Golfplatz und Spielbetrieb“
grundlegende Golf- und Platzregeln
Koordination von Pflege- und Spielbetrieb
Wettkampfvorbereitung
Maßnahmen zum Ausbau eines Golfplatzes
3.2
Prüfungsfach „Arbeitsorganisation und Betriebsführung“
Grundfragen der Betriebsorganisation
Mitarbeiterführung
Kostenrechnung (Betriebsabrechnung und Kalkulation)
Arbeits- und Sozialrecht.
§ 19
Durchführung der Prüfung
1Die schriftliche Prüfung soll je Prüfungsfach nicht länger als eine Stunde, die mündliche Prüfung je Prüfungsteil nicht länger als 30 Minuten dauern. 2Im zweiten Prüfungsteil wird die schriftliche Prüfung durch eine praktische Prüfung ersetzt, die einschließlich der ergänzenden mündlichen Prüfung insgesamt nicht länger als 150 Minuten dauern soll. 3Im dritten Prüfungsteil soll der mündlichen Prüfung der im Rahmen des Fortbildungslehrgangs (§ 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3) erstellte Praktikumsbericht zugrunde gelegt werden.
§ 20
Zulassung
Zur Prüfung wird zugelassen, wer
1.
die Fortbildungsprüfung zum Fachagrarwirt Golfplatzpflege – Greenkeeper – oder zum Fachagrarwirt Sportplatzpflege bestanden hat und
2.
drei Jahre als Greenkeeper oder in der Sportplatzpflege tätig gewesen ist.
§ 21
Gliederung der Prüfung
Die Prüfung umfasst folgende Prüfungsteile mit den jeweils zugeordneten Prüfungsfächern:
1.
Prüfungsteil: Leitung und Organisation
1.1
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
1.2
Personalwesen
1.3
Qualitäts- und Zeitmanagement
2.
Prüfungsteil: Golf- und Sportanlage und Platzmanagement
2.1
Golf- und Sportanlage
2.2
Platzmanagement und Umwelt
3.
Prüfungsteil: Betriebswirtschaft und Recht
3.1
Kostenmanagement und Finanzplanung
3.2
Recht und Versicherungswesen.
§ 22
Prüfungsgegenstände (Prüfungsinhalte)
(1) Im Prüfungsteil „Leitung und Organisation“ kann geprüft werden:
1.1
Prüfungsfach „Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit“
Rhetorik
Verhandlungstechniken
Präsentation
1.2
Prüfungsfach „Personalwesen“
Personalgewinnung und Personaleinsatz
Personalführung
Arbeitsrecht
Sozialversicherungsrecht
1.3
Prüfungsfach „Qualitäts- und Zeitmanagement“
Projektmanagement
Qualitätsmanagement
Zeitmanagement
Problemmanagement
Büroorganisation, Telekommunikation, Branchensoftware.
(2) Im Prüfungsteil „Golf- und Sportanlage und Platzmanagement“ kann geprüft werden:
2.1
Prüfungsfach „Golf- und Sportanlage“
Entwicklung und Organisation des Sports in Deutschland
Architektur und Design von Golf- und Sportanlagen, Arenen
Neubau und Erweiterung
Renovierung, Umbau und Modernisierung von Golf- und Sportanlagen
Bauleitung und VOB (Ausschreibungsunterlagen)
Zusammenarbeit mit Behörden und Beachtung von Auflagen
2.2
Prüfungsfach „Golf- und Sportplatzmanagement und Umwelt“
Spielbetrieb und Turniervorbereitung, Wettkampfvorbereitung
Umweltschonende Platzpflege
Zertifizierung und Umweltaudit, Pitch of the year
Erweiterte Pflanzenkenntnis und Entwicklung des Pflanzenbestand
(3) Im Prüfungsteil „Betriebswirtschaft und Recht“ kann geprüft werden:
3.1
Prüfungsfach „Kostenmanagement und Finanzplanung“
Buchführung, Bilanzierung und Finanzierung
Kostenrechnung
Kalkulation und Nachkalkulation
Jahresbudgeterstellung und Investitionsplanung
Controlling und Berichtswesen
3.2
Prüfungsfach „Recht und Versicherungen“
Vertragsrecht
Handels- und Gewerberecht
Umweltrecht (Naturschutz-, Abfall- und Wasserrecht), Baurecht sowie Pflanzenschutz- und Düngemittelrecht
Versicherungswesen.
§ 23
Durchführung der Prüfung
(1) 1Die Prüfungsfächer „Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit“ und „Qualitäts- und Zeitmanagement“ werden unbeschadet der gesonderten Bewertung gemeinsam in Form einer Präsentation geprüft, die nicht länger als eine Stunde dauern soll. 2Die Prüflinge erhalten hierfür eine achttägige Vorbereitungszeit.
(2) 1Das Prüfungsfach „Platzmanagement und Umwelt“ wird anhand eines Fallbeispiels geprüft. 2Das Fallbeispiel ist schriftlich zu lösen und in einem Prüfungsgespräch zu erläutern. 3Für die Prüfung stehen bis zu drei Stunden zur Verfügung. 4Dabei soll das Prüfungsgespräch je Prüfungsteilnehmer nicht länger als 30 Minuten dauern.
(3) Im Prüfungsfach „Kostenmanagement und Finanzplanung“ erstellen die Prüflinge aus den Daten eines Golfclubs oder einer anderen Einrichtung des Rasensports nach einer dreimonatigen Vorbereitungszeit eine Facharbeit, die sie in einem Prüfungsgespräch erläutern, das nicht länger als eine Stunde dauern soll.
(4) 1Die übrigen Prüfungsfächer werden schriftlich und mündlich geprüft. 2Je Prüfungsfach soll die schriftliche Prüfung nicht länger als eine Stunde und die mündliche Prüfung nicht länger als 30 Minuten dauern.
§ 24
Zulassung
Zur Prüfung wird zugelassen, wer
1.
die Abschlussprüfung in einem der Ausbildungsberufe Landwirt/Landwirtin, Fachkraft Agrarservice, Hauswirtschafter/ Hauswirtschafterin (Ausbildungsberuf der Landwirtschaft), Gärtner/Gärtnerin, Winzer/Winzerin, Tierwirt/Tierwirtin, Pferdewirt/Pferdewirtin, Forstwirt/Forstwirtin oder Brenner/Brennerin bestanden hat und
2.
nach der Abschlussprüfung mindestens drei Jahre in einem Ausbildungsberuf nach Nr. 1 tätig gewesen ist.
§ 25
Gliederung der Prüfung
Die Prüfung umfasst folgende Prüfungsteile mit den jeweils zugeordneten Prüfungsfächern:
1.
Prüfungsteil: „Allgemeine Grundlagen regenerativer Energieformen“
1.1
Potenziale, Einsatzmöglichkeiten und Perspektiven
1.2
Produktion und Bereitstellung von Bioenergieträgern
1.3
Gesetzliche Rahmenbedingungen, Förderprogramme und Zuständigkeiten
2.
Prüfungsteil: „Energetische Nutzung von Biomasse“
2.1
Biokraftstoffe
2.2
Biogene Festbrennstoffe
2.3
Biogas
3.
Prüfungsteil: „Wirtschaft, Recht und Organisation“
3.1
Finanzierung, steuerliche Aspekte und Wirtschaftlichkeit
3.2
Recht und Versicherungswesen
3.3
Arbeitsorganisation und Betriebsführung
3.4
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
§ 26
Prüfungsgegenstände (Prüfungsinhalte)
(1) Im Prüfungsteil „Allgemeine Grundlagen regenerativer Energieformen“ kann geprüft werden:
1.1
Prüfungsfach „Potenziale, Einsatzmöglichkeiten und Perspektiven“
Pflanzliche Rohstoffe
Organische Reststoffe
Sonnenenergie
Windenergie
Wasserkraft
Geothermie
1.2
Prüfungsfach „Produktion und Bereitstellung von Bioenergieträgern“
Erzeugung und Aufbereitung von Rohstoffen
Verwertung und Aufbereitung von Reststoffen
Qualitätsaspekte
Lagerung und Konservierung
Logistik
1.3
Prüfungsfach „Gesetzliche Rahmenbedingungen, Förderprogramme und Zuständigkeiten“
Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG) mit Biomasseverordnung
Mineralölsteuergesetz
Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz
Normen und einschlägige Rechtsvorschriften
Investitionsförderprogramme (Land, Bund, EU)
Förderungen im laufenden Betrieb
Behörden, Fachstellen, Organisationen
(2) Im Prüfungsteil „Energetische Nutzung von Biomasse“ kann jeweils unter Berücksichtigung von Biologie, Technik, Ökologie und Ökonomie geprüft werden:
2.1
Prüfungsfach „Biokraftstoffe“
Naturbelassenes Pflanzenöl
Biodiesel (RME, PME)
Bioethanol
2.2
Prüfungsfach „Biogene Festbrennstoffe“
Scheitholz
Holzhackschnitzel
Pellets
Sonstige pflanzliche Brennstoffe
2.3
Prüfungsfach „Biogas“
Wirtschaftsdünger
Organische Reststoffe
Energiepflanzen
(3) Im Prüfungsteil „Wirtschaft, Recht und Organisation“ kann geprüft werden:
3.1
Prüfungsfach „Finanzierung, steuerliche Aspekte und Wirtschaftlichkeit“
Wirtschaftlicher Verfahrensvergleich
Vermarktung
Kapitalbeschaffung
Grundsätze des Gewerbe- und Steuerrechts
3.2
Prüfungsfach „Recht und Versicherungswesen“
Genehmigungsrecht
Umweltrecht
Arbeitssicherheit
Landwirtschaftliches Fachrecht
Vertragsrecht
Versicherungswesen
3.3
Prüfungsfach „Arbeitsorganisation und Betriebsführung“
Betriebsorganisation
Telekommunikation
Dokumentation
Controlling
3.4
Prüfungsfach „Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit“
Verhandlungsführung
Präsentation
Konfliktlösung
§ 27
Durchführung der Prüfung, Bewertung
(1) 1Das Prüfungsfach „Produktion und Bereitstellung von Bioenergieträgern“ wird anhand eines Fallbeispiels geprüft. 2Das Fallbeispiel ist schriftlich zu lösen und in einem Prüfungsgespräch zu erläutern. 3Für die Prüfung stehen insgesamt bis zu drei Stunden zur Verfügung. 4Dabei soll das Prüfungsgespräch je Prüfungsteilnehmer nicht länger als 30 Minuten dauern.
(2) Die Prüfungsfächer „Potenziale, Einsatzmöglichkeiten und Perspektiven“ und „Gesetzliche Rahmenbedingungen, Förderprogramme und Zuständigkeiten“ werden, unbeschadet der gesonderten Bewertung, gemeinsam in einem Kolloquium mündlich geprüft, das nicht länger als 30 Minuten dauern soll.
(3) 1Im zweiten Prüfungsteil „Energetische Nutzung von Biomasse“ erstellen die Prüfungsteilnehmer nach ihrer Wahl aus einem der Prüfungsfächer „Biokraftstoffe“, „Biogene Festbrennstoffe“ oder „Biogas“ anhand der Daten einer bestehenden Anlage nach zweimonatiger praktischer Vorbereitungszeit einen schriftlichen Verfahrens- und Kontrollbericht mit Bewertung, den sie in einem Prüfungsgespräch vorstellen, das nicht länger als 45 Minuten dauern soll. 2Im Rahmen des Prüfungsgesprächs wird auch das nach Satz 1 gewählte Prüfungsfach geprüft. 3Die Noten für den schriftlichen Verfahrens- und Kontrollbericht und für das Prüfungsgespräch werden zu einer Note zusammengefasst.
(4) 1Im zweiten Prüfungsteil werden die übrigen Prüfungsfächer mündlich, im dritten Prüfungsteil die Prüfungsfächer „Finanzierung, steuerliche Aspekte und Wirtschaftlichkeit“ und „Recht und Versicherungswesen“ schriftlich, die übrigen Prüfungsfächer mündlich geprüft. 2Je Prüfungsfach soll die schriftliche Prüfung nicht länger als eine Stunde und die mündliche Prüfung nicht länger als 30 Minuten dauern.
(5) Für die Ermittlung der Gesamtnote im zweiten Prüfungsteil wird die Note für die Prüfungsleistung nach Abs. 3 zweifach gewertet.
§ 28
Zulassung
Zur Prüfung wird zugelassen, wer
1.
die Abschlussprüfung in einem Ausbildungsberuf der Landwirtschaft bestanden hat und
2.
mindestens drei Jahre in einem Ausbildungsberuf nach Nr. 1 oder in der Betriebshilfe tätig gewesen ist oder den erfolgreichen Besuch einer mindestens einjährigen Fachschule oder einer vergleichbaren Bildungseinrichtung im Agrarbereich nachweist.
§ 29
Gliederung der Prüfung
Die Prüfung umfasst folgende Prüfungsteile mit den jeweils zugeordneten Prüfungsfächern:
1.
Prüfungsteil: Leistungen in der Betriebshilfe
1.1
Betriebliche Bestandsaufnahme
1.2
Landwirtschaftliches Fachrecht
1.3
Landwirtschaftliches Berichts- und Dokumentationswesen
2.
Prüfungsteil: Berufsbildung und Organisation der Betriebshilfe
2.1
Träger der Betriebs- und Haushaltshilfe
2.2
Einsatzkräfte in der sozialen Betriebs- und Haushaltshilfe
3.
Prüfungsteil: Kommunikation und Konfliktlösung
3.1
Grundzüge der Kommunikation
3.2
Verhalten bei Lebenskrisen
3.3
Bewältigung berufsbedingter Belastungen
4.
Prüfungsteil: Berufliche und rechtliche Rahmenbedingungen
4.1
Rechtsgeschäfte im Auftrag Dritter
4.2
Sozialversicherungsrecht
4.3
Arbeitsrecht und Arbeitsschutz.
§ 30
Prüfungsgegenstände (Prüfungsinhalte)
(1) Im Prüfungsteil „Leistungen in der Betriebshilfe“ kann geprüft werden:
1.1
Prüfungsfach „Betriebliche Bestandsaufnahme“
Analyse der betrieblichen Situation
Kenntnisse von Familienstrukturen
Planung der täglichen Arbeit
Kontrolle der verfügbaren Mittel
1.2
Prüfungsfach „Landwirtschaftliches Fachrecht“
Umweltrecht
Düngemittel- und Pflanzenschutzrecht
Recht des Gesundheitsschutzes, Tierseuchenrecht
Tierschutzrecht
1.3
Prüfungsfach „Landwirtschaftliches Berichts- und Dokumentationswesen“
Buchführung
Förderanträge
Qualitätssicherungssysteme.
(2) Im Prüfungsteil „Berufsbildung und Organisation der Betriebshilfe“ kann geprüft werden:
2.1
Prüfungsfach „Träger der Betriebs- und Haushaltshilfe“
Organisationen und Interessenvertretungen der Betriebs- und Haushaltshilfe in Bayern
Tätigkeitsfelder der Organisationen, Schwerpunkte
Abgrenzung von anderen Dienstleistern im sozialen Bereich
2.2
Prüfungsfach „Einsatzkräfte in der sozialen Betriebs- und Haushaltshilfe“
Haupt- und nebenberufliche Kräfte
Anstellungsvoraussetzungen, persönliche und fachliche Eignung, Weiterbildung
Berufsständische Vertretungen.
(3) Im Prüfungsteil „Kommunikation und Konfliktlösung“ kann geprüft werden:
3.1
Prüfungsfach „Grundzüge der Kommunikation“
Gesprächsformen, je nach Ziel, Situation, Teilnehmerkreis
Techniken und Methoden der Gesprächsführung
Unterstützungs- und Motivationsmöglichkeiten
3.2
Prüfungsfach „Verhalten bei Lebenskrisen“
Wechselnde Familiensituationen, Generationenkonflikt
Chronische Krankheit
Behinderungen
Sterben, Tod, Trauer
3.3
Prüfungsfach „Bewältigung berufsbedingter Belastungen“
Arbeitsanfall, Arbeitsorganisation
Einflüsse des sozialen Umfelds
Alternative Betriebsorganisationen.
(4) Im Prüfungsteil „Berufliche und rechtliche Rahmenbedingungen“ kann geprüft werden:
4.1
Prüfungsfach „Rechtsgeschäfte im Auftrag Dritter“
Wareneinkauf und –verkauf
Beschaffung von Dienstleistungen
Risikoabsicherung und Haftungsfragen
4.2
Prüfungsfach „Sozialversicherungsrecht“
Zielsetzung
Leistungsansprüche und –voraussetzungen
Leistungsgewährung
4.3
Prüfungsfach „Arbeitsrecht und Arbeitsschutz“
Arbeitszeitordnung
Arbeitssicherheit
Datenschutz.
§ 31
Durchführung der Prüfung
(1) Im Prüfungsteil „Leistungen in der Betriebshilfe“ erstellen die Prüfungsteilnehmer nach ihrer Wahl aus einem der Prüfungsfächer anhand eines praktischen Einsatzfalls nach einer einwöchigen Vorbereitungszeit einen schriftlichen Bericht mit Bewertung, den sie in einem Prüfungsgespräch vorstellen, das nicht länger als 30 Minuten dauern soll.
(2) 1Der Prüfungsteil „Berufsbildung und Organisation der Betriebshilfe“ wird mündlich geprüft. 2Je Prüfungsfach soll die Prüfung nicht länger als eine Stunde dauern.
(3) Der Prüfungsteil „Kommunikation und Konfliktlösung“ wird mündlich in einem Kolloquium geprüft, das nicht länger als eine Stunde dauern soll.
(4) 1Der Prüfungsteil „Berufliche und rechtliche Rahmenbedingungen“ wird schriftlich und mündlich geprüft. 2Je Prüfungsfach soll die schriftliche Prüfung nicht länger als eine Stunde und die mündliche Prüfung nicht länger als 30 Minuten dauern.
§ 32
Zulassung
Zur Prüfung wird zugelassen, wer
1.
die Abschlussprüfung in einem der Ausbildungsberufe Landwirt/Landwirtin, Fachkraft für Agrarservice, Gärtner/Gärtnerin, Forstwirt/Forstwirtin oder Winzer/Winzerin bestanden hat und
2.
mindestens drei Jahre in einem Ausbildungsberuf nach Nr. 1 oder in der Sportplatzpflege tätig gewesen ist.
§ 33
Gliederung der Prüfung
Die Prüfung umfasst folgende Prüfungsteile mit den jeweils zugeordneten Prüfungsfächern:
1.
Prüfungsteil: „Sportplatz als Sport- und Spielfläche“
1.1.
Grundlagen des Grünflächenbaus und der Grünflächenpflege
1.2.
Sachkunde Sportstättenkontrolle
2.
Prüfungsteil: „Sportplatzpflege“
2.1.
Platzanalyse
2.2.
Einsatz von Maschinen und Geräten für Sportanlagen
3.
Prüfungsteil: „Platzmanagement“
3.1.
Sportstätte und Wettkampf
3.2.
Kaufmännisches Platzmanagement.
§ 34
Prüfungsgegenstände (Prüfungsinhalte)
(1) Im Prüfungsteil „Sportplatz als Sport- und Spielfläche“ kann geprüft werden:
1.1
Prüfungsfach „Grundlagen des Grünflächenbaus und der Grünflächenpflege“
Grundlagen der Botanik, Bodenphysik und Bodenchemie
Vegetationstechnische und bautechnische Grundlagen
Pflanzenernährung und Pflanzenschutz
Standort- und nutzungsgerechte Bepflanzung
1.2
Prüfungsfach „Sachkunde Sportstättenkontrolle“
Sicht- und Funktionsprüfung
Jahreshauptinspektion: Prüfung von Rasen-, Tennen-, Kunststoff- und Kunststoffrasenflächen, Sportgeräten und Sporteinrichtungen, Be- und Entwässerungseinrichtungen, sonstigen Einrichtungen, Ergänzungsflächen.
(2) Im Prüfungsteil „Sportplatzpflege“ kann geprüft werden:
2.1
Prüfungsfach „Platzanalyse“
Unterhaltspflege und Regeneration
Düngung
Gräser und Ansaatmischungen
Ableitung von Regenerations- und Renovationsmaßnahmen
2.2
Prüfungsfach „Einsatz von Maschinen und Geräten für Sportanlagen“
Antriebsmaschinen
Mäh- und Pflegegeräte, Spezialmaschinen
Beregnungsanlagen
Pflege- und Wartung von Maschinen und Geräten
Arbeits- und Unfallschutz.
(3) Im Prüfungsteil „Platzmanagement kann geprüft werden:
3.1
Prüfungsfach „Sportstätte und Wettkampf“
Personalführung
Arbeitsorganisation
Besondere Maßnahmen zur Platzunterhaltung
Wettkampfvorbereitungen
3.2
Prüfungsfach „Kaufmännisches Platzmanagement“
Kostenplanung: Jahresetat, Kostenrechnung
Kostenkontrolle: Leistungsverzeichnis und Angebotsvergleich
Vertragsmanagement: Ausschreibungen
Büroorganisation.
§ 35
Durchführung der Prüfung
1Die schriftliche Prüfung soll je Prüfungsfach nicht länger als eine Stunde, die mündliche Prüfung je Prüfungsteil nicht länger als 30 Minuten dauern. 2Im zweiten Prüfungsteil werden die schriftlichen Prüfungen durch eine praktische Prüfung ersetzt, die einschließlich der ergänzenden mündlichen Prüfung insgesamt nicht länger als 150 Minuten dauern soll. 3Im dritten Prüfungsteil soll der mündlichen Prüfung der im Rahmen des Fortbildungslehrgangs (§ 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3) erstellte Praktikumsbericht zugrunde gelegt werden.

Dritter Teil Schlußvorschriften

§ 36
Inkrafttreten
Diese Verordnung tritt am 1. August 1996 in Kraft.
München, den 18. Juli 1996
Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Reinhold Bocklet, Staatsminister