1.
Allgemeines
1.1
Diese Bekanntmachung dient der näheren Beschreibung der Voraussetzungen, des Verfahrens und des Erlöschens der Aufgabenübertragung an Kontrollstellen in der ökologischen Produktion und der Kennzeichnung von ökologischen Erzeugnissen einschließlich Kosten und Überwachung der Kontrollstellen.
1.2
1Jede Kontrollstelle, die durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zugelassen wurde und in Bayern das Kontrollverfahren durchführen will, muss dafür von der Landesanstalt für Landwirtschaft (Landesanstalt) beauftragt und beliehen werden. 2Die Beauftragung mit dem Kontrollverfahren und die Beleihung nach § 4 Abs. 1 LfLV (Aufgabenübertragung) umfassen
1.2.1
das Kontrollverfahren gem. Art. 40 der Verordnung (EU) 2018/848 i. V. m. Art. 28 Abs. 1 der Verordnung (EU) 2017/625 sowie die Ausstellung bzw. Änderung des Zertifikates nach Art. 35 Abs. 1 Satz 1 i. V. m. Art. 38 Abs. 5 der Verordnung (EU) 2018/848 bzw. nach Art. 1 der Verordnung (EU) 2021/2304 und
1.2.2
als beliehene Aufgabe die Erteilung der Genehmigung für die Verwendung von nichtökologischem/nichtbiologischem Pflanzenvermehrungsmaterial gem. Anhang II Teil I Nr. 1.8.5.1. Unterabs. 3 der Verordnung (EU) 2018/848 und Anhang II Teil I Nr. 1.8.6. Unterabs. 1 der Verordnung (EU) 2018/848 und deren Eintragung in die nach Art. 26 Abs. 1 der Verordnung (EU) 2018/848 zu führende Datenbank.
1.3
1Mit der Beleihung wird die unter Nr. 1.2.2 aufgeführte Aufgabe einer Kontrollstelle zur hoheitlichen Wahrnehmung im eigenen Namen und als eigene Angelegenheit übertragen. 2Die zugelassene Kontrollstelle ist damit ein beliehenes Unternehmen.
[Amtl. Anm.:] Verordnung über die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfLV) vom 12. November 2002 (GVBl. S. 652, BayRS 7801-9-L), die zuletzt durch Verordnung vom 13. September 2024 (GVBl. S. 479) geändert worden ist.
[Amtl. Anm.:] Verordnung (EU) 2018/848 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. Mai 2018 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen sowie zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates (ABl. L 150 vom 14. Juni 2018, S. 1).
[Amtl. Anm.:] Verordnung (EU) 2017/625 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. März 2017 über amtliche Kontrollen und andere amtliche Tätigkeiten zur Gewährleistung der Anwendung des Lebens- und Futtermittelrechts und der Vorschriften über Tiergesundheit und Tierschutz, Pflanzengesundheit und Pflanzenschutzmittel, zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 999/2001, (EG) Nr. 396/2005, (EG) Nr. 1069/2009, (EG) Nr. 1107/2009, (EU) Nr. 1151/2012, (EU) Nr. 652/2014, (EU) 2016/429 und (EU) 2016/2031 des Europäischen Parlaments und des Rates, der Verordnungen (EG) Nr. 1/2005 und (EG) Nr. 1099/2009 des Rates sowie der Richtlinien 98/58/EG, 1999/74/EG, 2007/43/EG, 2008/119/EG und 2008/120/EG des Rates und zur Aufhebung der Verordnungen (EG) Nr. 854/2004 und (EG) Nr. 882/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates, der Richtlinien 89/608/EWG, 89/662/EWG, 90/425/EWG, 91/496/EEG, 96/23/EG, 96/93/EG und 97/78/EG des Rates und des Beschlusses 92/438/EWG des Rates (Verordnung über amtliche Kontrollen) (ABl. L 95 vom 7. April 2017, S. 1–142)
[Amtl. Anm.:] Delegierte Verordnung (EU) 2021/2304 der Kommission vom 18. Oktober 2021 zur Ergänzung der Verordnung (EU) 2018/848 des Europäischen Parlaments und des Rates mit Vorschriften zur Ausstellung von ergänzenden Zertifikaten, mit denen zum Zweck der Ausfuhr bescheinigt wird, dass bei der ökologischen/biologischen Produktion von tierischen Erzeugnissen keine Antibiotika eingesetzt werden (ABl. L 461 vom 27. Dezember 2021, S. 2–4).