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VollzBekLStVG
Text gilt ab: 06.07.2023

38.   Verhütung von Bränden

38.1  

38.1.1  

Zum Feuer im Sinn des Art. 38 Abs. 3 Nr. 1 gehören auch brennende Zündhölzer, Zigaretten usw.

38.1.2  

Brennstoffe sind feste, flüssige oder gasförmige brennbare Stoffe, die dazu bestimmt sind, Wärme durch Verbrennung zu erzeugen.

38.1.3  

Brandgefährlich sind insbesondere brennbare Stoffe, ferner Stoffe, die sich selbst erwärmen und dadurch zu Brandgefahren führen können oder bei denen bei einem Brand die Entstehung gefährlicher Zersetzungsprodukte oder gefährlichen Rauchs möglich ist.

38.1.4  

Brandgefährliche Anlagen im Sinn von Art. 38 Abs. 3 Nr. 3 sind insbesondere technische Einrichtungen (Betriebsstätten, Maschinen und sonstige Geräte), in denen brandgefährliche Stoffe hergestellt, verarbeitet, verwendet, gelagert, befördert oder vertrieben werden oder in denen durch andere Vorgänge Brände oder Explosionen entstehen können.

38.1.5  

Unter anderen Schutzmaßnahmen im Sinn von Art. 38 Abs. 3 Nr. 4 sind Maßnahmen zu verstehen, die der Verhütung oder Bekämpfung von Bränden dienen und in Art. 38 nicht bereits ausdrücklich genannt sind. Dazu gehören neben Verhaltensweisen und organisatorischen Maßnahmen auch technische Einrichtungen und Geräte, deren Zulassung, Überprüfung, Bereithaltung, Instandhaltung und Verwendung geregelt werden können.

38.2  

Bundesrechtliche Vorschriften im Sinn von Art. 38 sind insbesondere
§ 120 a der Gewerbeordnung
Bundes-Immissionsschutzgesetz vom 15. März 1974 (BGBl I S. 721, berichtigt S. 1193), zuletzt geändert durch Art. 2 des Gesetzes vom 25. Juli 1986 (BGBl I S. 1165)
Verordnung über Feuerungsanlagen (1. BlmSchV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 5. Februar 1979 (BGBl I S. 165), geändert durch Verordnung vom 24. Juli 1985 (BGBl I S. 1586)
Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen (4. BlmSchV) vom 24. Juli 1985 (BGBl I S. 1586)
Störfall-Verordnung (12. BlmSchV) vom 27. Juni 1980 (BGBl I S. 772), geändert durch Verordnung vom 24. Juli 1985 (BGBl I S. 1586)
Chemikaliengesetz vom 16. September 1980 (BGBl I S. 1718)
Sicherheitsfilmgesetz vom 11. Juni 1957 (BGBl I S. 604), geändert durch Art. 30 des Gesetzes vom 18. Februar 1986 (BGBl I S. 265)
Sicherheitsfilmverordnung vom 13. Dezember 1958 (BGBl I S. 914)
Gesetz über das Schornsteinfegerwesen vom 15. September 1969 (BGBl I S. 1634, berichtigt S. 2432), zuletzt geändert durch Art. 19 des Gesetzes vom 18. Februar 1986 (BGBl I S. 265)
Verordnung über das Schornsteinfegerwesen vom 19. Dezember 1969 (BGBl I S. 2363), zuletzt geändert durch Art. 19 des Gesetzes vom 18. Februar 1986 (BGBl I S. 265)
Gesetz über technische Arbeitsmittel (Gerätesicherheitsgesetz) vom 24. Juni 1968 (BGBl I S. 717), zuletzt geändert durch Art. 31 des Gesetzes vom 18. Februar 1986 (BGBl I S. 265)
Gesetz betreffend Phosphorzündwaren vom 10. Mai 1903 (RGBl S. 217), geändert durch Gesetz vom 2. März 1974 (BGBl I S. 469)
Arbeitsstättenverordnung vom 20. März 1975 (BGBl I S. 729), zuletzt geändert durch Verordnung vom 1. August 1983 (BGBl I S. 1057)
Verordnung über gefährliche Arbeitsstoffe in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Februar 1982 (BGBl I S. 144)
Zweite Verordnung zur Durchführung des Energiewirtschaftsgesetzes vom 31. August 1937 (RGBl I S. 918), zuletzt geändert durch Verordnung vom 12. Dezember 1985 (BGBl I S. 2251)
Rechtsverordnungen nach § 24 der Gewerbeordnung
Dampfkesselverordnung vom 27. Februar 1980 (BGBl I S. 173)
Druckbehälterverordnung vom 27. Februar 1980 (BGBl I S. 184)
Acetylenverordnung vom 27. Februar 1980 (BGBl I S. 220)
Verordnung über brennbare Flüssigkeiten vom 27. Februar 1980 (BGBl I S. 229), geändert durch Verordnung vom 3. Mai 1982 (BGBl I S. 569)
Verordnung über Gashochdruckleitungen vom 17. Dezember 1974 (BGBl I S. 3591)
Verordnung über elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Räumen vom 27. Februar 1980 (BGBl I S. 214).

38.3  

Besondere landesrechtliche Vorschriften im Sinn von Art. 38 sind insbesondere
Bayerische Bauordnung (BayRS 2132-1-I)
Verordnung über die erweiterte Anwendung der Dampfkesselverordnung, der Druckbehälterverordnung und der Aufzugsverordnung (BayRS 2132-1-17-I)
Bayerisches Ausführungsgesetz zum Chemikaliengesetz (BayRS 8053-6-A)
Bayerisches Feuerwehrgesetz (BayRS 215-3-1-I)
Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes (BayRS 215-3-1-1-I), geändert durch Verordnung vom 14. August 1985 (GVBl S. 482)
Allgemeine Bergbauverordnung (BayRS 750-11-W)
Gesetz zur Ausführung und Ergänzung des Sicherheitsfilmgesetzes (BayRS 215-2-5-I)
Bergbau-Tiefbohr-Verordnung (BayRS 750-12-W)
Bergbau-Elektro-Explosionsschutz-Verordnung (BayRS 750-13-W)
Waldgesetz für Bayern (BayRS 7902-1-E)

38.4  

Auf Art. 38 ganz oder teilweise gestützt, wurden insbesondere folgende Verordnungen erlassen:
Verordnung über die Feuerbeschau (BayRS 215-2-4-I)
Verordnung über die Verhütung von Bränden (BayRS 215-2-1-I)
Landesverordnung über technische Bühnenvorstände (BayRS 215-2-2-I)
Warenhausverordnung vom 20. März 1985 (GVBl S. 68)
Garagenverordnung (BayRS 2132-1-4-I)
Versammlungsstättenverordnung (BayRS 2132-1-5-I)
Verordnung über Feuerungsanlagen und Heizräume vom 20. März 1985 (GVBl S. 62)
Verordnung über das Kehren und Überprüfen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen (BayRS 215-2-10-I)
Verordnung über Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender Stoffe und die Zulassung von Fachbetrieben vom 13. Februar 1984 (GVBl S. 66)
Campingplatzverordnung (BayRS 2132-1-7-I)
Verordnung über Feuerlöschgeräte und Feuerlöschmittel (BayRS 215-2-3-I).

38.5  

38.5.1  

Art. 38 Abs. 3 Nr. 1 gibt den Gemeinden die Befugnis, durch Verordnung zu regeln, wo Feuer oder offenes Licht nicht oder nur unter bestimmten Voraussetzungen verwendet werden darf. Die Verwendung kann auch von einer Erlaubnis abhängig gemacht werden. Daneben sind Vorschriften über das Verhalten und die Aufsicht bei der Verwendung von Feuer und offenem Licht möglich.

38.5.2  

Art. 38 Abs. 3 Nr. 3 lässt die Regelung allgemeiner Gebote und Verbote, den Erlass von Anordnungen für den Einzelfall sowie die Einführung einer Erlaubnispflicht mit der Möglichkeit zu Auflagen oder einer Anzeigepflicht zu.