Text gilt ab: 03.08.2005

Erprobte und positiv bewertete Maßnahmen der MODUS21-Schulen

a) Schulorganisation

Nr.
Titel
erprobt an Schulart
Kurzerläuterung
1
Flexibilisierung der Stundentafel (bereits eingeführt mit KMBekanntmachung vom 30. September 2003, KWMBl I S. 485)1)
Gymnasium
Die Schule weicht zeitlich begrenzt von der Stundentafel ab, um Defizite in der Klasse auszugleichen; zusätzliche Stunden werden durch vorübergehende Reduzierung in anderen Fächern gewonnen. Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
2
jahrgangs- und klassenübergreifender Unterricht (bereits eingeführt mit KMBekanntmachung vom 30. September 2003, KWMBl I S. 485)
Grundschule, Gymnasium
Das Unterrichtsangebot wird erweitert; durch eine an der Leistungsfähigkeit orientierte Gruppenzusammenstellung kann der einzelne Schüler gezielter gefördert werden. Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
3
Organisation des Unterrichts in Doppelstunden
Gymnasium
Schule gewinnt Zeit und Ruhe im Unterrichtstag.
4
themenbezogene Projektwochen
Gymnasium
Schüler gewinnen Einblick in übergeordnete Zusammenhänge; Schlüsselqualifikationen werden gefördert.
5
Einbeziehung externer Partner (bereits eingeführt mit KMBekanntmachung vom 30. September 2003, KWMBl I S. 485)
alle
Praxisbezug wird verstärkt durch Partner aus dem Kreis der Eltern, der Hochschule, der Wirtschaft. Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
6
Pädagogischer Tag statt Wandertag
Gymnasium
Wandertage haben ihre ursprüngliche Zielsetzung weitgehend verloren; die Schule setzt selbst das Thema eines Pädagogischen Tags fest.
7
Jahrgangsstufenversammlungen
Gymnasium
Durch themen- oder anlassbezogene Versammlungen der Klassen eines Jahrgangs wird der Zusammenhalt der gesamten Altersgruppe gestärkt; der Informationsfluss in der Schule wird verbessert.
8
Jahrgangsstufensprecher
Gymnasium
Alle Klassen eines Jahrgangs wählen einen Sprecher; die Identifikation mit schulischen Entscheidungen wird gestärkt.
9
Einrichtung einer „Klassenstunde “
Realschule
Schule verkürzt rollierend an einem Tag in der Woche alle Stunden um fünf Minuten: Gewinn einer Klassleiterstunde zur Besprechung klasseninterner Probleme, Vorbereitung von Klassenfahrten, Einsammeln von Geldern etc. Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
10
Schüler gestalten eigenverantwortlich Unterricht
Hauptschule, Gymnasium
Schüler dürfen in festgelegten Abständen eine Stunde zu selbst gewählten Themen gestalten; sie trainieren Präsentation und Moderation.

b) Förderung jedes einzelnen Schülers (Individualförderung)

11
Förderunterricht nach dem Zwischenzeugnis
Realschule, Gymnasium
Durch gezielten Förderunterricht kann die Wiederholerquote gesenkt werden. Die Schule gewinnt die erforderlichen Stunden durch geeignete andere MODUS21-Maßnahme wie z.B. Vorlesungsunterricht.
12
Vorlesungsbetrieb (bereits eingeführt mit KMBekanntmachung vom 30. September 2003, KWMBl I S. 485)
Gymnasium
Die Lehrer arbeiten verstärkt in Teams, entwickeln gemeinsam die Grundlagen für die Vorlesungen und vermitteln ausgewählte Inhalte einer Gruppe aus mehreren Klassen im Vorlesungsbetrieb. Die Schule gewinnt Stunden für zusätzliche pädagogische Maßnahmen. Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
13
Schüler lehren Schüler (bereits eingeführt mit KMBekanntmachung vom 30. September 2003, KWMBl I S. 485)
Gymnasium
Leistungsstarke Schüler fördern während der Unterrichtszeit in kleinen Gruppen außerhalb des Klassenverbandes leistungsschwächere Schüler.
14
Selbsteinschätzung der Schüler
Realschule
Die Schüler bearbeiten Auswertungsbogen, mit denen sie die eigene Vorbereitung und Leistung einschätzen können und übernehmen Verantwortung für ihre Leistung.

c) Leistungserhebungen

15
Schulaufgabe mit Gruppenarbeitsphase
Gymnasium
Die Schüler erarbeiten z.B. in Deutsch im Team eine Rahmengeschichte, die der Einzelne anschließend ausgestaltet; die individuelle Leistung der Teammitglieder in der Gruppenarbeitsphase wird erfasst und geht in die Note ein. Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
16
Angesagte „Tests “ im Turnus von sechs Wochen statt Schulaufgaben
Gymnasium
Gleichmäßige Verteilung angesagter Leistungserhebungen über das Schuljahr gewährleisten gleich bleibend hohes Leistungsniveau, reduzieren Wissenslücken und Prüfungsangst. Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
17
Debatte ersetzt je eine Schulaufgabe (Aufsatz) in Deutsch und/oder Fremdsprachen
Gymnasium
Die Schüler müssen ihren Standpunkt zu einem vorgegebenen Thema vorbereiten, überzeugend vertreten, Toleranz gegenüber anderen Meinungen üben; sprachliche und argumentative Kompetenzen werden gestärkt. Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
18
Präsentation ersetzt eine Aufsatzschulaufgabe (bereits eingeführt durch GSO-Änderung z. Schuljahr 04/05)
Gymnasium
Durch die Erarbeitung und Darstellung eines komplexen Themas werden eigenständiges Arbeiten, Umgang mit neuen Medien und mündliche Sprachkompetenz gefördert.
19
Test aus formalsprachlichen und Sprachverständnisanteilen in Deutsch ersetzt eine Aufsatzschulaufgabe
Gymnasium
Klassen mit Schwächen in der formalen Sprachbeherrschung werden gezielt gefördert.
20
Schwerpunkte des Jahresstoffs in letzter schriftlicher Leistungserhebung
Gymnasium
Vor den Sommerferien wird der Jahresstoff in seinen Schwerpunkten abgesichert; die Nachhaltigkeit des Lernens wird gefördert. Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
21
Leistungserhebungen (auch nicht angekündigte) über die Lerninhalte mehrerer Unterrichtsstunden
Gymnasium
Das Grundwissen wird gesichert, kleinschrittiges Lernen wird verhindert, Nachhaltigkeit des Lernens wird gefördert. Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
22
schulinterne Jahrgangsstufentests zum Grundwissen
Gymnasium
Die Nachhaltigkeit des Lernens wird gefördert; die Klassen einer Jahrgangsstufe können verglichen werden. Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
23
Neugewichtung schriftlicher und mündlicher Leistungen in den Fremdsprachen
Gymnasium
Durch andere Gewichtung (z.B. 1:1 statt 2:1) wird bei Bedarf die mündliche Sprachkompetenz gefördert.
Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
24
Verstärkte Einbeziehung von Grundwissen in schriftliche Leistungserhebungen
Gymnasium
Schriftliche Leistungserhebungen prüfen immer auch die Verfügbarkeit von Grundwissen und Kernkompetenzen; die Nachhaltigkeit des Lernens wird gefördert.
25
Trennung von Unterrichts- und Prüfungsphasen
Gymnasium
Z. B. angekündigte Prüfungsphasen statt permanenten Abfragens; die Klasse gewinnt Ruhe im Unterrichtsalltag. Diese Maßnahme setzt das Einvernehmen mit dem Elternbeirat voraus.
26
Ganz- und Halbjahresprojekte in der Klasse
Gymnasium
Die Schüler arbeiten über längeren Zeitraum fächerübergreifend und eigenverantwortlich an ausgewählten Themen; Ausdauer, Teamfähigkeit und Kreativität werden gestärkt.

d) Personalmanagement und Personalführung

27
Bildung von jahrgangs- und stufenbezogenen Pädagogischen Lehrerteams
Gymnasium
Lehrer arbeiten im Team; pädagogische Beobachtungen und Maßnahmen werden zielführender abgestimmt.
28
Unterrichtsplanung im Lehrerteam
Gymnasium
Lehrer arbeiten im Team; der Gesamtaufwand für die Unterrichtsvorbereitung wird verringert.
29
Planung und Durchführung von schriftlichen Leistungserhebungen im Lehrerteam
Gymnasium
Lehrer arbeiten im Team; der Gesamtaufwand wird verringert; die Ergebnisse dienen der internen Evaluation.
30
„Mitarbeitergespräche “ mit Zielvereinbarungen des Lehrers mit allen Schülern
Berufsschule
Lehrer leisten gezielte Hilfestellung; Schüler übernehmen Verantwortung für ihre Leistungsentwicklung; Schüler erfahren individuelle Unterstützung bei persönlichen Problemen.
Erhard
Ministerialdirektor

1 [Amtl. Anm.:] ) Diese Klammerangaben in der Tabelle weisen bereits eingeführte MODUS21-Maßnahmen aus