II. Ziele
Die Stiftung unterstützt den Prozess der Inneren Schulentwicklung durch gezielte Förderung, Erprobung und Etablierung moderner Unterrichtsmethoden und neuer Formen des Lehrens und Lernens an bayerischen Schulen. Ein besonderes Anliegen sind der Stiftung kreative und innovative Ansätze, die jungen Menschen eine effiziente Vorbereitung auf die zukünftigen Anforderungen der Informationsgesellschaft ermöglichen. Junge Menschen werden in Zukunft nicht mehr nur einen Beruf ausüben. Sie werden flexibel, mobil und kreativ sein müssen, wenn sie sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten wollen. Sie brauchen neben einer fundierten und nachhaltigen fachlichen Ausbildung auf hohem Niveau Schlüsselqualifikationen wie zum Beispiel Fähigkeit zu problemlösendem und vernetztem Denken, Bereitschaft zur und Freude an der Leistung, Teamfähigkeit, emotionale Kompetenz, Fähigkeit zum Selbstmanagement und den Willen zu lebenslangem Lernen.
Die Leistungen der bayerischen Schülerinnen und Schüler sind gut, das heißt aber nicht, dass sie nicht besser werden könnten. Daher ist das stetige Bemühen um die Steigerung der Unterrichtsqualität das zentrale Feld der Inneren Schulentwicklung in Bayern. Um aber die Leistungsergebnisse zu verbessern und um Freude an der eigenen Leistung zu gewinnen, die dann selbst wieder einen neuen Leistungsanreiz setzt, muss sich das Lernen selbst ändern. Dabei ist nach wie vor der Erwerb einer systematischen, fundierten Bildung unverzichtbar. Diese ist das Ergebnis von intellektueller Leistungsfähigkeit, von Zielstrebigkeit, Ausdauer und Fleiß. Aber: Eine so erworbene Bildung hält nicht mehr ein Leben lang. Sie wird immer wieder hinterfragt, angepasst, erneuert werden müssen. Schülerinnen und Schüler müssen sich daher verabschieden von der Rolle der passiv Belehrten; als aktiv Lernende sollen sie Mitverantwortung für den Lernprozess übernehmen.
In Zukunft werden der Erwerb intelligenten Wissens und die Nachhaltigkeit des Gelernten von zentraler Bedeutung sein. Heute setzt noch zu oft die unmittelbar bevorstehende Prüfung den Motivationsanreiz, nicht aber der Inhalt oder der fächerübergreifende Zusammenhang. Auf diese Weise erwerben Schülerinnen und Schüler zwar kurzfristig – abrufbar exakt zum Prüfungszeitpunkt - einen Kenntnisvorrat, aber noch kein intelligentes Wissen, d.h. ein vernetztes Fundament von Fähigkeiten, Kenntnissen und Fertigkeiten. Dieses intelligente Wissen aber ist der wichtigste Rohstoff des 21. Jahrhunderts.
Zukunftsweisende Lernmethoden nehmen Schülerinnen und Schüler in die Verantwortung, fordern Verstehen und Einsicht und geben sich nicht mit trägem Faktenwissen zufrieden. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei oft ein erkennbarer Praxisbezug, der die jeweilige Aufgabenstellung in eine dem Schüler geläufige Realität stellt. Moderne Informations- und Kommunikationstechniken bestimmen zukunftweisende Unterrichtsmethoden maßgeblich mit: sie müssen als nützliche Werkzeuge, nicht als Selbstzweck begriffen und souverän beherrscht werden. Die Gestaltung schüleraktivierender und handlungsorientierter Unterrichtsmethoden verlangt von Lehrerinnen und Lehrern ein hohes Maß an Engagement und Fortbildungsbereitschaft. Die Aufgabe der Lehrkraft in der Klasse wird immer komplexer: So ist der fachliche Anspruch ungleich höher geworden als noch zur Zeit der Ausbildung der meisten Lehrerinnen und Lehrer, die heute im Dienst sind. Hinzu kommt die steil angestiegene emotionale Belastung durch Erziehungsprobleme, denen sich die Eltern oft nicht mehr stellen wollen oder können.
Schulen des 21. Jahrhunderts werden sich zunehmend mit modernem Qualitätsmanagement zu befassen haben, um ihre Ergebnisse zu sichten, sich in ihrem Umfeld zu positionieren und kontinuierliche Verbesserungsprozesse zum integralen Bestandteil der Arbeit zu machen. In diesem aufwändigen und für die meisten Schulen noch ungewohnten Prozess brauchen sie Beratung und Hilfestellung. Die Aufgabe der Schulen, zu bilden und zu erziehen, ist schwieriger geworden als je zuvor. Allein vom Staat werden die komplexen Aufgaben der Zukunft nicht mehr zu lösen sein. Alle gesellschaftlichen Kräfte müssen sich bündeln, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen. Das war und ist die Grundidee der Stiftung Bildungspakt Bayern.