Inhalt

Text gilt ab: 15.12.2016

2. Themenbereiche der Familien- und Sexualerziehung

2.1 Fächerübergreifende Umsetzung

1Die Ziele der Familien- und Sexualerziehung werden nicht in einem eigenen Unterrichtsfach, sondern im Rahmen mehrerer Fächer verwirklicht. 2Nicht alle Fächer tragen dabei in gleichem Maße zur Familien- und Sexualerziehung bei, aber alle Fächer können Inhalte der Familien- und Sexualerziehung aufgreifen. 3Die Vermittlung geschieht im Fachunterricht oder fachübergreifend – z.B. mittels Absprache oder Teamteaching.
4Je nach Schulart und entsprechenden Jahrgangsstufen dient der Klärung „humanbiologischer Sachverhalte “ in erster Linie der Unterricht in den Fächern: Heimat- und Sachunterricht (HSU), Natur und Technik, Biologie, Physik/Chemie/Biologie (PCB). 5Die Themen „Geschlechterrolle und Geschlechtsidentität “ sowie „Selbstkonzept und Gesellschaft “ erschließen vor allem die gesellschaftswissenschaftlichen sowie musischen Fächer in enger Zusammenarbeit mit den Fächern Religionslehre, Ethik und Deutsch. 6Die Entwicklung von sozialen und personalen Fähigkeiten geschieht im Miteinander des Schullebens und ist Aufgabe aller Fächer.
7Der zeitliche Umfang der Familien- und Sexualerziehung richtet sich im Fachunterricht der einzelnen Jahrgangsstufen nach den Unterrichtszielen und der jeweiligen Situation in der Klasse. 8Alle Schülerinnen und Schüler sollen die Gelegenheit erhalten, die für die Jahrgangsstufen vorgesehenen Kompetenzen zu erwerben. 9Situationsgerecht und altersgemäß kann auf Schülerfragen oder aktuelle Anlässe jederzeit unabhängig von der nachfolgenden Themenzuordnung zu einzelnen Jahrgangsstufen eingegangen werden.

2.2 Humanbiologische Sachverhalte

1Vermittelt werden die für das Verständnis der menschlichen Sexualität notwendigen sachlichen und begrifflichen Grundlagen. 2Den Schülerinnen und Schülern soll dabei bewusst werden, dass biologische Gegebenheiten beim geschlechtlichen Verhalten eine wichtige Rolle spielen, körperliches Lustempfinden zu sexuellem Handeln motiviert und die Entstehung neuen menschlichen Lebens begünstigt. 3Sexualverhalten und Fortpflanzung des Menschen sowie das Empfinden der eigenen Geschlechtlichkeit werden als biologische Abläufe dargestellt, die durch Verantwortung des Menschen für sich selbst und seinen Nächsten zu gestalten sind. 4Gesundheitsvorsorge, das Wissen um Hygiene und Fachärzte gehören ebenso zu diesem Themenbereich wie das Wissen über sexuell übertragbare Krankheiten, Übertragungswege, Krankheitsverläufe, Therapiemöglichkeiten und die Vermeidung einer Ansteckung. 5Die Vermittlung übernehmen je nach Schulart und Alter der Schülerinnen und Schüler die Fächer Heimat- und Sachunterricht (HSU), Natur und Technik, Biologie und Physik/Chemie/Biologie (PCB) sowie Mensch und Umwelt (MU).
Jahr-
gangs-
stufen
Schülerinnen und Schüler …
1, 2
benennen sichtbare körperliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede der
Geschlechter (ohne detaillierte anatomisch-physiologische Einzelheiten)
wenden selbstständig Maßnahmen der Körperhygiene an; erläutern die Grundregeln
beim Waschen (Gesundheitsförderung)
3, 4
benennen Geschlechtsmerkmale bei Jungen und Mädchen
beschreiben Anzeichen von Pubertät, Reifungserscheinungen
wenden erweiterte Regeln der Körperhygiene selbstständig an
haben eine klare Vorstellung von der Entwicklung menschlichen Lebens, von der
Zeugung bis zur Geburt
5, 6, 7
wissen um die entwicklungsbedingten strukturellen Gemeinsamkeiten der
weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane und um deren
geschlechtsspezifische Funktionen (u.a. Menstruation, Ejakulation)
strukturieren ihr Wissen zu Geschlechtsakt, Befruchtung, Schwangerschaft und
Geburt
beachten Regeln zur Hygiene der Geschlechtsorgane und wissen um deren
Bedeutung zur Vermeidung von Krankheiten
8
vertiefen ihr Wissen über die biologische Bedeutung der Sexualität (u.a.
Fortpflanzung, Partnerbindung)
wissen um die Bedeutung der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität
erkennen die Bedeutung der Hormone für die Sexualität des Menschen
verstehen Empfängnisregulation als Möglichkeit ungewollte Schwangerschaft zu
vermeiden und erkennen die Bedeutung von Kondomen auch als Infektionsschutz
leiten aus dem Wissen über die Wirkungsweise und Wirksamkeit verschiedener
empfängnisverhütender Methoden und Mittel Folgerungen für
verantwortungsbewusste Empfängnisregulation und Gesundheitsvorsorge ab
strukturieren ihr Wissen über sexuell übertragbare Krankheiten: Übertragungswege,
Symptome, Präventionsmöglichkeiten, Impfungen, Therapiemöglichkeiten (u.a.
HI-Virus, Chlamydien)
achten den Schutz des ungeborenen Lebens (Aktionstag für das Leben) und
berücksichtigen dabei ihr Wissen zur Entstehung menschlichen Lebens,
Schwangerschaft und Mutterschutz sowie Empfängnisverhütung und
Schwangerschaftsabbruch
sind offen und aufgeschlossen für eine regelmäßige Gesundheitsvorsorge und ggf.
Beratung durch den Facharzt
erfassen die Auswirkungen und Gefahren von Alkohol- und Drogenkonsum im
Zusammenhang mit Sexualität
9, 10
setzen sich mit den Themen Vererbung und genetisch bedingte Erkrankungsrisiken
auseinander
befürworten Gesundheitsvorsorge und eine gesunde Lebensführung (u.a. Verzicht
auf Alkohol-, Tabak- und Drogenkonsum) in der Schwangerschaft
verstehen den Fruchtbarkeitsverlauf und die Fertilitätsphase beim Menschen
vergegenwärtigen sich die Gefahren von sexueller Gewalt (auch in den Medien) und
sind motiviert, sich und andere davor zu schützen (siehe 4.2.3)
erkennen die Bedeutung der frühkindlichen Mutter-Kind-Beziehung/
Eltern-Kind-Beziehung
nehmen Stellung zu ethischen Konfliktfeldern in den modernen
Lebenswissenschaften
11, 12,
13
erkennen die Bedeutung der elterlichen Fürsorge für ein Kind
reflektieren unter Einbeziehung ethischer Implikationen Fertilität und Kinderwunsch
im Spannungsfeld von Krankheiten, Erkrankungsrisiken, genetischer
Familienberatung sowie Pränatal- und Perinatalmedizin, ggf. Reproduktionsmedizin

2.3 Geschlechterrolle und Geschlechtsidentität

1Thematisiert werden die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschlechtszugehörigkeit, die Begegnung mit dem anderen und eigenen Geschlecht sowie das Verhältnis der Geschlechter zu- und miteinander.
2Kinder und Jugendliche sollen ein positives Selbstverständnis vom eigenen Körper und der eigenen Sexualität entwickeln können. 3Auf der Suche nach der eigenen Geschlechterrolle und -identität werden medial inszenierte sexualisierte Bilder, Rollenbilder und Körpervorstellungen hinterfragt. 4Schülerinnen und Schüler entlarven unterschwellige sexuelle Botschaften in Bildern, Texten oder Musik und entwickeln selbstbewusst eigene Vorstellungen von Körperlichkeit, Sexualität und Identität. 5Sie begreifen, dass freie Entfaltung und sexuelle Selbstbestimmung ihre natürliche Grenze im Recht anderer und in der verfassungsmäßigen Ordnung finden. 6Sie sprechen angemessen und wertschätzend über Gefühle und Sexualität; einen rohen, sexualisierten und diskriminierenden Sprachgebrauch lehnen sie ab.
7Schülerinnen und Schüler verstehen, dass ein wertschätzender, verantwortungsbewusster und selbstbestimmter Umgang mit Sexualität dazu beiträgt, lebenslang erfüllende Sexualität erfahren zu können. 8In höheren Jahrgangsstufen werden vor dem Hintergrund der verfassungsmäßigen Bedeutung von Ehe und Familie unterschiedliche Lebensformen und sexuelle Orientierungen (Hetero-, Homo-, Bisexualität) vorurteilsfrei von der Lehrkraft angesprochen.
9Die Vermittlung der Inhalte zum Themenfeld „Geschlechterrolle und Geschlechtsidentität “ können je nach Schulart und Alter der Schülerinnen und Schüler die Fächer Deutsch, Kunst, Musik, Religionslehre und Ethik u.a. übernehmen.
Jahr-
gangs-
stufen
Schülerinnen und Schüler …
1, 2
bestimmen Erwartungen an die eigene Person
und sehen bei Rollenerwartungen und Rollenklischees einen Zusammenhang mit ihrem Geschlecht als Junge oder
Mädchen
achten Aussehen und Empfindungen als Zeichen der Einzigartigkeit jedes Einzelnen
schätzen das eigene Verhalten und die Wirkung auf andere ab
3, 4
entwerfen und reflektieren ein erstes Selbstbild und Zukunftsvarianten
fragen nach Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung der eigenen Person
5, 6
identifizieren sich mit dem eigenen Körper, fragen nach Selbstbild und
Fremdwahrnehmung
ordnen unterschiedliche Qualitäten von Nähe ein
konkretisieren Werte für die eigene Person
unterscheiden die Qualität von Beziehungen: Bekanntschaft, Freundschaft, von
Liebe getragene Beziehungen zu Eltern, Geschwistern und Partnern, virtuelle
Beziehungen
7, 8
untersuchen anhand der Begriffe Verantwortung und Selbstverwirklichung
unterschiedliche Beziehungsformen
achten das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, akzeptieren unterschiedliche
Empfindungen
wägen Formen der Körpermodifikation gegeneinander ab und bedenken die r
Verantwortung für den eigenen Körpe
fragen nach Erwartungen, Bedürfnissen und Sehnsüchten, die ihre
Selbstidentität prägen
reflektieren die eigenen Kriterien bei der Partnersuche und -wahl
schlüsseln die Vielfalt der unter dem Geschlechtsbegriff subsumierten Aspekte auf:
biologisches Geschlecht, selbst empfundene Geschlechtsidentität und
Rollenverständnis
erschließen und erläutern Aussagen zu Liebe und Sexualität aus Sicht der
Religionen
9, 10
diskutieren das Zusammenwirken von biologischem Geschlecht, Rollenzuschreibung
und individuellem Rollen- und Geschlechtsverständnis
lehnen klischeehafte Rollenzuweisungen für sich und andere ab
achten die eigene sexuelle Orientierung und die sexuelle Orientierung anderer
(Hetero-, Homo-, Bisexualität); achten und wissen um Trans- und Intersexualität
sondieren die Einflüsse von Kultur, Medien und Peergroup auf Lebensgestaltung und
-planung
nehmen den eigenen Körper an und hinterfragen Körperideale
prüfen ihre Ansprüche an zwischenmenschliche Beziehungen und an eine
Partnerschaft
überdenken kritisch Selbstverleugnung und Selbstbehauptung in einer Partnerschaft
erkennen Sexualität als mögliche Quelle von Lebensfreude
diskutieren Partnerschaft und Familiengründung während der Berufsausbildung
11, 12,
13
diskutieren Partnerschaft und Familiengründung während der Berufsausbildung
sehen Sexualität als Teil der Identität, auch in veränderten Lebenskontexten: z.B. bei
Verlust des Partners, bei Krankheit oder im Alter
zeigen Selbstverantwortung und Verantwortungsgefühl für den Partner
vergleichen und bewerten Selbstbild, Selbstpräsentation und Fremdbild

2.4 Selbstkonzept und Gesellschaft

1Das Verständnis der eigenen Geschlechtlichkeit und die Bedeutung einer seelisch-körperlichen Partnerschaft zeigen den Jugendlichen die Notwendigkeit sittlicher Entscheidungen und verantwortungsbewussten Handelns auf. 2Die Bedeutung der menschlichen Sexualität im sozialen und staatlichen Bereich sowie die sozialen, sozialethischen, weltanschaulich religiösen und rechtlichen Aspekte der Geschlechtlichkeit des einzelnen Menschen und des Familienlebens werden dargestellt.
3Weitere Themen sind die Familie als Gemeinschaft von (biologischen oder sozialen) Eltern und Kindern, die Ehe als verfassungsrechtlich geschützte Grundlage der Familie, sowie die in den Normen des Ehe- und Familienrechts weiter aufgeführten Formen der Lebensgemeinschaft. 4Der Familie als Schutzraum zur Persönlichkeitsentfaltung und wichtige Voraussetzung für die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes kommt dabei besondere Bedeutung zu.
5Die Vermittlung der Inhalte zum Themenfeld „Selbstkonzept und Gesellschaft “ können je nach Schulart und Alter der Schülerinnen und Schüler die Fächer Religionslehre oder Ethik, Heimat- und Sachunterricht (HSU), Sozialkunde, Sozialwesen, Soziallehre, Geschichte/Sozialkunde/Erdkunde (GSE), Wirtschaft und Recht sowie das Fach Arbeit-Wirtschaft-Technik (AWT) übernehmen.
Jahr-
gangs-
stufen
Schülerinnen und Schüler …
1, 2
fragen nach der Bedeutung von Aufgabenübernahme und gegenseitiger
Unterstützung für das Familienleben
tauschen sich mit Achtung und Verständnis gegenüber verschiedenen Formen des
Zusammenlebens in unterschiedlichen Familienformen aus
ermitteln Werte für ein harmonisches Miteinander in der Familiengemeinschaft
3, 4
diskutieren Erwerbstätigkeiten in Familien und mögliche Aufgabenverteilung
erkunden Gleichberechtigung der Geschlechter im Berufsleben
fragen nach Veränderungen in einer Familie durch das Leben mit einem
Neugeborenen
unterscheiden Zeichen der Zuneigung zwischen Familienmitgliedern und zwischen
Freunden
verhalten sich achtsam gegenüber jüngeren Kindern oder Geschwistern
5, 6
achten das menschliche Leben: nehmen Rücksicht auf Schwächere und
übernehmen Verantwortung für Jüngere
unterscheiden zwischen Schönheitsideal und Selbstwahrnehmung
prüfen kritisch die Auswirkungen der Ausdrucksweise (z.B. Vulgärsprache) in Musik- und
Filmwerken auf das eigene Verhalten und das Verhalten anderer Jungen und
Mädchen ihres Alters
bringen das eigene Verhalten in Verbindung mit der Wertekultur der Gesellschaft
7, 8
kennen Hilfsangebote der Gesellschaft in persönlichen Krisensituationen
reflektieren sexuelle Orientierung im Spannungsfeld gesellschaftlicher Normen,
sozialer Umwelt und persönlicher Freiheit
achten die rechtlichen Grundlagen zu sexueller Selbstbestimmung, Sexualkontakten,
sexueller Gewalt
kennen und vergleichen Initiationsrituale unterschiedlicher Kulturen mit Rechtslage und
gesellschaftlicher Praxis in Deutschland
diskutieren Anforderungen und Verpflichtungen bei früher Elternschaft und
Berufsausbildung
9, 10
vergleichen die Vorstellungen von Partnerschaft und Sexualität im Spannungsfeld
verschiedener Umwelten
setzen sich mit der Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern und
Jugendlichen auseinander
diskutieren die Planbarkeit eines Kinderwunsches und frühe Elternschaft
analysieren Darstellungen von Liebe und Sexualität in der Literatur
reflektieren den Einfluss der Medien auf die eigene Sexualität und auf die
Wertorientierung
setzen sich kritisch mit Pornographie und der medialen Verbreitung sexualisierter
Inhalte (Musik, Video) auseinander
analysieren die Kommerzialisierung von Sexualität im Kontext von Pornographie,
Prostitution und Menschenhandel
achten soziale und rechtliche Bestimmungen zu Sexualität, Ehe, eingetragene
Lebenspartnerschaft, Lebensgemeinschaft, Schwangerschaft und Adoption
analysieren Wege der Partnersuche, mögliche Chancen und Gefahren
reflektieren eigene Wünsche und Erwartungen an eine Partnerschaft
analysieren die Darstellung von Liebe und Sexualität in bildender Kunst, Musik und
Tanz
11, 12,
13
reflektieren über verantwortungsbewusste Familienplanung
würdigen die Bedeutung der Sexualität im Lauf des Lebens und anerkennen
Beziehungspflege als Lebensaufgabe
untersuchen mögliche Einflüsse von sozialer Umwelt und Ökonomie auf eine
Partnerschaft
diskutieren Rechtslage und Ethik in der Frage der biologischen Manipulation am
Menschen
diskutieren die Bedeutung von biologischer Verwandtschaft (Genealogie),
Gentechnik und Selbstbestimmung auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher
Erkenntnisse
hinterfragen die Vermarktung von Sexualität

2.5 Stärkung der sozialen und personalen Kompetenzen

1Die Schule unterstützt die Erziehungsberechtigten - basierend auf den in der BV vorgegebenen Werten - beim Aufbau und der Stärkung von sozialen und personalen Fähigkeiten ihrer Kinder. 2Sie hilft Schülerinnen und Schülern systematisch ihre Sprach- und Kommunikationskompetenz, ihre Fähigkeiten zum Umgang mit Stress und Konflikten sowie ihre Kenntnis von Verhaltensgrundregeln und Vorsichtsmaßnahmen in alltäglichen Situationen auszubauen. 3Dazu hilfreiche Angebote und Projekte sollten Lehrkräfte und Eltern gemeinsam abstimmen und mittragen. 4An weiterführenden Schulen ist das Schulforum in die Planungen einzubeziehen.
5Soziale und personale Kompetenzen stärken Kinder und Jugendliche darin, eigene Standpunkte zu vertreten, eine eigene Identität aufzubauen und gegenüber anderen zu behaupten. 6Belastungssituationen und Gefährdungen durch sexuelle Gewalt begegnen Schülerinnen und Schüler so gefestigter.
7Die Entwicklung der sozialen und personalen Fähigkeiten geschieht im Miteinander des Schullebens und ist Aufgabe aller Fächer.
Jahr-
gangs-
stufen
Schülerinnen und Schüler …
1, 2
benennen eigene Gefühle
grenzen Grundelemente der Körpersprache voneinander ab
achten aufeinander und spüren die Bedeutung von Gemeinschaft und deren Grenze
akzeptieren den Widerstand eines anderen
unterscheiden zwischen angemessenen und unangemessenen Berührungen
lehnen unangemessene Berührungen ab
verstehen, dass es Situationen gibt, in denen man sich vorsichtig verhalten oder
auch laut und deutlich „NEIN “ sagen/schreien muss
3, 4
sind fähig eigene Gefühle verbal und nonverbal mitzuteilen
meistern ihre eigene Körpersprache und Stimme
kommunizieren respektvoll und verstehen sprachlich Grenzen zu setzen
halten andere Meinungen aus, bauen Frustrationstoleranz und Selbstkontrolle auf
nehmen Ungleichbehandlung von Einzelnen und von Gruppen wahr und wissen
angemessen darauf zu reagieren
sind wachsam in unangenehmen Situationen und erkennen Situationen
unangemessener Nähe
beherrschen einfache körperliche Abwehrtechniken, die weder Selbstgefährdung
noch erhebliche Verletzungen zur Folge haben
5, 6
nehmen ihren Körper wahr und wertschätzen sich selbst
schätzen die Wirkung ihrer eigenen Mimik und Gestik richtig ein und reagieren
angemessen auf Mimik und Gestik anderer
pflegen Freundschaften, respektieren Unterschiede und erkennen Möglichkeiten und Grenzen der Beeinflussung durch Einzelne oder eine Gruppe
trainieren emotionale Perspektivübernahme und sind im Stande empathisch zu
kommunizieren
bauen ihre Selbstkontrolle aus, sind fähig Konfliktsituationen zu erkennen und zu
analysieren
setzen sprachlich Grenzen und fordern diese ein
erproben und üben Strategien zum Umgang mit und zur Abwehr von verbalen
sexuellen Belästigungen und aggressivem oder einschüchterndem Verhalten
7, 8
nehmen den Wandel des eigenen Körpers positiv an
spüren eigenen Gefühlen nach, teilen diese differenziert sowohl verbal, als auch
nonverbal mit
setzen ein breites Spektrum nonverbaler Ausdrucksmittel ein und verstehen sie bei
anderen
hinterfragen die Wechselwirkung zwischen positivem sowie negativem Körpergefühl
und Verhalten
vertreten eigene Anschauungen und Wünsche klar gegenüber Einzelnen und einer
Gruppe, respektieren Unterschiede
achten sich selbst und begegnen anderen mit Achtung
wenden Entlastungsstrategien in Belastungssituationen an
probieren Elemente der Selbstbehauptung aus
grenzen sich bewusst vom Gebrauch einer sexualisierten oder abwertenden
Sprache ab und fordern eine angemessene Ausdrucksweise ein
unterscheiden zwischen einer manipulierenden und sachlichen
Kommunikation
nehmen frühzeitig Grenzverletzungen wahr und benennen sie als solche
nutzen Strategien zur Abwehr von verbalen sexuellen Belästigungen und
aggressivem oder einschüchterndem Verhalten
9, 10
kommunizieren in einer Partnerschaft Bedürfnisse und Grenzen
zeigen Toleranz und Respekt gegenüber Menschen, ungeachtet ihrer sexuellen
Identität
definieren einen wertschätzenden Sprachgebrauch und verhalten sich rücksichtsvoll
treten Grenzverletzungen konsequent entgegen
setzen nonverbale, verbale und deeskalierende Selbstbehauptungstechniken ein
bedenken in Situationen mit Alkohol- und Drogenkonsum das besondere
Gefahrenpotential hinsichtlich sexueller Gewalt und ungewollter Schwangerschaft
11, 12,
13
üben ihre Fähigkeit, verantwortungsbewusst und werteorientiert zu urteilen
verbessern ihre Empathie- und Kommunikationskompetenz, pflegen Beziehungen
nutzen Sprache zur Klärung und Lösung von Konflikten und wenden Grundregeln
der Mediation an
reflektieren angemessene Formen des sich Streitens und sich Trennens