Titel:
Bewilligung ratenfreier Verfahrenskostenhilfe
Normenketten:
FamFG § 113 Abs. 1
ZPO § 114, § 115, § 119 Abs. 1, 121 Abs. 1
Leitsatz:
Der Antragsgegnerin wird für den ersten Rechtszug mit Wirkung ab Antragstellung ratenfreie Verfahrenskostenhilfe bewilligt. (Rn. 4) (red. LS Nils Meppen)
Schlagworte:
Verfahrenskostenhilfe, persönliche und wirtschaftliche Verhältnisse, Freibeträge, Monatsraten, einzusetzendes Einkommen, Scheidung, Wohnkosten
Rechtsmittelinstanz:
OLG Bamberg, Beschluss vom 14.11.2022 – 2 WF 148/22
Fundstelle:
BeckRS 2022, 33017
Tenor
Der Antragsgegnerin wird für den ersten Rechtszug mit Wirkung ab Antragstellung
bewilligt (§ 113 Abs. 1 FamFG, §§ 114, 119 Abs. 1 ZPO).
Als Verfahrensbevollmächtigter wird die Kanzlei K. & K. beigeordnet (§ 113 Abs. 1 FamFG, § 121 Abs. 1 ZPO):
Die Bewilligung erfolgt ohne Anordnung von Zahlungen.
Gründe
1
Die beantragte Verfahrenskostenhilfe war in der ausgesprochenen Form zu bewilligen.
I. Gründe zu wirtschaftlichen und persönlichen Verhältnissen
2
Die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Antragsgegnerin stellen sich wie folgt dar:
Brutto/Nettoeinkommen
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Monatseinkommen netto
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Unterhalt
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864,00 €
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nichtselbständige Tätigkeit
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300,00 €
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Kindergeld
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908,00 €
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Wohngeld
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440,00 €
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Gesamt
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2.512,00 €
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Einkommen:
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2.512,00 €
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Hiervon sind abzusetzen:
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Versicherungen
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Summe
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-28,00 €
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Wohnkosten
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Summe
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-740,00 €
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Freibeträge
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Antragsteller (B.)
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-494,00 €
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Jugendlicher 14-17 Jahre (B.)
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-414,00 €
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Jugendlicher 14-17 Jahre (B.)
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-414,00 €
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Kind 6-13 Jahre (B.)
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-342,00 €
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Summe
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-1.664,00 €
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Freibetrag für Erwerbstätige
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- 225,00 €
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Verbleibendes einzusetzendes Einkommen:
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-145,00 €
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3
Aus dem verbleibenden einzusetzenden Einkommen sind gemäß § 113 Abs. 1 FamFG, § 115 ZPO keine Monatsraten aufzubringen.
4
Die Antragsgegnerin ist nach den persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen nicht in der Lage, die Kosten der Verfahrensführung aufzubringen.
5
Raten oder Einmalzahlungen aus dem Vermögen oder Einkommen sind der Antragsgegnerin nach den getroffenen Feststellungen nicht möglich.
6
Die beabsichtigte Rechtsverfolgung erscheint nicht mutwillig und bietet hinreichende Aussicht auf Erfolg (§ 113 Abs. 1 FamFG, §§ 114, 119 Abs. 1 ZPO).