Der Kläger begehrt die Feststellung der Rechtswidrigkeit der durch Bescheid vom 1. Juni 2023 getroffenen Vergabeentscheidung der Beklagten betreffend die Eiszeiten für die Eisfläche der … für die abgelaufene Saison 2023/2024.

1. Der Erbbaurechtsbestellungsvertrag für das Grundstück der heutigen … vom 29. Juli 1999 verpflichtet die Betreibergesellschaft, den … Amateur- und Profi-Eissportvereinen, den Eissportverbänden, den Schulen/Universitäten und der am Eissport interessierten Bevölkerung die Nutzung des Eisstadions in angemessenem Umfang und zu angemessenen Konditionen auf Dauer zu ermöglichen (Bl. 167 der Behördenakte (BA)). Die Aufteilung der Schulen/Universitäten sowie der eissporttreibenden Amateurvereine und die Vergabe der Nutzung erfolgen nach Nr. 8.3 des Erbbaurechtsvertrags durch das Sportamt (heute: SportService) der Beklagten, wobei die Gesamtzahl der zur Verfügung gestellten Stunden 2.380 nicht übersteigen darf (Bl. 169 der BA). Weitere 50 Stunden kaufte die Beklagte hinzu, so dass ihr insgesamt 2.430 Stunden zur Verteilung zur Verfügung stehen. Bis zum Jahr 2015 erhielten der Beigeladene zu 2) (Eishockey) und der Kläger (Eiskunstlauf) regelmäßig zusammen fast 80% der Kontingentstunden, wobei die Verteilung mit ca. 1.000 Stunden für Eishockey und 850 Stunden für Eiskunstlauf im Wesentlichen konstant blieb. Im Jahr 2015 kam es zu einer Spaltung der Eiskunstlaufabteilung des Klägers. Mehrere Eiskunstläufer schlossen sich dem Beigeladenen zu 1) an. In der Saison 2015/2016 wurden in Folge beim Kläger eine Kürzung der Stunden im Vergleich zum Vorjahr um 10% vorgenommen und diese Stunden dem Beigeladenen zu 1) zugewiesen. Dies entsprach zum damaligen Zeitpunkt in etwa auch dem Verhältnis der Mitgliederzahl des Klägers im Vergleich zur Mitgliederzahl der neuen Eislaufsparte des Beigeladenen zu 1). Dies führte zu einer Zuteilung von 750 Stunden für den Kläger und 75 Stunden für den Beigeladenen zu 1), wobei auch Doppelbelegungen stattfanden.

Im Nachgang zur (alljährlichen) Besprechung bei dem SportService der Beklagten mit den beteiligten Vereinen zur Verteilung der Kontingentstunden am 5. August 2020 (in Anwesenheit der heutigen Prozessbevollmächtigten des Klägers) und dem Schriftsatz vom 6. August 2020 (Bl. 2 der BA), in dem die Bevollmächtigte des Klägers die Mitteilung der seitens der Beklagten angewendeten Vergabekriterien einforderte, teilte die Beklagte den Vereinen mit E-Mail vom 8. Oktober 2020 mit, dass die Verteilung der zur Verfügung stehenden Kontingentstunden den tatsächlichen Bedarf nicht decken könne. Sie erfolge nach den folgenden Kriterien (Bl. 16 und 18 der BA): Grundsätzlich könnten nur eissporttreibende … Vereine berücksichtigt werden, die die in Nr. 2 der Sportförderrichtlinien der Beklagten aufgeführten Förderungsvoraussetzungen erfüllen (Bl. 206 der BA). Die eiskunstlauftreibenden … Vereine seien förderfähig. Weitere Kriterien seien die Mitgliederzahlen zum 1. Januar eines Jahres; Leistungssportaspekte; Vorgaben der Dachverbände; Verhältnis der benötigten Eiszeiten zu den tatsächlich vorhandenen, für alle Nutzer; sonstige sportliche Gründe. Dabei würden die Mitgliederzahlen als Grundlage für das Breitensporttraining gegenüber den Leistungssportaspekten (Sportlerinnen/Sportler, die im Vorjahr jedenfalls an bayerischen Meisterschaften teilgenommen haben) doppelt gewichtet werden. Vorgaben der Dachverbände gebe es für den Bereich Eiskunstlauf nicht, im Bereich Eishockey bestehe seitens des Deutschen Eishockey Bundes das „Fünf Sterne Ausbildungskonzept“ (Bl. 123 der BA), weshalb der Beigeladene zu 2) gesondert von den Eiskunstlaufvereinen ein unverändertes Kontingent von 1.050 Stunden erhält. Über das Kriterium der „sonstigen sportlichen Gründe“ könnten im Einzelfall besondere Härten Berücksichtigung finden. Dies ergab für die Saison 2020/2021 eine Verteilung von 641 Stunden auf den Kläger (zuvor 750 Stunden) und von 204 Stunden auf den Beigeladenen zu 1).

Mit E-Mail vom 8. Oktober 2020 bestätigte der Vorstand des Klägers diese Berechnung (Bl. 16 der BA), mit E-Mail vom 9. Oktober 2020 der Vorstand des Beigeladenen zu 1) (Bl. 18 der BA). Seither seien diese Kriterien seitens der Beklagten für die Verteilung der Kontingentstunden herangezogen worden.

Für die anstehende Saison 2023/2024 ergab die Anwendung der genannten Kriterien eine Verteilung von 541 Stunden auf den Kläger und von 304 Stunden auf den Beigeladenen zu 1), wobei zur Abmilderung der Stundenverschiebung zuungunsten des Klägers diesem vom Kontingent des Beigeladenen zu 1) zehn Stunden zugeschlagen wurden (Bl. 47 der BA). Die aktuelle Zuteilung wurde den beteiligten Vereinen mit Schreiben vom 1. Juni 2023 mitgeteilt (Bl. 134, 139, 146 der BA).

Aus dem an den Kläger adressierten Schreiben vom 1. Juni 2023 geht hervor, dass der Kläger aus dem Kontingent der Beklagten 551 Stunden erhält. Das Schreiben enthält keine weitere Begründung und keine Rechtsbehelfsbelehrung.

2. Der Kläger ließ am 12. Juni 2023 Klage erheben und beantragt zuletzt,

Es wird festgestellt, dass die durch Bescheid vom 1. Juni 2023 getroffene Vergabeentscheidung der Beklagten betreffend die Kontingentstunden der Eiszeiten der Saison 2023/2024 rechtswidrig gewesen ist.

Zur Begründung führt die Prozessbevollmächtigte des Klägers mit Schriftsatz vom 12. Juni 2023 im Wesentlichen aus, dass eine Erläuterung der einzelnen Vergabekriterien, insbesondere was unter „Vorgaben der Dachverbände“ zu verstehen sei, nicht existiere. Damit bestünden bereits erhebliche Zweifel, ob objektiv nachvollziehbare Vergabekriterien vorliegen. Die Mitteilung des Vergabeergebnisses erfolge in der Regel mittels einfacher Mitteilung ohne weitere Begründung. Zu einer vermeintlich mit den beteiligten Vereinen abgestimmten „Matrix“ habe der Kläger zu keinem Zeitpunkt sein Einverständnis erklärt. Vielmehr habe die Beklagte im Nachgang zu einem im Jahr 2020 stattgefundenen Gespräch, bei welchem auch die Bevollmächtigten des Klägers anwesend gewesen seien, eine „Matrix“ aufgestellt. Diese „Matrix“ sei lediglich auf Nachfrage übermittelt worden. Die Beklagte verfüge über eine Sportförderrichtlinie vom 12. Dezember 2018, welche lediglich die Förderungsfähigkeit regele, jedoch nicht über eine Vergaberichtlinie bezogen auf die Eisfläche der … Allein der Kläger bekomme als einziger Verein von Jahr zu Jahr ein geringeres Stundenkontingent zugesprochen. Nach welchen Grundsätzen und Maßstäben, konkret auf Grundlage welcher Kriterien die Beklagte dem Beigeladenen zu 2) stets ein festes Stundenkontingent zubillige und auf Grundlage welcher Kriterien die Beklagte die verbleibenden Stunden zwischen dem Beigeladenen zu 1) und dem Kläger aufteile, sei größtenteils ungewiss. Trotz nachweislichem Mitgliederzuwachs beim Kläger würden diesem deutlich weniger Kontingentstunden zugeteilt werden. Auf die Ausführungen über den Vergleich der sportlichen Erfolge des Klägers sowie des Beilgeladenen zu 1) wird Bezug genommen. Für die Saison 2022/2023 habe der Kläger – nach langwieriger Diskussion und der Androhung eines Gerichtsverfahrens – 620 Kontingentstunden Eisfläche von der Beklagten erhalten. Auf die weiteren vergleichenden Ausführungen mit dem Beigeladenen zu 1) wird Bezug genommen. Es stelle sich bereits seit Jahren die Frage, weshalb nicht auch andere Vereine mit einem Abzug an Kontingentstunden belastet werden, welche ebenfalls an der Vergabe der Eisfläche in der … teilnehmen würden, und weshalb der Eiskunstlauf in … nicht generell mehr Kontingentstunden zugesprochen erhalte. Zudem sei auch die fixe Vergabe der Kontingentstunden an den Beigeladenen zu 2) kritisch zu hinterfragen. Dieser erhalte jährlich – offenkundig ohne Teilnahme am Vergabeverfahren – einen fixen Satz an Kontingentstunden zugeteilt. Über die Inanspruchnahme der Kontingentstunden erfolge auf Ebene des Deutschen Eishockeyverbandes eine Klassifizierung, welche wiederum zu Förderbeträgen führe. Diese Förderbeträge kämen jedoch nicht unmittelbar dem Beigeladenen zu 2) zugute; vielmehr würden diese Fördergelder an die Profimannschaft der … ausgekehrt werden.

Der Kläger mache das Bestehen eines Anspruchs auf Zulassung zu einer öffentlichen Einrichtung auf Grundlage von Art. 21 Gemeindeordnung (GO) geltend. Rechtsgrundlage des Anspruchs sei Art. 21 Abs. 1 GO i.V.m. Art. 3 Abs. 1 Grundgesetz (GG)/Art. 118 der Bayerischen Verfassung (BV). Der Anspruch werde freilich durch die vorhandene Kapazität begrenzt. Jedoch stehe dem Kläger bei Erschöpfung der Kapazität einer öffentlichen Einrichtung ein subjektiv-öffentliches Recht auf fehlerfreie Ausübung des Auswahlermessens, d. h. darauf, dass die Auswahlentscheidung nach sachlichen Kriterien und unter Berücksichtigung des Gleichheitssatzes getroffen werde, zu. Es müsse bereits angezweifelt werden, ob die Beklagte überhaupt über geeignete, objektiv nachvollziehbare und am Gleichheitssatz orientierte Vergabekriterien verfüge. Unterstellt, die Beklagte verfüge über solche Kriterien, so sei die Auswahlentscheidung evident rechtswidrig verlaufen. Weder der Widmungszweck der Eisfläche im Umfang von 2.430 Kontingentstunden noch sonstige Vereinbarungen oder Regelungen würden es rechtfertigen, dem Beigeladenen zu 2) stets ein festes Stundenkontingent zuzuteilen mit der Folge, dass der Eiskunstlauf – mit den beiden existierenden Vereinen – um die restlichen 845 Stunden zu konkurrieren habe. Vielmehr nehme auch der Beigeladene zu 2) an der Auswahlentscheidung teil. Auch er müsse sich deshalb unter Berücksichtigung des Gleichheitssatzes den Kapazitätsgrenzen der Eisfläche unterwerfen. Es seien nämlich keine vernünftigen, sachlich einleuchtenden Gründe ersichtlich, dem Beigeladenen zu 2) mehr Kontingentstunden zuzusprechen als dem Eiskunstlauf. Beide Eissportsparten müssten zwangsläufig die Eisfläche zur Ausübung ihres Sports benutzen. Insofern liege hierin keine geeignete Differenzierung. Zudem seien keine vernünftigen, sachlich einleuchtenden Gründe ersichtlich, weshalb bei einem direkten Vergleich des Klägers mit dem Beigeladenen zu 1) ein Abzug von Kontingentstunden beim Kläger vorgenommen werde.

3. Die Beklagte beantragt,

Die Klage wird abgewiesen.

Die Klage sei jedenfalls unbegründet. Die Beklagte habe fehlerfrei sachliche Kriterien dafür aufgestellt, um die Eislaufzeiten in der Arena bei einem die vorhandene Kapazität überschreitenden Bedarf zu verteilen. Dass Eishockey- und Eiskunstlaufvereine unterschiedlich behandelt werden, begegne keinen sachlichen Bedenken. Die reinen Mitgliederzahlen der Vereine seien zwar grundsätzlich miteinander vergleichbar, allerdings seien die Bedarfe der Sportarten, beispielsweise wie viele Trainingsstunden pro Woche notwendig sind und wie viele Personen parallel auf der gleichen Eisfläche trainieren können etc., sehr unterschiedlich. Beim Leistungssport sei ein Vergleich noch schwieriger, da die Wettkämpfe im Eishockey grundsätzlich in einem Ligabetrieb stattfinden und Turniere nur Ausnahmefälle darstellen würden. Beim Eiskunstlauf sei die Turnierform jedoch die gängige Wettkampfpraxis. Würde man die beiden Sportarten einheitlich bewerten, würde sich das Verhältnis noch stärker zu Ungunsten des Eiskunstlaufs verschieben. Da fast alle Nachwuchsmannschaften des Beigeladenen zu 2) zumindest in einer bayernweiten Liga spielen würden, ergäbe sich bei Zugrundelegung der Maßstäbe des Eiskunstlaufs eine um ein Vielfaches höhere Anzahl an Leistungssportlern als bei beiden Eiskunstlaufvereinen. Die Verteilung der Zeiten anhand der Mitgliederzahlen sei sachlich gerechtfertigt, da bei einem mitgliederstärkeren Verein ein größerer Bedarf an Trainingszeiten vorliege als bei einem mitgliederschwächeren. Ebenfalls keinen sachlichen Bedenken begegne das Leistungssporterfordernis, soweit hier nur Sportler berücksichtigt werden, die mindestens an bayerischen Meisterschaften teilnehmen, da mit zunehmendem Level auch von zunehmendem Bedarf an Trainingszeiten auszugehen sei; die Abgrenzung über bayerische Meisterschaften erscheine als Abgrenzung zum Breitensport nicht sachwidrig, um ein gewisses Mindestlevel an Leistungssport zu erreichen. Die vom Kläger genannten Leistungssportler seien bei der Berechnung, soweit sie das Kriterium Teilnahme an mindestens bayerischen Meisterschaften erfüllten, seitens der Beklagten bereits berücksichtigt worden. Eine Tatsachengrundlage für die weitere Behauptung, die Förderung für den Beigeladenen zu 2) käme unmittelbar der Profimannschaft der … zugute, sei weder seitens des Klägers vorgetragen noch liege eine solche vor. Es stünde dem Kläger im Übrigen frei, bei der … selbst weitere Stunden hinzu zu buchen. Rein vorsorglich werde darauf hingewiesen, dass eine Einbeziehung des Beigeladenen zu 2) in die Verteilung der Kontingentstunden, soweit hier streitgegenständlich, dazu führen würde, dass dem Kläger in der nächsten Saison nur 537 Stunden zustünden (Bl. 48 der BA).

4. Mit Schreiben vom 21. Juli 2023 repliziert der Kläger zunächst dahingehend, dass eine gerichtliche Entscheidung auch nach Ablauf der aktuellen Saison unerlässlich sei, weil es sich für den Kläger um ein jährlich wiederkehrendes Problem mit der Beklagten handele.

Mit weiterem Schriftsatz vom 6. September 2023 repliziert der Kläger, dass es sich beim Schreiben der Beklagten über die für die Saison 2023/2024 zugeteilten Stunden nach objektiver Einordnung um einen Verwaltungsakt i.S.d. Art. 35 Satz 1 des Bayerischen Verwaltungsverfahrensgesetzes (BayVwVfG) handele. Die von der Beklagten herangezogenen „Vergabekriterien“ beruhten auf sachwidrigen Erwägungen, die gewählten Kriterien bzw. deren Gewichtung seien rechtlich zu beanstanden. Die Ausrichtung der Vergabeentscheidung am Kriterium „Mitgliederzahl“ sei an sich, also allgemein gesehen, nicht zu beanstanden. Gegenständlich jedoch erweise sich sowohl das Kriterium der Mitgliederzahl als auch dessen Gewichtung mit zwei Dritteln als sachwidrig. Das Kriterium berücksichtige die reine Mitgliederzahl eines Vereins ohne Unterscheidung zwischen aktiven und passiven Mitgliedern. Aktive Mitglieder seien solche, die auch tatsächlich vom Vereinszweck Gebrauch machen und im Rahmen der streitgegenständlichen Klage die Eisfläche als auch das Vereinsangebot „Eiskunstlauf/Eishockey“ aktiv nutzen würden, um sportliche Erfolge zu erzielen oder an Meisterschaften teilzunehmen. Passive Mitglieder hingegen würden das Vereinsangebot als solches nicht wahrnehmen, sondern unterstützten den Verein z. B. durch den Vereinsbeitrag in finanzieller Hinsicht oder würden sich so Stimmrechte sichern. Die Mitgliedschaft als solche sage also noch nichts darüber aus, ob von diesen Mitgliedern tatsächlich Eisfläche zur Ausübung des Vereinszwecks genutzt werde. Auf die Ausführungen über die Mitgliederzahlen der Beigeladenen wird Bezug genommen. Insofern hätten es die Vereine durch das Anwerben von Mitgliedern nach der Vergabepraxis der Beklagten in der Hand, mehr Kontingentstunden zu erhalten, indem zahlreiche passive Mitglieder angeworben werden würden. Das könne aber nicht Sinn und Zweck der gegenständlichen Förderung sein, die in der Unterstützung des (aktiven) Breiten- und Leistungssports liege. Diesen Umstand sodann noch mit zwei Dritteln zu gewichten, komme weder dem Zweck der Förderung noch dem Anliegen der Vereine nach. Gerade staatliche Förderungen, welche auf die Bereitstellung eines Kontingents gerichtet seien, müssten solche tatsächlichen Umstände bei der Vergabeentscheidung berücksichtigen. Im Übrigen sei hierbei anzumerken, dass Kinder oder Jugendliche des Beigeladenen zu 2) überhaupt nicht vom Stundenkontingent profitieren würden, wenn und soweit diese nicht dem Leistungssport unterfallen und am Ligaspielbetrieb teilnehmen. Die Beklagte gewichte den Breitensport zu zwei Dritteln und den Leistungssport zu einem Drittel. Diese Gewichtung sei im Hinblick auf die vorangegangenen Ausführungen sowie im Hinblick darauf, dass diese Gewichtung den tatsächlichen Gegebenheiten der Vereine nicht gerecht werde, sachwidrig. Im Eiskunstlauf müsse – bei viel sportlichem Talent – mindestens vier Jahre Leistungssport betrieben werden, um auch nur eine realistische Chance zu haben, an den Bayerischen Meisterschaften teilzunehmen. Diese vier Jahre setzten aber ein entsprechendes Stundenkontingent voraus, welches die Beklagte durch die sachwidrige Gewichtung vereitele. Diese Läufer fielen nach der Berechnung der Beklagten unter die Sparte „Breitensport“; gleichwohl würden sie aber Leistungssport betreiben. Ausweislich der BEV Termine Eiskunstlauf/Eistanz 23/24 würden die Läuferinnen und Läufer des Klägers an so vielen Wettbewerben teilnehmen, dass dies der Teilnahme am Ligabetrieb maximal gleichkomme. Würden diejenigen Läufer des Klägers ebenfalls der Sparte Leistungssport zugeordnet werden, so würde sich das Verhältnis nicht zu Ungunsten des Klägers verschieben. Im Gegenteil würde der Kläger sodann von einem deutlich höheren Stundenkontingent profitieren als die beiden anderen Vereine. Erheblichen rechtlichen Bedenken würde die Berücksichtigung der Vorgaben der Dachverbände im Eishockeysport begegnen. Das „Fünf-Sterne-Ausbildungskonzept“ diene nicht dem Beigeladenen zu 2). Anders als bei anderen Eishockeyvereinen sei der Profibetrieb der … keine Sparte/Abteilung des Beigeladenen zu 2), sondern ein Unternehmen. Dieses Unternehmen würde am „Fünf-Sterne-Ausbildungskonzept“ teilnehmen. Es könne nicht sein, dass der Beigeladene zu 2) allein aufgrund dieser Tatsache nicht am Vergabewettbewerb um die Eiszeiten teilnehme; die jedoch dadurch erzielte Förderung nicht ihm, sondern einem profitablen Unternehmen zugutekomme. Abschließend sei noch auf folgenden Umstand hinzuweisen: Die Beklagte widerspreche sich selbst, wenn sie Eiskunstlauf und Eishockey nicht gleichbehandelt, obwohl es aufgrund der einheitlichen Sportstättennutzung (Eisfläche) gerechtfertigt wäre. Die beklagtenseits geäußerte „Drohung“, man könne alle Mitglieder der Nachwuchsmannschaften des Beigeladenen zu 2) aufgrund der Teilnahme an Ligen in Bayern als Leistungssportler sehen, führe das Ganze ad absurdum. Denn dann hätte der Beigeladene zu 2) bis auf vereinzelte Anhänger überhaupt keinen Breitensport mehr und es gäbe jedenfalls hinsichtlich des Beigeladenen zu 2) keine Gewichtung mehr zwischen Breiten- und Leistungssport. Dass die Beklagte dies nicht mache, könne nur in der Vermutung liegen, dass sodann die Förderfähigkeit des Beigeladenen zu 2) gänzlich entfiele.

5. Mit Schriftsatz vom 1. Oktober 2024 dupliziert die Beklagte unter Beifügung diverser Anlagen. Mit E-Mail vom 19. Juni 2015 (Bl. 227 der Gerichtsakte (GA)) habe der Beigeladene zu 2) das damals aktuelle „Fünf-Sterne-Konzept“ von DEL und DEB, durch das ab der Saison 2015/16 die vormals gültige Vorgabe für die DEL-Nachwuchsorganisationen ersetzt werden sollten, übermittelt (Bl. 228 ff. der BA). Aus diesem ergebe sich für die verschiedenen Altersstufen der Nachwuchsmannschaften bzw. -trainingsgruppen für die Erreichung bestimmter Kriterien ein vorgegebener Umfang der Trainingseinheiten. Auf dieser Grundlage habe der Beigeladene zu 2) mit Schreiben vom 2. Juli 2015 (Bl. 311 der GA) die Zuweisung von 1.050 Stunden beantragt. Die aktuelle Fassung des Konzepts bzw. des Kriterienkatalogs sei online abrufbar und werde übermittelt (Bl. 312 ff. der GA). Der geforderte Trainingsumfang sei in den letzten Jahren demnach nicht weniger geworden. Mit E-Mail vom 29. August 2016 habe der Beigeladene zu 2) anhand des anzuwendenden Kriterienkatalogs von DEL und DEB ausgeführt, dass bei kompletter Umsetzung für alle Nachwuchsgruppen und dazugehörige Veranstaltungen tatsächlich ein Umfang von 2.572 Stunden erforderlich wäre (Bl. 362 der GA), was angesichts der weiteren Bedarfe an Kontingentstunden nicht vollumfänglich für die Beklagte darstellbar gewesen sei. Es sei daher für die Saison 2016/17 bei den vom Beigeladenen zu 2) lediglich beantragten 1.050 Stunden geblieben (Bl. 363 der GA), ebenso in den Folgejahren, ungeachtet der Tatsache, dass der Trainingsbedarf beim Beigeladenen zu 2) stets höher gewesen sei. So teilte der Beigeladene zu 2) bspw. mit E-Mail vom 22. Juni 2018 mit, dass zum damaligen Zeitpunkt für die Nachwuchsarbeit voraussichtlich jedenfalls 1.271 Stunden erforderlich wären (Bl. 366 der GA).

6. Der Beigeladene zu 1) nahm mit Schriftsatz vom 30. September 2024 Stellung und trat den Ausführungen des Klägers hinsichtlich der Vergleiche der sportlichen Erfolge, der aktiven und passiven Mitgliederzahl sowie der Fachkompetenz der Vereine entgegen. Die Beklagte habe die Verteilung der ihr zur Verfügung stehenden Stunden in der Arenanach einem sachlich nachvollziehbaren und transparenten Kriterienkatalog vorgenommen. Die Kriterien im Hinblick auf den Breiten- und Leistungssport sowie die Differenzierung hierzwischen seien sachgerecht und würden wohl auch in den meisten Städten entsprechend angewendet werden. Dass der Breitensport mit zwei Dritteln und der Leistungssport zu einem Drittel gewertet werde, sei ebenso sachgerecht. Da es sich um eine städtische Einrichtung handele, obliege es der Beklagten selbst, ob sie den Breiten- oder aber den Leistungssport vorrangig fördern wolle, jedenfalls solange sich die Gewichtung im Rahmen des Angemessenen halte. In diesem Zusammenhang sei jedoch darauf hingewiesen, dass es auch aus Sicht des Beigeladenen zu 1) nur auf die aktiven Mitglieder, also diejenigen, die das Eis auch tatsächlich benötigten, ankommen sollte, und nicht auch auf passive Mitglieder. Schließlich sei auch eine Art „Auffangklausel“ für besondere Härtefälle üblich und sachgerecht. Die Beklagte habe die zur Entscheidung aufgrund der von ihr aufgestellten Kriterien erforderlichen Informationen zutreffend ermittelt und entsprechend beurteilt. Sie habe die Vergabeentscheidung nach dem Kriterienkatalog ordnungsgemäß und ohne Verfahrensfehler getroffen und dabei weder sachwidrige Erwägungen angestellt, noch gegen allgemeine Wertungsgrundsätze verstoßen. Der wohl einzige Punkt, der im Rahmen der Zuteilung nicht sachgerecht, sondern willkürlich gewesen sei, sei zulasten des Beigeladenen zu 1) gegangen. Denn wäre die Beklagte allein nach dem von ihr aufgestellten Kriterienkatalog vorgegangen, hätten dem Beigeladenen zu 1) zehn Stunden mehr zugestanden. Dies sei aus keinem sachlich nachvollziehbaren Grund und somit willkürlich erfolgt.

7. Der Beigeladene zu 2) nahm mit Schriftsatz vom 2. Oktober 2024 Stellung. Die erforderlichen Eiszeiten des Beigeladenen zu 2) würden aktuell bei rund 1.700 Stunden Eis pro Saison liegen. Auf die weiteren Ausführungen hinsichtlich des Bedarfes an Eiszeiten wird Bezug genommen. Die aktuelle Problematik rühre v.a. daher, dass sich der Kläger und der Beigeladene zu 1) vereinsrechtlich getrennt hätten, so dass die bisher einheitlich an den Kläger zugeteilte Eiszeiten aufzuteilen gewesen seien. Das Problem sei quasi hausgemacht. Zunächst könne auf die zutreffenden Ausführungen der Beklagten und im Ergebnis auch auf die des Beigeladenen zu 1) im Schriftsatz vom 30. September 2024 Bezug genommen werden. Insoweit stimme auch der Beigeladene zu 2) darin überein, dass die Beklagte die ihr zur Verfügung stehenden Stunden nach einem sachlich nachvollziehbaren und transparenten Kriterienkatalog vorgenommen habe. Es dürfte im Übrigen unbestritten sein, dass sowohl der Kläger als auch die Beigeladenen ein Interesse hätten, deutlich mehr Stunden zu erhalten, als ihnen derzeit tatsächlich zur Verfügung gestellt werden. Auch der Beigeladene zu 2) würde deutlich mehr Eiszeiten schon aufgrund des sog. Fünf-Sterne-Programms benötigen. Hierbei handele es sich um Vorgaben des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) für Ausbildungsstandorte, um die Qualität der Nachwuchsarbeit in den Vereinen zu verbessern. Vereine würden in verschiedenen Bereichen (u.a. Infrastruktur, Trainerqualität, Anzahl der Spieler) bewertet und bei guter Leistung zusätzlich finanziell gefördert werden. Fehlen Eiszeiten, führe dies zu einer schlechteren Bewertung, die sich finanziell für den Verein in einer Gesamtschau nachteilig auswirken könne. Für den Beigeladenen zu 2) sei festzuhalten, dass diesem pro Jahr ca. 700 Stunden zusätzlich zu den Kontingentstunden an Eiszeiten fehlten, dies bezogen auf die aktuellen Mannschaftsstärken. Der Beigeladene zu 2) betreibe sowohl im Bereich des Breitensports als auch des Leistungssports ausschließlich Nachwuchssport und sei der einzige Nachwuchsverein im Bereich Eishockey in … Der Verein verfolge Breitensportziele, um möglichst vielen Kindern das Eishockeyspielen zu ermöglichen. Zusammengefasst zeige sich, dass die Zuteilung von Eiszeiten im Eishockey durch ein Zusammenspiel von Breitensportinteresse, aber auch Talentförderung und den Vorgaben des 5-Sterne-Programms beeinflusst und vorgegeben werde. Soweit der Kläger behaupte, Fördergelder würden nicht dem Beigeladenen zu 2), sondern den … zugutekommen, sei dies in jeglicher Hinsicht falsch. Da der Beigeladene zu 2) nur vier Sterne erhalte, gebe es keine Fördergelder, weder für den Beigeladenen zu 2) noch für die … Diese würden erst ab fünf Sternen ausbezahlt werden.

8. Die Beiladung erfolgte mit Beschluss vom 21. Dezember 2023.

Ergänzend wird auf die Gerichts- und die beigezogene Behördenakte sowie die Niederschrift zur mündlichen Verhandlung vom 7. Oktober 2024 Bezug genommen.