Titel:
Vorläufige Vollstreckbarkeit, Kosten des Berufungsverfahrens, Kostenentscheidung, Sicherheitsleistung, Streitwert, Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung, Klageabweisung, Schluss der mündlichen Verhandlung, Darlehensverträge, Rückgewähranspruch, Schriftsätze, Berufungsanträge, Tatsachenfeststellungen, Entscheidung des Berufungsgerichts, Sachvortrag der Partei, Angefochtenes Urteil, BGH-Urteil, Derzeit unbegründet, Rechtsmittel, Beschlüsse
Schlagworte:
Widerruf, Darlehensvertrag, Finanzierung, Kraftfahrzeug, Klageabweisendes Endurteil, Berufungsverfahren, Rückgewähranspruch
Vorinstanz:
LG München I vom 21.09.2022 – 35 O 7564/22
Rechtsmittelinstanz:
BGH Karlsruhe, Beschluss vom 09.04.2024 – XI ZR 91/23
Fundstelle:
BeckRS 2023, 47113
Tenor
1. Die Berufung der Klagepartei gegen das Urteil des Landgerichts München I vom 21.09.2022, Aktenzeichen 35 O 7564/22, wird zurückgewiesen.
2. Die Klagepartei hat die Kosten des Berufungsverfahrens zu tragen.
3. Das in Ziffer 1 genannte Urteil des Landgerichts München I und dieser Beschluss sind ohne Sicherheitsleistung vorläufig vollstreckbar. Die Klägerin kann die Vollstreckung der Beklagten jeweils durch Sicherheitsleistung in Höhe von 110% des vollstreckbaren Betrags abwenden, wenn nicht die Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit in Höhe von 110% des zu vollstreckenden Betrags leistet.
4. Der Streitwert für das Berufungsverfahren wird auf € 25.298,68 festgesetzt.
Gründe
1
Die Parteien streiten um die Wirksamkeit des Widerrufs der Klägerin vom 23.11.2021 (Anlage K 4) betreffend den Darlehensvertrag der Parteien vom 12.05.2016 (Anlage K 1), mit dem die Beklagte der Klägerin den Kauf eines Kraftfahrzeugs mit Bestellung vom 12.05.2016 finanzierte (Anlage K 2).
2
Hinsichtlich der Tatsachenfeststellungen wird gemäß § 522 Abs. 2 Satz 4 ZPO auf das klageabweisende Endurteil des LG München I vom 21.09.2022 (Bl. 143/153 d. A.), hinsichtlich des Sachvortrags der Parteien im Berufungsverfahren auf die gewechselten Schriftsätze der Parteien und bezüglich der Berufungsanträge auf den Schriftsatz der Klägerin vom 28.11.2022 (Bl. 169 d. A.) sowie den Schriftsatz der Beklagten vom 10.11.2022 (Bl. 166 d. A.) verwiesen.
3
Die Berufung gegen das Urteil des Landgerichts München I vom 21.09.2022, Aktenzeichen 35 O 7564/22, ist gemäß § 522 Abs. 2 ZPO zurückzuweisen, weil nach einstimmiger Auffassung des Senats das Rechtsmittel keine Aussicht auf Erfolg im Sinne des § 522 Abs. 2 ZPO hat, der Rechtssache auch keine grundsätzliche Bedeutung zukommt, weder die Fortbildung des Rechts noch die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Berufungsgerichts erfordert und die Durchführung einer mündlichen Verhandlung über die Berufung nicht geboten ist.
4
Zur Begründung wird auf den vorausgegangenen Hinweis des Senats im Beschluss vom 10.01.2023 (Bl. 175/181 d. A.) Bezug genommen.
5
Hierauf hat die Klägerin nichts mehr innerhalb der ihr mehrfach verlängerten Frist zur Stellungnahme bis letztlich zum 06.03.2023 erwidert. Fehler des Senats sind auch nicht ersichtlich.
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Vorsorglich weist der Senat für ein etwaiges Folgeverfahren darauf hin, dass aus der Abweisung des (Hauptsache-) Rückgewähranspruchs als derzeit unbegründet lediglich in Rechtskraft erwächst, dass der Kläger gegen die Beklagte bis zum Schluss der mündlichen Verhandlung keinen zur Zahlung fälligen Anspruch hatte, nicht dagegen, dass die Beklagte einem solchen Anspruch nicht weitere Einreden und Einwendungen entgegenhalten kann (vgl. nur BGH, Urteil vom 10.11.2020, XI ZR 426/19, WM 2021, 44, 46, Randziffer 22; Urteil vom 30.03.2021, XI ZR 193/20, BKR 2021, 371, 372, Randziffer 18; Urteil vom 26.10.2021, XI ZR 608/20, WM 2021, 2248, 2250, Randziffer 16; Urteil vom 25.01.2022, XI ZR 559/20, WM 2022, 418, 420, Randziffer 18; Urteil vom 12.04.2022, XI ZR 179/21, WM 2022, 979, 980, Randziffer 15; Urteil vom 24.05.2022, XI ZR 166/21, Randziffer 14 – nach juris; Urteil vom 14.06.2022, XI ZR 552/20, WM 2022, 1371, 1373, Randziffer 19; Urteil vom 26.07.2022, XI ZR 186/21, Randziffer 20 – nach juris; Urteil vom 26.07.2022, XI ZR 153/21, Randziffer 14 – nach juris; Urteil vom 26.07.2022, XI ZR 154/21, Randziffer 14 – nach juris; Urteil vom 20.09.2022, XI ZR 306/21, Randziffer 15 – nach juris; Urteil vom 20.09.2022, XI ZR 66/21, Randziffer 15 – nach juris; Urteil vom 20.09.2022, XI ZR 26/22, Randziffer 15 – nach juris; Urteil vom 20.09.2022, XI ZR 200/21, Randziffer 14 – nach juris; Urteil vom 20.09.2022, XI ZR 250/21, Randziffer 13 – nach juris; Urteil vom 20.09.2022, XI ZR 353/21, Randziffer 13 – nach juris; Urteil vom 20.09.2022, XI ZR 461/21, Randziffer 14 – nach juris; Urteil vom 18.10.2022, XI ZR 226/21, Randziffer 14 – nach juris).
7
Die Kostenentscheidung beruht auf § 97 Abs. 1 ZPO.
8
Die Feststellung zur vorläufigen Vollstreckbarkeit des angefochtenen Urteils und dieses Beschlusses erfolgte gemäß § 708 Nr. 10, § 708 Nr. 10 analog, § 711 ZPO (vgl. hierzu BGH, Beschluss vom 13.11.2014, NJW 2015, 77, 78, Randziffer 16).
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Der Streitwert für das Berufungsverfahren wurde in Anwendung der § 63 Abs. 2 Satz 1, § 48 Abs. 1 Satz 1 GKG; § 4 Abs. 1 ZPO bestimmt.