Inhalt

Text gilt ab: 01.08.2008

3. Programm zur Förderung guter gesunder Schulen

Mit dem Schuljahr 2008/09 startet die Staatsregierung ein Programm zur Förderung der guten gesunden Schule in Bayern. Gleichzeitig werden die Angebote zur Verbesserung der Lehrergesundheit intensiviert und verstetigt.
Dazu sind folgende Hilfen und Strukturen vorgesehen.

Landeskoordinator und lokale Koordinatoren

Es wird ein Landeskoordinator ggS mit folgenden Aufgaben bestellt:
Informationsveranstaltungen für Schulen und Schulaufsicht
Einführung der lokalen Koordinatoren in ihr Arbeitsfeld sowie deren Beratung und Betreuung; regelmäßige Treffen zu Erfahrungsaustausch und Fortbildung
Aufbau regionaler Vernetzungsstrukturen (Regierung, Ministerialbeauftragte, Schulberatung u. a.)
Verknüpfung mit anderen Programmen (z.B. Gut drauf, Lehrergesundheit)
Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der ggS
Öffentlichkeitsarbeit
Projektstrukturplanung
Abstimmung mit Qualitätsagentur des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung
Abstimmung mit Staatlicher Lehrerfortbildung, v. a. Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung
Abstimmung mit Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Organisatorische und inhaltliche Vorbereitung der Landessteuerung Bayern in Abstimmung mit Staatsministerium und Kooperationspartnern
Berichtspflicht (in Zusammenarbeit mit lokalen Koordinatoren)
Insgesamt sechs lokale Koordinatoren stehen den ausgewählten Programmschulen zur Verfügung. Zu ihren Aufgaben gehört
Beratung und Betreuung der Schulen
Abstimmung mit Qualitätsagentur des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung
Vernetzung der Schulen untereinander und mit Schulamt, mit den Kooperationspartnern, öffentlichem Gesundheitsdienst und weiteren lokalen Akteuren
Zeitplan für Schulen, Abstimmung mit Gesamtstrukturplanung
Qualifizierung in Gesundheitsfragen und Schulentwicklung, regelmäßiger Erfahrungsaustausch der Koordinatoren und eigene Fortbildung
Organisation von Fortbildungen
Unterstützung der Schulen bei der Öffentlichkeitsarbeit

Kooperationspartner der ggS Bayern

Es gibt auf Landesebene und regional verschiedene Kooperationspartner der ggS Bayern, die die Schulen materiell oder personell unterstützen.
Die wichtigsten sind
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
AOK Bayern – Die Gesundheitskasse
BARMER Ersatzkasse
Bayerischer Gemeindeunfallversicherungsverband
Unfallkasse München
Bertelsmann Stiftung

Materialien

Es gibt sowohl zum Konzept der guten gesunden Schule als auch zu einzelnen Gesundheitsthemen erprobte Module (Handreichungen), die den Programmschulen nach ihrem Bedarf kostenfrei zur Verfügung gestellt werden (Liste siehe www.gesundheit-und-schule.info).
Auch Schulen, die ohne personelle Unterstützung in den Prozess einsteigen, können Materialien erhalten.

Lokale Netzwerke

Mithilfe der Koordinatoren bauen die Schulen im Lauf der Zeit ein lokales, kommunal eingebettetes Netzwerk auf, dem neben anderen Programmschulen und den Kooperationspartnern der ggS Schulamt bzw. Schulaufsicht, Gesundheitsamt, Landratsamt, Kommune, Unternehmen und Betriebe, Kliniken, Kirchen, Selbsthilfegruppen, Einrichtungen der Gesundheits- und Jugendhilfe, Wohlfahrtsverbände, Suchtberatung und Sportvereine angehören können. Zielsetzung ist, dass diese lokalen Netzwerke „ihre“ Schulen bei deren Entwicklung zur ggS unterstützen.

Staatliche Lehrerfortbildung

In Absprache mit dem Landeskoordinator bietet die Staatliche Lehrerfortbildung im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Programmschulen regelmäßig Themen der Schulentwicklung und Gesundheit an und unterstützt dadurch deren Entwicklung zur ggS.

Internetseite für die gute gesunde Schule

Im Gesundheitsportal des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung www.gesundheit-und-schule.info werden auf ganz Bayern ausgerichtete Grundinformationen zu Gesundheitsthemen, Praxisbeispiele, Referentenvorschläge etc. eingestellt. Über einen Link zur Fortbildungsdatenbank FIBS (www.fortbildung.schule.bayern.de) gelangt man beispielsweise unter dem Stichwort „Lehrergesundheit“ zum entsprechenden Fortbildungsangebot. Weitere Links führen jeweils auf lokale Seiten der einzelnen ggS – Regionen mit ihren örtlichen Angeboten, Adressen, Terminen, Tipps etc.

Unterstützung für Lehrer – Lehrergesundheit

a)
Viele Elemente einer ggS wirken nicht nur positiv auf Schüler, sondern auch präventiv im Sinne der Gesunderhaltung der Lehrer. Einige Beispiele:
Schüler, die sich regelmäßig bewegen dürfen, können leichter still sitzen und konzentrierter mitarbeiten. Dies vermindert Störungen und erleichtert das Unterrichten.
Ein freundlich gestaltetes „Grünes Klassenzimmer“ reduziert Lärm, weist verbesserte akustische Verhältnisse auf und wirkt aufgrund des Erscheinungsbildes einladend, so dass sich Schüler wie Lehrer hier wohl fühlen – was das Unterrichten erleichtert.
Eine vertrauensvolle Kommunikation mit den Eltern kann die Arbeitshaltung der Schüler verbessern und mindert die Wahrscheinlichkeit Kraft raubender Konflikte. Damit werden weitere Ressourcen für die Schule freigesetzt.
Daher dienen Fortbildungsangebote etwa zu Kommunikation, Elternarbeit oder auch Unterrichtsentwicklung, wie sie typisch sind für die ggS, auch der Lehrergesundheit. Ergänzend müssen natürlich Themen wie Stressabbau, Entspannungsmethoden, Arbeitsorganisation oder kollegiale Hospitation und Fallberatung hinzukommen.
Durch die vorgesehene enge Abstimmung zwischen dem Landeskoordinator der ggS und der Fortbildungsplanung für Lehrergesundheit an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen kann auf den festgestellten Bedarf zielgenau reagiert werden.
b)
Bei schon bestehenden oder sich entwickelnden Belastungen sind jedoch individuelle Angebote notwendig (vgl. KMS Az.: III.6-5 P 4013–6.90 706 vom 28. September 2007).
Im Rahmen ihrer Dienstaufgabe „Beratung von Lehrkräften und Schulen“ halten die Staatlichen Schulberatungsstellen Beratungsangebote und Angebote mit kurativem Schwerpunkt vor und kooperieren dabei teilweise auch mit externen Anbietern. Diese Beratung wird schwerpunktmäßig von Schulpsychologen, aber auch von erfahrenen Beratungslehrern an den Schulberatungsstellen geleistet. Zusätzlich werden Schulpsychologen von Schulen und Schulämtern herangezogen.
Zu den Maßnahmen, die schwerpunktmäßig dem Bereich der Beratung zuzuordnen sind, gehören u. a. Supervision, Fallbesprechung, Schulleitercoaching, Begleitung einer Lehrkraft in der Rehabilitation, aber auch Information über therapeutische Angebote außerhalb der Schule.
Als direkter Ansprechpartner für die Thematik wurde zum Beginn des Schuljahrs 2007/08 an jeder Staatlichen Schulberatungsstelle ein Gesundheitsbeauftragter bestellt. Er koordiniert die Aktivitäten der Schulberatung in seinem Bezirk, organisiert und koordiniert in Absprache mit den lokalen Koordinatoren für die ggS Veranstaltungen zur Lehrergesundheit sowie die Informationen darüber, berät die Regionale Lehrerfortbildung fachlich und führt Einzelberatungen durch.