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Text gilt ab: 30.06.1982
Fassung: 30.06.1982
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Anlage zu § 4
Fortbildungsrahmenplan
Vorbemerkung:
I.
Die in Spalte 3 der nachstehenden Tabellen durch Ziffern gekennzeichneten Lernzielstufen beziehen sich auf Tätigkeiten, die durch Buchstaben gekennzeichneten Lernzielstufen beziehen sich auf Einsichten. Innerhalb der beiden Lernzielstufengruppen baut jede Lernzielstufe auf der oder den vorhergehenden auf und bezieht diese ein.
1
Beachtung:
– Berücksichtigung einfacher Informationen bei Arbeitsvorgängen
2
Handhabung:
– Umsetzung von Informationen in Arbeitshandlungen
3
Ausführung:
– zügige und präzise Ausführung von Arbeitshandlungen in geordneter Folge
4
Beherrschung:
– selbständige Arbeitsausführung bei Beherrschung der erforderlichern Arbeitsschritte und freier Wahl der Handlungsmöglichkeiten
a)
Wissen
– Aufnahme und Wiedergabe wenig verbundener Informationen
b)
Verständnis
– Wiedergabe von Informationen nach Sinn, Zweck und Zusammenhängen
c)
Anwendung
– Übertragung von Prinzipien, Regeln und Gesetzmäßigkeiten auf konkrete Sachverhalte
d)
Beurteilung
– gedankliche Durchdringung von Problemen und Aufgabenstellungen: Auswahl, Entwicklung dafür notwendiger Verfahren und Methoden.
II.
Die unter den laufenden Nummern 1 bis 9 bezeichneten Lernziele sind in Verbindung mit anderen geeigneten Fortbildungszielen während der gesamten Dauer der Fortbildung zu verfolgen; in dem jeweils durch X gekennzeichneten Fortbildungsabschnitt sind die Fortbildungsinhalte eigenständig zu vermitteln. Entsprechendes gilt für das unter der laufenden Nummer 29 bezeichnete Lernziel.
Lfd.
Nr.
Lernziele
Lernziel-
stufen
Fortbildungsabschnitt
1
2
3
4
1
2
3
4
1.
Methoden und Techniken geistiger Arbeit, Methoden der Rechtsanwendung Rechtsgestaltung, Rechtsprechung, Verlautbarungen und Schrifttum im Funktionsbereich umsetzen.
1
Den jeweiligen Funktionsbereich unter Berücksichtigung der Aufgaben des Versicherungsträgers analysieren.
3 c
x
x
x
x
2
Die Bedeutung von Informationen für die Aufgabenerledigung erkennen.
– c
x
x
x
x
3
Informationen systematisch und aufgabengerecht heranziehen und verwerten sowie adressatenbezogen darstellen.
3 c
x
x
x
x
4
Bei Problemanalyse und Entscheidungsfindung folgerichtig vorgehen.
3 c
x
x
x
x
5
In konkreten Arbeitssituationen bei der Rechtsanwendung systematisch vorgehen und die Methoden der Rechtsauslegung handhaben.
4 d
x
x
x
x
2.
Die Beziehungen der Krankenkasse zur gesellschaftlichen Umwelt
Die Bedeutung und Funktionen des Versicherungsträgers als Dienstleistungseinrichtung und als Ort sozialer Begegnung erkennen und im Handlungsvollzug berücksichtigen.
6
Das Wesen der Dienstleistungen des Versicherungsträgers aus seiner Stellung in Staat und Gesellschaft herleiten.
– c
x
x
x
x
7
Das Prinzip der Partnerschaft als Wesensmerkmal der Dienstleistung anwenden.
3 c
x
x
x
x
8
Die verschiedenen Arten von Dienstleistungen zielorientiert einsetzen.
4 c
x
x
x
x
9
Die Funktion der Krankenkasse als bürgernahe Einrichtung zur Integration und Koordination sozialer Leistungen erfassen und im Handlungsvollzug berücksichtigen.
4 d
x
x
x
x
3.
Die Sozialversicherung in der Staats- und Rechtsordnung
Die Stellung der Sozialversicherung in der Staats- und Rechtsordnung würdigen.
10
Die Entwicklung der Sozialversicherung und ihre Abhängigkeit von Staat und Gesellschaft darstellen.
– b
x
11
Die grundgesetzliche Ordnung in der Bundesrepublik Deutschland darstellen und unter Berücksichtigung historischer Entscheidungsformen mit anderen Staatsformen und -ordnungen vergleichen.
– c
x
12
Die Stellung der Sozialversicherung in der grundgesetzlichen Ordnung beschreiben.
– c
x
13
Die Sozialversicherung von der privaten Versicherung abgrenzen und die Beziehungen zueinander berücksichtigen.
3 c
x
14
Die Sozialversicherungsträger in System und Organisation
der öffentlichen Verwaltung,
der Sozialleistungsträger
einordnen.
– c
x
15
Die Organisation der Krankenversicherungsträger und ihrer Verbände darstellen.
– d
x
16
Die gesellschaftspolitische und rechtliche Bedeutung der Selbstverwaltung charakterisieren sowie das autonome Handeln der Selbstverwaltungsorgane der Krankenkasse beschreiben.
– d
x
17
Die wesentlichen Inhalte des
3 c
a)
allgemeinen Verwaltungsrechts,
x
b)
Verwaltungsverfahrensrechts,
x
c)
Rechts der Ordnungswidrigkeiten und des Strafrechts,
x
d)
bürgerlichen Rechts,
x
x
x
e)
Arbeitsrechts einschließlich des Arbeitsschutzrechts,
x
f)
Handels- und Gesellschaftsrechts
x
in ihrer Bedeutung für die Sozialversicherungsträger erfassen und im Handlungsvollzug berücksichtigen.
18
Den Rechtsschutz durch die Sozialgerichtsbarkeit erläutern und vom Rechtsschutz durch die
Zivilgerichtsbarkeit,
Arbeitsgerichtsbarkeit,
Verwaltungsgerichtsbarkeit
abgrenzen sowie
über Rechtsbehelfe aufklären,
Entscheidungen der Krankenkasse im Wege der Selbstkontrolle nachprüfen,
die Vertretung der Krankenkasse vor Gericht vorbereiten und wahrnehmen.
– b
3 c
x
4.
Wirtschafts-, finanz- und sozialpolitische Zusammenhänge
Die Integration der Sozialversicherung in die Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik darstellen.
19
Wirtschaftssysteme und -ordnungen unterscheiden.
– b
x
20
Die Bedeutung der öffentlichen Finanzwirtschaft im Wirtschaftskreislauf erläutern.
– b
x
21
Die Funktion der Sozialversicherung in der sozialen Marktwirtschaft beschreiben.
– c
x
22
Ziele, Kräfte und Instrumente der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik darstellen.
– b
x
23
Die Stellung der Sozialversicherung in der öffentlichen Finanzwirtschaft erläutern.
– c
x
5.
Soziologischer Hintergrund des Wirkens der Krankenkassen
24
Soziologische Einflüsse auf
die Mitglieder-, Finanz- und Leistungsstruktur,
die Organisationsstruktur,
das Verhalten der Beschäftigten
der Krankenkassen herausstellen und berücksichtigen.
2 b
x
6.
Organisation und Führung Grundsätze betrieblicher Organisation und Führung darlegen und im Handlungsvollzug berücksichtigen.
25
Die Zusammenhänge zwischen den Aufgaben der Krankenkasse und der Organisationsstruktur erkennen und unter konkreten Bedingungen Lösungsvorschläge entwickeln.
3 d
x
26
Organisationsmittel aufgabengerecht auswählen und einsetzen.
4 c
x
27
Kenntnisse von Führungssystemen, -stilen und -techniken unter konkreten Bedingungen anwenden.
3 c
x
28
Psychologische Aspekte zwischenmenschlicher Beziehungen bei Organisation und Führung berücksichtigen.
3 c
x
7.
Prinzipien wirtschaftlichen Handelns
29
Möglichkeiten zur Verwirklichung des Prinzips der Wirtschaftlichkeit in Bezug auf
die Aufgaben,
die Betriebsorganisation,
das Finanzwesen
der Krankenkasse kennen sowie entsprechende Maßnahmen situationsgerecht auswählen und ausführen.
3 d
x
x
x
8.
Informations- und Datenverarbeitungssysteme
30
Einflüsse und Auswirkungen von Informations- und Datenverarbeitungssystemen auf
Rechtsgestaltungen,
Beziehungen zu Versicherten, Arbeitgebern und Vertragspartnern,
das Zusammenwirken der Sozialleistungsträger und anderer Einrichtungen,
Aufbau- und Ablauforganisation der Krankenkasse
erfassen und berücksichtigen.
2 b
x
9.
Statistik und Dokumentation
31
Statistik und Dokumentation als Instrumente für Erkenntnisprozesse und Entscheidungsfindung verstehen und handhaben.
2 c
x
10.
Umfang der Versicherung
32
Die historischen und gesellschaftlichen Ursachen und Bedingungen für die Entwicklung des Kreises der versicherten Personen in der
Krankenversicherung,
Rentenversicherung,
Arbeitslosenversicherung,
Unfallversicherung
verstehen.
– b
x
33
Bei der Beurteilung der Versicherungszugehörigkeit von
4 d
a)
Beschäftigten,
x
b)
selbstständig Tätigen,
x
c)
Behinderten,
x
d)
Rehabilitanden,
x
e)
Empfängern von Leistungen nach dem Arbeitsförderungsgesetz,
x
f)
Rentnern und Rentenbewerbern,
x
g)
Studenten und Praktikanten,
x
h)
Jugendlichen in Einrichtungen der Jugendhilfe,
x
i)
Versicherungsberechtigten,
x
k)
sonstigen Personen
x
Probleme erkennen und analysieren sowie Lösungswege aufzeigen und Entscheidungen treffen.
11.
Aufbringung der Mittel, Einzug und Verteilung
34
Die verschiedenen Arten der Einnahmen in ihrer Bedeutung für die Finanzierung der Aufwendungen bewerten.
– b
x
35
Kriterien und Instrumente für die Finanzplanung und Beitragsgestaltung der Krankenkasse aufzeigen und ihre Wirkungen erläutern.
– c
x
36
Bei der Beurteilung von Beitragspflicht und -höhe Probleme erkennen und analysieren sowie Lösungswege aufzeigen und Entscheidungen treffen.
4 d
x
x
37
Die Gesamtversicherungsbeiträge mit den Trägern der Rentenversicherung und der Bundesanstalt für Arbeit abrechnen.
4 d
x
38
Voraussetzungen und Verfahren zur Beitreibung von Rückständen kennen und situationsgerechte Maßnahmen veranlassen.
3 c
x
12.
Leistungswesen
Die für das Handeln der Sozialversicherungsträger bedeutsamen medizinischen Aspekte berücksichtigen.
39
Erscheinungsformen und Folgewirkungen von Krankheiten in ihrer Bedeutung für das Handeln der Sozialversicherungsträger erfassen.
3 b
x
40
Hauptformen der Diagnostik und Therapie in ihrer Bedeutung für die Leistungen der Sozialversicherung kennen und im Handlungsvollzug berücksichtigen.
3 b
x
41
Die Zusammenarbeit der im medizinischen Bereich tätigen Personen und Einrichtungen und der Sozialversicherungsträger in ihrer Bedeutung für eine wirkungsvolle gesundheitliche Betreuung erkennen.
2 b
x
42
Einflüsse der gesellschaftlichen und technologischen Entwicklung auf die Leistungen der Sozialversicherung erkennen.
– b
x
43
Die Bedeutung der Gesundheitssicherung als Aufgabe der gesetzlichen Krankenversicherung verstehen.
– b
x
44
Bei der Beurteilung von Ansprüchen auf
4 d
a)
Maßnahmen zur Verhütung und zur Früherkennung von Krankheiten,
x
x
b)
Krankenhilfe einschließlich Rehabilitation und sonstigen Hilfen,
x
x
c)
Mutterschaftshilfe unter Berücksichtigung des Mutterschutzes,
x
d)
Sterbegeld
x
Probleme erkennen und analysieren sowie Lösungswege aufzeigen und Entscheidungen treffen.
45
Die rechtlichen Beziehungen zu
Ärzten und Zahnärzten,
Krankenhäusern,
Apotheken,
sonstigen Vertragspartner
in ihren verschiedenen Gestaltungen verstehen und im Handlungsvollzug berücksichtigen.
2 c
x
46
Die Leistungen der anderen Versicherungszweige und Sozialleistungsbereiche insbesondere im Hinblick auf die Koordinations- und Integrationsfunktion der Krankenkasse kennen und im Einzelfall berücksichtigen.
2 c
x
47
Die gesetzlichen und vertraglichen Regelungen der Beziehungen, die sich im gegliederten Sozialleistungssystem zwischen der Krankenkasse und anderen Sozialleistungsträgern hinsichtlich
der Abgrenzung und des Zusammenwirkens bei den Leistungen und
der Abwicklung von Auftragsgeschäften und Ausgleichsansprüchen
ergeben, verstehen und handhaben.
4 d
x
48
Haftungsgrundlagen und Prinzipien des Schadenersatzrechts verstehen und auf die Krankenkasse übergegangene Ansprüche verwirklichen.
3 c
x
13.
Über- und zwischenstaatliches Krankenversicherungsrecht
49
Regelungen des Über- und zwischenstaatlichen Krankenversicherungsrechts im Handlungsvollzug berücksichtigen.
2 c
x
14.
Entgeltfortzahlung und Lohnfortzahlungsversicherung
50
Die Entgeltfortzahlungsversicherung im Krankheitsfalle in ihrer sozialpolitischen Bedeutung würdigen, ihre Auswirkungen auf die Sozialversicherung darstellen und übergegangene Ansprüche verfolgen.
3 c
x
51
Im Rahmen der Lohnfortzahlung Probleme erkennen und analysieren sowie Lösungswege aufzeigen und Entscheidungen treffen.
4 d
x
15.
Haushalts- und Rechnungswesen, Vermögen
52
Haushaltsgrundsätze sowie Struktur, Zustandekommen und Wirkungen des Haushaltsplanes und der Jahresrechnung verstehen und beachten.
2 c
x
53
Die Regelungen des Rechnungswesens im Handlungsvollzug berücksichtigen.
3 b
x
54
Die wesentlichen Regelungen über Anlage und Verwaltung der Mittel kennen.
– b
x
16.
Dienst- und Tarifrecht der Krankenkassen, Personalvertretungs- und Betriebsverfassungsrecht.
55
Begründung, wesentliche Inhalte und Beendigung von Arbeitsverhältnissen
nach der Dienstordnung,
nach tarifvertraglichen Regelungen
kennen und charakterisieren.
2 c
x
56
Stellung und Funktion des Personal- oder Betriebsrats würdigen.
– c
x