Inhalt

BayNat2000V
Text gilt ab: 01.05.2019
Fassung: 12.07.2006
Anlage 1a (zu § 1 Nr. 1 BayNat2000V)
Erhaltungsziele für die in Anlage 1 gelisteten Lebensraumtypen (sortiert nach EU-Code) und Arten (alphabetisch sortiert)
EU-Code 1
Lebensraumtyp nach Anhang I der FFH-RL oder Art nach Anhang II der FFH-RL
Gewährleistung eines günstigen Erhaltungszustands durch Erhalt, gegebenenfalls Wiederherstellung
1340*
Salzwiesen im Binnenland
des Offenlandcharakters der Standorte
des Wasserhaushalts und der nährstoffarmen Standortbedingungen
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
2310
Trockene Sandheiden mit Calluna und Genista
des Offenlandcharakters der Standorte
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
eines von Freizeitnutzungen ausreichend ungestörten Zustands
2330
Dünen mit offenen Grasflächen mit Corynephorus und Agrostis
des Offenlandcharakters der Standorte
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
3130
Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoëto-Nanojuncetea
der biotopprägenden Gewässerqualität
der für den Lebensraumtyp charakteristischen Gewässervegetation und der Verlandungszonen
einer naturnahen Überflutungsdynamik bei primären Ausprägungen des Lebensraumtyps
der charakteristischen Artengemeinschaften
einer an traditionellen Nutzungsformen orientierten, bestandserhaltenden Teich-Bewirtschaftung bei sekundärer Ausprägung des Lebensraumtyps
des funktionalen Zusammenhangs mit den Landlebensräumen für die für den Lebensraumtyp charakteristischen Tierarten
ausreichend störungsfreier Gewässerzonen
3140
Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen
der biotopprägenden Gewässerqualität
des charakteristischen Wasser-, Nährstoff- und Mineralstoffhaushalts
der für den Lebensraumtyp charakteristischen Gewässervegetation und der Verlandungszonen
des funktionalen Zusammenhangs mit den Landlebensräumen für die für den Lebensraumtyp charakteristischen Tierarten
ausreichend störungsfreier Gewässerzonen
3150
Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions
der biotopprägenden Gewässerqualität
der für den Lebensraumtyp charakteristischen Gewässervegetation und der Verlandungszonen
ausreichend störungsfreier Gewässerzonen
3160
Dystrophe Seen und Teiche
des charakteristischen Nährstoff- und Wasserhaushalts und des biotopprägenden Gewässerchemismus
der für den Lebensraumtyp charakteristischen Gewässervegetation und der Verlandungszonen
des funktionalen Zusammenhangs mit den Landlebensräumen für die für den Lebensraumtyp charakteristischen Tierarten
ausreichend störungsfreier Gewässerzonen
3190
Gipskarstseen auf gipshaltigem Untergrund
des charakteristischen Nährstoff- und Wasserhaushalts und des biotopprägenden Gewässerchemismus inklusive der hydrogeologischen Strukturen und Prozesse und deren funktionalen Verflechtungen sowie Vermeidung bzw. Verminderung von Nähr- und Schadstoffeinträgen
3220
Alpine Flüsse mit krautiger Ufervegetation
des natürlichen Wasserhaushalts, der sie prägenden oligotrophen bis mesotrophen Wasserqualität und der natürlichen Fließgewässer- und Feststoffdynamik
unverbauter bzw. gewässermorphologisch intakter Abschnitte sowie der Durchgängigkeit und Anbindung von Seitengewässern
der limnischen, insbesondere fluviatilen Artengemeinschaften
eines funktionalen Zusammenhangs mit auetypischen Kontaktlebensräumen
3230
Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica
des natürlichen Wasserhaushalts, der sie prägenden oligotrophen bis mesotrophen Wasserqualität und der natürlichen Fließgewässer- und Feststoffdynamik
unverbauter bzw. gewässermorphologisch intakter Abschnitte sowie der Durchgängigkeit und Anbindung von Seitengewässern
der limnischen, insbesondere fluviatilen Artengemeinschaften
eines funktionalen Zusammenhangs mit auetypischen Kontaktlebensräumen
3240
Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Salix elaeagnos
des natürlichen Wasserhaushalts, der sie prägenden oligotrophen bis mesotrophen Wasserqualität und der natürlichen Fließgewässer- und Feststoffdynamik
unverbauter bzw. gewässermorphologisch intakter Abschnitte sowie der Durchgängigkeit und Anbindung von Seitengewässern
der limnischen, insbesondere fluviatilen Artengemeinschaften
eines funktionalen Zusammenhangs mit auetypischen Kontaktlebensräumen
3260
Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion
der Gewässerqualität und einer natürlichen oder naturnahen Fließgewässerdynamik
der Durchgängigkeit für Gewässerorganismen
ausreichend unverbauter bzw. gewässermorphologisch intakter Abschnitte
eines funktionalen Zusammenhangs mit auetypischen Kontaktlebensräumen
3270
Flüsse mit Schlammbänken mit Vegetation des Chenopodion rubri p.p. und des Bidention p.p.
der biotopprägenden Gewässerqualität und Gewässerdynamik
der Durchgängigkeit für Gewässerorganismen
des funktionalen Zusammenhangs mit auetypischen Kontaktlebensräumen
4030
Trockene europäische Heiden
des Offenlandcharakters der Standorte
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
4060
Alpine und boreale Heiden
des Offenlandcharakters
der sie prägenden lebensraumtypischen Nährstoffarmut
spezifischer Habitatelemente für charakteristische Tier- und Pflanzenarten
der biotopprägenden extensiven Nutzungen durch Mahd oder Beweidung
4070*
Buschvegetation mit Pinus mugo und Rhododendron hirsutum (Mugo-Rhododendretum hirsuti)
des naturnahen Bestands- und Altersaufbaus
der natürlichen biotopprägenden Dynamik und einer ausreichend ungestörten natürlichen Entwicklung
spezifischer Habitatelemente für charakteristische Tier- und Pflanzenarten
des Verbunds mit naturnahen Bergmischwäldern, alpinen Rasen und Schuttfeldern
eines von Freizeitnutzungen ausreichend ungestörten Zustands
40A0*
Subkontinentale peripannonische Gebüsche
der nährstoffarmen Standorte mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten
der Wald-Offenland-Übergangsbereiche aus trockenen Waldkomplexen mit angrenzenden Offenlandbereichen
eines abwechslungsreichen Gelände- und Mikroreliefs mit wechselnden Boden- und Standortverhältnissen
eines von Freizeitnutzungen ausreichend ungestörten Zustands
5130
Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen
des Offenlandcharakters mit Wacholderbestand
der nährstoffarmen Standorte bzw. Standortmosaike mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
6110*
Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi)
des Offenlandcharakters
der nährstoffarmen Standorte bzw. Standortmosaike mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
6120*
Trockene, kalkreiche Sandrasen
des Offenlandcharakters und eines für den Lebensraumtyp günstigen Nährstoffhaushalts
der Verzahnung der Sandrasen mit vegetationsfreien und vegetationsarmen, auch flechtenreichen Stellen
der nährstoffarmen Standorte bzw. Standortmosaike mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
6150
Boreo-alpines Grasland auf Silikatsubstraten
des Offenlandcharakters
der natürlichen, biotopprägenden Dynamik
der nährstoffarmen Standorte bzw. Standortmosaike mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
6170
Alpine und subalpine Kalkrasen
des Offenlandcharakters
der natürlichen, biotopprägenden Dynamik
der nährstoffarmen Standorte bzw. Standortmosaike mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
6210
Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)
des Offenlandcharakters der Standorte
der nährstoffarmen Standorte bzw. Standortmosaike mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
6210*
Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia), besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen
des Offenlandcharakters der Standorte
der nährstoffarmen Standorte bzw. Standortmosaike mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
des Orchideenreichtums
6230*
Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden
des Offenlandcharakters und eines für den Lebensraumtyp günstigen Nährstoffhaushalts
der nährstoffarmen Standorte bzw. Standortmosaike mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
6240*
Subpannonische Steppen-Trockenrasen
des Offenlandcharakters
der nährstoffarmen Standorte bzw. Standortmosaike mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
6410
Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)
des Offenlandcharakters der Standorte
der nährstoffarmen Standorte bzw. Standortmosaike mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten
einer bestandsprägenden, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
6430
Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe
der prägenden Standortbedingungen (vor allem eines naturnahen Wasser-, Nährstoff- und Mineralstoffhaushalts)
6440
Brenndolden-Auenwiesen (Cnidion dubii)
des Offenlandcharakters
des sie prägenden Wasserhaushalts und des charakteristischen Nährstoffhaushalts
einer bestandsprägenden Bewirtschaftung
6510
Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)
eines für den Lebensraumtyp günstigen Nährstoffhaushalts
einer bestandsprägenden Bewirtschaftung
6520
Berg-Mähwiesen
eines für den Lebensraumtyp günstigen Nährstoffhaushalts
einer bestandsprägenden Bewirtschaftung
7110*
Lebende Hochmoore
des spezifischen Wasser-, Nährstoff- und Mineralstoffhaushalts
der typischen Strukturen (insbesondere Bult-Schlenken-Komplexe)
von Pufferzonen zur Vermeidung von Stoffeinträgen und einer die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
der Störungsarmut
7120
Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore
einer Entwicklung zu naturnahen Hochmooren mit intaktem Wasserhaushalt und einem für den Lebensraumtyp günstigen Nährstoffhaushalt
der Störungsarmut
von Pufferzonen zur Vermeidung von Stoffeinträgen
7140
Übergangs- und Schwingrasenmoore
des Offenlandcharakters der Standorte
des charakteristischen, ausreichend ungestörten Wasserhaushalts und der dystrophen oder oligo- bis mesotrophen Nährstoffverhältnisse der Standorte
der Störungsarmut
von Pufferzonen zur Vermeidung von Stoffeinträgen und einer die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
7150
Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion)
des offenen Charakters der Standorte
des charakteristischen, ausreichend ungestörten Wasserhaushalts und der dystrophen oder oligo- bis mesotrophen Nährstoffverhältnisse der Standorte
des Komplexes aus Bulten, Schlenken, Schwingdecken und nährstoffarmen Kleingewässern
von Pufferzonen zur Vermeidung von Stoffeinträgen und einer die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
7210*
Kalkreiche Sümpfe mit Cladium mariscus und Arten des Caricion davallianae
des sie prägenden Wasser-, Nährstoff- und Mineralstoffhaushalts
von Habitatstrukturen wie Schlenken, Quellstrukturen, Bulten sowie der Verzahnung mit Niedermooren, feuchtem Grünland oder anderen Röhrichten
von durch Trittbelastung und Freizeitnutzung unbeeinträchtigten Bereichen
von Pufferzonen zur Vermeidung von Stoffeinträgen und einer die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
7220*
Kalktuffquellen (Cratoneurion)
eines gebiets- und bestandstypischen Wasserhaushalts und eines für den Lebensraumtyp günstigen Nährstoffhaushalts
typischer Habitate und Strukturen (z.B. Quellrinnen, Tuffbildung)
von Pufferzonen zur Vermeidung von Stoffeinträgen und einer die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
7230
Kalkreiche Niedermoore
eines gebiets- und bestandstypischen Wasserhaushalts und eines für den Lebensraumtyp günstigen Nährstoffhaushalts
einer bestandsprägenden Bewirtschaftung
von Pufferzonen zur Vermeidung von Stoffeinträgen und die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung
7240*
Alpine Pionierformationen des Caricion bicoloris-atrofuscae
der natürlichen Entwicklung, insbesondere des Wasserhaushalts und der typischen dynamischen Entwicklung
der Störungsarmut bzw. Störungsfreiheit
8110
Silikatschutthalden der montanen bis nivalen Stufe (Androsacetalia alpinae und Galeopsietalia ladani)
der biotopprägenden natürlichen Dynamik
der offenen, besonnten und nährstoffarmen Standorte
der Störungsarmut bzw. Störungsfreiheit
8120
Kalk- und Kalkschieferschutthalden der montanen bis alpinen Stufe (Thlaspietea rotundifolii)
der biotopprägenden natürlichen Dynamik
der offenen, besonnten und nährstoffarmen Standorte
der Störungsarmut bzw. Störungsfreiheit
8150
Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas
der natürlichen, biotopprägenden Dynamik
der offenen, besonnten und nährstoffarmen Standorte
der Störungsarmut bzw. Störungsfreiheit
8160*
Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe Mitteleuropas
der natürlichen, biotopprägenden Dynamik
der offenen, besonnten und nährstoffarmen Standorte
der Störungsarmut bzw. Störungsfreiheit
8210
Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
des biotopprägenden, gebietstypischen Licht-, Wasser-, Temperatur- und Nährstoffhaushalts
der Störungsarmut bzw. Störungsfreiheit
8220
Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation
des biotopprägenden, gebietstypischen Licht-, Wasser-, Temperatur- und Nährstoffhaushalts
der Störungsarmut bzw. Störungsfreiheit
8230
Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-Veronicion dillenii
ungestörter, besonnter Bestände
nährstoffarmer Standortverhältnisse sowie Offenheit und Lückigkeit der Standorte
der Störungsarmut bzw. Störungsfreiheit
8310
Nicht touristisch erschlossene Höhlen
der für den Lebensraum charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt
der Zugänglichkeit für die Höhlenfauna und der Störungsarmut bzw. Störungsfreiheit
des typischen Höhlen-/Mikroklimas und des Wasserhaushalts
typischer geologischer Prozesse
8340
Permanente Gletscher
des Permanenten Gletschers
9110
Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)
naturnaher und strukturreicher Wälder in verschiedenen Entwicklungs- und Altersstadien mit lebensraumtypischen Baumarten, Totholz und Biotopbäumen sowie charakteristischer Artengemeinschaften
9130
Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)
naturnaher und strukturreicher Wälder in verschiedenen Entwicklungs- und Altersstadien mit lebensraumtypischen Baumarten, Totholz und Biotopbäumen sowie charakteristischer Artengemeinschaften
9140
Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwald mit Ahorn und Rumex arifolius
naturnaher und strukturreicher Wälder in verschiedenen Entwicklungs- und Altersstadien mit lebensraumtypischen Baumarten, Totholz und Biotopbäumen sowie charakteristischer Artengemeinschaften
der bestandsprägenden dynamischen Prozesse und des Bestandsinnenklimas
9150
Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion)
naturnaher und strukturreicher Wälder in verschiedenen Entwicklungs- und Altersstadien mit lebensraumtypischen Baumarten, Totholz und Biotopbäumen sowie der charakteristischen thermophilen und kalkliebenden Artengemeinschaften
9160
Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli)
naturnaher und strukturreicher Wälder in verschiedenen Entwicklungs- und Altersstadien mit lebensraumtypischen Baumarten, Totholz und Biotopbäumen sowie charakteristischer Artengemeinschaften
eines bestandsprägenden Grundwasserhaushalts
9170
Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum)
naturnaher und strukturreicher Wälder in verschiedenen Entwicklungs- und Altersstadien mit lebensraumtypischen Baumarten, Totholz und Biotopbäumen sowie charakteristischer Artengemeinschaften
9180*
Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion)
naturnaher und strukturreicher Wälder in verschiedenen Entwicklungs- und Altersstadien mit lebensraumtypischen Baumarten, Totholz und Biotopbäumen sowie charakteristischer Artengemeinschaften
der bestandsprägenden dynamischen Prozesse und des Bestandsinnenklimas
91D0*
Moorwälder
naturnaher und strukturreicher Wälder in verschiedenen Entwicklungs- und Altersstadien mit lebensraumtypischen Baumarten und Rottenstruktur sowie charakteristischer Artengemeinschaften
des standortstypischen Wasser- und Nährstoffhaushalts sowie der charakteristischen Bult-Schlenken-Struktur und moortypischer Übergangsbereiche
eines funktionalen Zusammenhangs mit den moortypischen Übergangsbereichen oder Pufferzonen
91E0*
Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)
naturnaher und strukturreicher Wälder in verschiedenen Entwicklungs- und Altersstadien mit lebensraumtypischen Baumarten, Totholz und Biotopbäumen sowie charakteristischer Artengemeinschaften
einer bestandsprägenden Gewässerdynamik
eines funktionalen Zusammenhangs mit den auetypischen Übergangsbereichen
91F0
Hartholzauewälder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior oder Fraxinus angustifolia (Ulmenion minoris)
naturnaher und strukturreicher Wälder in verschiedenen Entwicklungs- und Altersstadien mit lebensraumtypischen Baumarten, Totholz und Biotopbäumen sowie charakteristischer Artengemeinschaften
einer bestandsprägenden Gewässerdynamik
eines funktionalen Zusammenhangs mit den auetypischen Übergangsbereichen
91T0
Mitteleuropäische Flechten-Kiefernwälder
der Wälder mit ihren charakteristischen Arten, Habitatstrukturen sowie Nährstoff-, Wasser- und Lichtverhältnissen
von ausreichenden Tot- und Altholzstrukturen sowie Biotopbäumen
91U0
Kiefernwälder der sarmatischen Steppe
der Wälder mit ihren charakteristischen Arten, Habitatstrukturen sowie Nährstoff-, Wasser- und Lichtverhältnissen
von ausreichenden Tot- und Altholzstrukturen sowie Biotopbäumen
9410
Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea)
naturnaher und strukturreicher Wälder in verschiedenen Entwicklungs- und Altersstadien, mit lebensraumtypischen Baumarten, Totholz und Biotopbäumen sowie charakteristischer Artengemeinschaften
eines funktionalen Zusammenhangs mit gebirgstypischen Übergangsbereichen
9420
Alpiner Lärchen- und/oder Arvenwald
naturnaher und strukturreicher Wälder in verschiedenen Entwicklungs- und Altersstadien, mit lebensraumtypischen Baumarten, Totholz und Biotopbäumen sowie charakteristischer Artengemeinschaften im Verbund mit Latschen- und Grünerlengebüschen, alpinen Rasen und Schuttfächern
eines funktionalen Zusammenhangs mit gebirgstypischen Übergangsbereichen



1087*
Alpenbock (Rosalia alpina)
lichter Wald- und Baumbestände auf sonnigen Standorten mit einem dauerhaften Angebot von Alt- und Totholz (vor allem von Bergahorn und Rotbuche)
1032
Bachmuschel (Unio crassus)
naturnaher, strukturreicher Gewässer einschließlich Ufervegetation und -gehölzen und einer ausreichend guten Gewässerqualität
der biologischen Durchgängigkeit der Gewässerlebensräume
von Gewässerabschnitten ohne oder mit nur geringen Belastungen mit Nährstoffen
von ausreichend breiten Uferstreifen zum Schutz vor Einträgen, insbesondere von Sedimenten
einer ausreichenden Wirtsfisch-Population, insbesondere von Elritzen, Groppen und Döbeln
1096
Bachneunauge (Lampetra planeri)
durchgängiger, strukturreicher Fließgewässer mit lockeren, sandigen bis feinkiesigen Sohlsubstraten und differenzierten, abwechslungsreichen Strömungsverhältnissen
naturnaher, reich strukturierter Uferbereiche sowie einer ausreichend guten Gewässerqualität
1016
Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana)
von nassen, basenreichen Biotopen wie Streu-, Feucht- und Nasswiesen, Seggenrieden, Flachmooren und Erlensumpfwäldern mit einem lichten Pflanzenwuchs und geeigneten Nährstoffverhältnissen sowie Minimierung von Nährstoffeinträgen
1881*
Bayerisches Federgras (Stipa pulcherrima ssp. bavarica)
der stark besonnten, trockenwarmen Standorte auf Vorsprüngen von Steilwänden und Felsköpfen aus Dolomit mit feinerdereichen Spalten und kleinen Verebnungen
ausreichend ungestörter Wuchsorte mit für die Reproduktion des Grases geeigneten Standortbedingungen
4068
Becherglocke (Adenophora liliifolia)
halbschattiger Lichtverhältnisse an besiedelten Waldstandorten und Wegrändern bzw. von Waldinnenrändern
1323
Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)
von möglichst unzerschnittenen, alt- und totholzreichen, mehrschichtigen und strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern mit einem ausreichenden Angebot an Höhlenbäumen als Sommerlebensraum und Jagdhabitat
geeigneter und ungestörter Schwarm- und Winterquartiere
1337
Biber (Castor fiber)
des Lebensraums in und an den Flüssen und Bächen mit ihren Auenbereichen, Altgewässern und in den natürlichen oder naturnahen Stillgewässern
5339
Bitterling (Rhodeus amarus)
stehender oder langsam fließender, sommerwarmer Gewässer (z.B. Altarme und -gewässer), insbesondere durch Vermeidung von Verschlammungen und Faulschlammbildung
von reproduzierenden Großmuschelbeständen
4038
Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle)
von Feucht- und Nasswiesen mit Vorkommen von Schlangen-Knöterich in ihren nutzungs- und pflegegeprägten Ausbildungsformen unter Berücksichtigung ausreichender Bracheanteile
ausreichend hoher (Grund-)Wasserstände sowie des Habitatverbunds zwischen den Teilpopulationen
eines Biotopverbunds durch besonnte Waldränder und -innensäume
der bestandserhaltenden Nutzung bzw. Pflege der Habitate und der für die Art notwendigen Habitatelemente durch ein an die Art und den Standort angepasstes Pflegeregime
1670
Bodensee-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri)
der nährstoffarmen Standorte auf offenen, weitgehend treibgutfreien, unbeschatteten und vor Verdrängung durch Konkurrenzpflanzen geschützten Kiesufern
der von Tritt und sonstigen Belastungen unbeeinträchtigten Lebensräume
der Standorteigenschaften sowie offener, nur schütter bewachsener, etwas quellig beeinflusster Kiesstandorte als potenzielle Wuchsplätze in der Umgebung der Vorkommen
4094*
Böhmischer Enzian (Gentianella bohemica)
geeigneter Lebensräume (vor allem Borstgrasrasen, basenreichere Magerrasen oder magere Rotschwingel-Rotstraußgras-Wiesen)
der Nährstoffarmut der Standorte
der bestandserhaltenden Nutzung/Pflege durch Beweidung und Mahd
4066
Braungrüner Streifenfarn (Asplenium adulterinum)
der spezifischen Standortbedingungen am Wuchsort, insbesondere halboffener, leicht beschatteter, ungestörter, mit kaum konkurrierender Moosdecke überwachsener Serpentinfelsbereiche
bestehender Wuchsorte durch Pflege mittels extensiver Beweidung, Entfernung von Moospolstern, Feinerdeauflagen und höherwüchsigen Konkurrenten
der umgebenden Waldstruktur für ein dauerhaft schattig-luftfeuchtes Mikroklima
1081
Breitrand (Dytiscus latissimus)
der charakteristischen und spezifischen Habitate in nährstoffarmen Stillgewässern mit Flachwasserbereichen und gut ausgebildeter Wasser- und Verlandungsvegetation
2555
Donau-Kaulbarsch (Gymnocephalus baloni)
der Durchgängigkeit der Gewässer
des Fließgewässercharakters mit hoher Strömungsvielfalt und einem Mosaik verschiedener Lebensraumelemente wie Kehrwasser, Seitenbuchten, schwach überströmten Kiesbänken etc. sowie Anbindung geeigneter Altarme an den Strom als potenzielle Laichgebiete
2485
Donau-Neunauge (Eudontomyzon vladykovi)
durchgängiger, strukturreicher Fließgewässer mit lockeren, sandigen bis feinkiesigen Sohlsubstraten und natürlichen, differenzierten, abwechslungsreichen Strömungsverhältnissen
strukturreicher kiesiger, flacher Abschnitte mit mittelstarker Strömung (Laichhabitate) sowie flacher Abschnitte mit sandigem Substrat und mäßigem Detritusanteil (Aufwuchshabitate)
naturnaher, reich strukturierter Uferbereiche ohne Uferbefestigungen
1379
Dreimänniges Zwerglungenmoos (Mannia triandra)
des dauerhaft schattig-luftfeuchten Mikroklimas, unbekletteter Felspartien und eines naturnahen Waldaufbaus im Bereich der Fundorte und potenziell geeigneter Felsen
1061
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous)
von nährstoffarmen bis mesotrophen Grünlandflächen mit Beständen des Großen Wiesenknopfs und Kolonien der Wirtsameise des Falters
von nicht oder nur periodisch genutzten Saumstrukturen und Hochstaudenfluren mit geeigneten Schnittzeitpunkten
einer den ökologischen Ansprüchen der Art förderlichen Bewirtschaftung, die sich an traditionellen Nutzungsformen orientiert und zur Erhaltung eines für die Habitate günstigen Nährstoffhaushalts beiträgt
von Vernetzungsstrukturen wie Bachläufen, Waldsäumen und Gräben
1084*
Eremit (Osmoderma eremita)
von Laubwald- und Kopfbaumbeständen, Parkanlagen und Alleen mit einem dauerhaften Angebot von alten, anbrüchigen und höhlenreichen Laubbäumen im funktionalen Verbund
1477
Finger-Küchenschelle (Pulsatilla patens)
der Wuchsorte in lockeren, kurzrasigen, sehr nährstoffarmen Magerrasenbeständen sowie Verhindern von Streufilzbildung
von offenen Bodenstellen für die Keimung
einer bestandserhaltenden Bewirtschaftung bzw. Pflege
6216
Firnisglänzendes Sichelmoos (Hamatocaulis vernicosus)
der als Lebensraum geeigneten Nieder- und Zwischenmoore, Nasswiesen, quelligen Bereiche und Verlandungszonen auch in ihren nutzungs- und pflegegeprägten Ausbildungsformen
einer natürlichen bzw. naturnahen Moorentwicklung an Wuchsorten nutzungsunabhängiger Vorkommen
des natürlichen Wasserhaushalts und der nährstoffarmen, unbeschatteten Standorte
1355
Fischotter (Lutra lutra)
strukturreicher Fließgewässer mit einer ausreichenden biologischen Durchgängigkeit und einem gut ausgebildeten Fischbestand
durchgängiger Wanderkorridore entlang der Ufer, besonders auch im Bereich von Straßen und unter Brücken
1029
Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera)
von nährstoffarmen, schnell fließenden, kalkarmen, sauerstoffreichen Fließgewässern
einer ausreichend guten Gewässerqualität mit einer geringen Schwebstoff-, Kalk-, Phosphat- und Stickstoffkonzentration
einer geeigneten Struktur der Bachsohle und eines gut durchströmten, sandigen bis kiesigen Interstitials
der biologischen Durchgängigkeit der Gewässer
einer autochthonen Bachforellen-Population (Wirtsfisch) für die Flussperlmuschel-Larven
einer den ökologischen Ansprüchen der Art förderlichen Grünlandnutzung in der Aue, die zum Erhalt nährstoffarmer Gewässer beiträgt
von Gewässerrandstreifen zur Minimierung von Nährstoffeinträgen und Feinsedimenten aus der Umgebung
1114
Frauennerfling (Rutilus pigus)
ausreichend unzerschnittener Fließgewässerabschnitte mit natürlicher Fließdynamik und abwechslungsreicher Gewässerstruktur mit Unterstandsmöglichkeiten
unverbauter Gewässerabschnitte mit natürlicher Uferausprägung sowie von umlagerbaren Kiesbänken mit intaktem Kieslückensystem als Laichhabitate
1902
Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
strukturreicher Wälder mit Auflichtungen und lichten Innen- und Außensäumen
offenerdiger, sandiger und sonnenexponierter Stellen innerhalb des Waldes und in angrenzenden Lebensräumen als Habitat der Sandbienen aus der Gattung Andrena (Bestäuber)
4064
Gebänderte Kahnschnecke (Theodoxus transversalis)
naturnaher Fließgewässerverhältnisse mit ausgeprägter Flussdynamik
einer guten Wasserqualität
1380
Gekieltes Zweizeilblattmoos (Distichophyllum carinatum)
der Standortbedingungen an den Wuchsorten, den nord- bis ostexponierten Felspartien, insbesondere des luft- und rieselfeuchten Ortsklimas
1193
Gelbbauchunke (Bombina variegata)
von Lebensraumkomplexen mit für die Fortpflanzung der Art geeigneten Gewässersystemen aus besonnten, flachen, möglichst fischfreien Kleingewässern und strukturreichen Landhabitaten
1927
Gestreifter Bergwald-Bohrkäfer (Stephanopachys substriatus)
von Nadelwäldern mit besonnt stehendem und liegendem Totholz bzw. brandgeschädigter Stämme
1163
Groppe (Cottus gobio)
durchgängiger, strukturreicher Fließgewässer mit natürlicher Dynamik mit steinig-kiesiger Sohle
eines reich strukturierten Gewässerbetts mit ausreichend Versteck- und Laichmöglichkeiten, insbesondere mit Unterschlupfmöglichkeiten für Jungfische
einer ausreichend guten Gewässerqualität
von Gewässerabschnitten ohne Sedimenteintrag aus dem Umland und ohne Verlegung des Interstitials
1304
Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum)
von Laub- und Mischwäldern, Feldgehölzen, Hecken, Säumen, Magerwiesen und -weiden sowie anderen Landschaftsstrukturen mit hohem Angebot an Großinsekten als Jagdhabitat in näherer Umgebung der Wochenstube
ausreichend unzerschnittener, gehölzreicher Leitlinien zwischen Tagesquartier und Nahrungshabitaten
weiterer unbelasteter und ungestörter Sommerquartiere der Art, insbesondere von freien Ein- und Ausflugsöffnungen, kein Anstrahlen der Sommer- und Wochenstubenquartiere
einer ausreichenden Anzahl geeigneter und ungestörter Winterquartiere (insbesondere große Karsthöhlen im Vorkommensgebiet der Reliktpopulation, Stollen etc.) mit spezifischem Mikroklima sowie der Ein- und Ausflugsmöglichkeiten
soweit vorhanden:
der Wochenstubenquartiere mit der bestehenden Vielfalt an Mikroklimazonen zur Erfüllung der besonderen Habitatansprüche der Art
1042
Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis)
offener Moorstandorte und Moorgewässer mit ihren charakteristischen Nährstoffverhältnissen und Vegetationsstrukturen
der Wasserführung und -qualität, der Besonnung und der Vegetationsstruktur sowie von Pufferzonen zur Gewährleistung günstiger Trophieverhältnisse sowie einer den ökologischen Ansprüchen der Art förderlichen Form der Gewässerpflege
1324
Großes Mausohr (Myotis myotis)
von alten, möglichst großflächigen Laub- und Laubmischwäldern mit einem ausreichendem Angebot an Höhlenbäumen als Jagdgebiete
gehölzreicher Strukturen entlang der Hauptflugrouten
unbelasteter (pestizidfreier) Wochenstubenquartiere mit charakteristischem Mikroklima, der Ein-, Aus- und Durchflugsmöglichkeiten, der Störungsfreiheit und des Hangplatzangebots
soweit vorhanden:
der Winterquartiere mit charakteristischem Mikroklima, der Ein-, Aus- und Durchflugsmöglichkeiten, der Störungsfreiheit sowie des Hangplatzangebots und Spaltenreichtums
1037
Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia)
von reich strukturierten Fließgewässerabschnitten mit für die Art günstigen Habitatstrukturen (Wechsel besonnter und beschatteter Abschnitte, variierender Fließgeschwindigkeit und sandig-kiesigem Substrat)
von Gewässerhabitaten mit guter Gewässerqualität
1381
Grünes Besenmoos (Dicranum viride)
alter Laub- und Laubmischwälder mit luftfeuchtem Innenklima
von mittelalten bis alten krumm- und schrägwüchsigen Laubbäumen
geeigneter Lebensraumbedingungen auf besiedelten Felsen
1386
Grünes Koboldmoos (Buxbaumia viridis)
ausreichend großer, alter, naturnah strukturierter Nadel- und Mischwälder mit einem ausreichenden Vorrat an liegendem Nadeltotholz
eines luftfeuchten Waldinnenklimas
1074
Heckenwollafter (Eriogaster catax)
lichter Waldstrukturen
von Saumstrukturen und lockeren Schlehengebüschen an windgeschützten Standorten auf Waldlichtungen, in lichten Baumbeständen und an Wegrändern
1088
Heldbock (Cerambyx cerdo)
von stieleichenreichen Waldbeständen in ihren verschiedenen Entwicklungsphasen
geeigneter Brutbäume vor allem an inneren und äußeren sonnenexponierten Bestandsrändern in Wald und Offenland
1059
Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius)
von nährstoffarmen bis mesotrophen Grünlandflächen mit Beständen des Großen Wiesenknopfs und Kolonien der Wirtsameise des Falters
von nicht oder nur periodisch genutzten Saumstrukturen und Hochstaudenfluren mit geeigneten Schnittzeitpunkten
einer den ökologischen Ansprüchen der Art förderlichen Bewirtschaftung, die sich an traditionellen Nutzungsformen orientiert und zur Erhaltung eines für die Habitate günstigen Nährstoffhaushalts beiträgt
von Vernetzungsstrukturen wie Bachläufen, Waldsäumen und Gräben
1044
Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale)
für die Fortpflanzung geeigneter Fließgewässer, deren Wasserqualität und Vegetationsstruktur
besonnter, gegen Nährstoffeinträge gepufferter Bäche und Gräben
einer den ökologischen Ansprüchen der Art förderlichen Form der Graben- und Gewässerpflege
von Uferrandstreifen mit einer an die ökologischen Ansprüche der Art angepassten Bewirtschaftungsintensität
1832
Herzlöffel (Caldesia parnassifolia)
der spezifischen Lebensraumbedingungen, insbesondere einer hohen Wasserqualität, gleichmäßiger Anstauhöhen und des artspezifischen Gewässerchemismus
der durch Beschattung und Trittschäden unbeeinträchtigen Schlenken
der durch extensive Nutzung geprägten Teiche
von Pufferzonen zur Verhinderung von Nährstoffeinträgen
1083
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
von lichten Eichen- und Buchenmischwäldern in ihren verschiedenen Entwicklungsphasen mit einem dauerhaften Angebot von Totholz und Habitatbäumen
alter Einzelbäume vor allem an äußeren und inneren, wärmegetönten Bestandsrändern, Waldrändern und Obstwiesen
1914*
Hochmoor-Großlaufkäfer (Carabus menetriesi ssp. pacholei)
hydrologisch intakter Moorbereiche und der Vernetzungsstrukturen zwischen den Mooren
des natürlichen Wasserhaushalts sowie der Nährstoffarmut
1105
Huchen (Hucho hucho)
durchgängiger, frei durchwanderbarer Gewässer, insbesondere von sauerstoffreichen, schnell fließenden Gewässerabschnitten
einer abwechslungsreichen Gewässerstruktur mit ausreichenden Unterstandsmöglichkeiten
von umlagerbaren Kiesbänken mit intaktem Kieslückensystem als Laichhabitate des Huchens
der ungehinderten Anbindung von Nebengewässern als Laichgebiete bzw. Rückzugsräume
eines ausreichenden Beutefischspektrums
1166
Kammmolch (Triturus cristatus)
Habitat-Komplexe aus strukturreichen Laich- und Landlebensräumen sowie der Hauptwanderkorridore
für die Fortpflanzung geeigneter Kleingewässer (fischfreie oder fischarme, besonnte Gewässer mit strukturreicher Unterwasservegetation) im Umfeld besiedelter Habitate
6166
Kärntners Spatenmoos (Scapania carinthiaca)
der Standorte mit Nachweisen in alten Waldbeständen mit luftfeuchtem Innenklima und einem ausreichenden Vorrat an liegendem (Nadel-)Totholz
1303
Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros)
von alten strukturreichen Laub- und Mischwäldern in ihren verschiedenen Entwicklungsphasen
unbelasteter und funktionsfähiger Sommerquartiere mit freien Ein- und Ausflugsöffnungen, geeigneten Hangplätzen und einem passenden Mikroklima
der Störungsfreiheit in Koloniequartieren besonders zur Fortpflanzungszeit, kein Anstrahlen der Sommer- und Wochenstubenquartiere
einer ausreichenden Anzahl geeigneter und ungestörter Schwarm- und Winterquartiere (Höhlen, Stollen, Keller etc.) mit spezifischem Mikroklima, geeignet dimensionierter Einflüge
ausreichend unzerschnittener, gehölzreicher Leitlinien zwischen Quartieren und Nahrungshabitaten
6169
Kleiner Maivogel (Euphydryas maturna)
typischer Lebensräume, insbesondere feucht-warmer, lichter Wälder und Waldränder mit Eschen als Eiablageplätzen und unbelasteter (pestizidfreier) naturnaher Waldränder bzw. Gehölzstreifen
1614
Kriechender Sellerie (Apium repens)
der offen-konkurrenzarmen Standorte mit ihrem spezifischen Wasser- und Nährstoffhaushalt und mit ausreichendem Lichtgenuss
der für die Schaffung geeigneter, konkurrenzarmer Standorte notwendigen dynamischen Prozesse
einer schonenden Gewässerunterhaltung
einer extensiven Nutzung und Pflege bei sekundären Vorkommen
1361
Luchs (Lynx lynx)
großflächiger, weitgehend unzerschnittener, störungsarmer, strukturreicher Wälder mit – soweit vorhanden – ungestörten Blockhalden und Felskomplexen als Jagd-, Aufzucht- und Streifgebiete und Rückzugsraum
der Vernetzung zwischen den Waldgebieten
5289
Mairenke (Alburnus mento)
der Erreichbarkeit von Laichplätzen in den Zu- und Abflüssen der besiedelten Seen
von überströmten, kiesigen Laichplätzen mit intaktem Lückensystem
1528
Moor-Steinbrech (Saxifraga hirculus)
seiner Standorte im mit kalkreichem Wasser durchströmten Komplex von Übergangsmooren und Moorwäldern
1308
Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)
von möglichst unzerschnittenen, alten, totholz- und strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern mit einem ausreichenden Angebot an Höhlenbäumen und natürlichen Spaltenquartieren als primärer Sommerlebensraum und Jagdhabitat
der von der Art genutzten Spaltenquartiere an Bauwerken als sekundärem Sommerquartiertyp
von Flugkorridoren zwischen Tagesquartier und Nahrungshabitat
geeigneter und ungestörter Schwarm- und Winterquartiere
6146
Perlfisch (Rutilus meidingeri)
der Laichplätze in Form schnell überströmter Kiesbänke
der Erreichbarkeit von Laichplätzen in den Zu- und Abflüssen der besiedelten Seen
1421
Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum)
von Felsstandorten, Höhlen oder Blockfeldern mit Vorkommen der Art
eines gleichbleibenden Mikroklimas und der hydrologischen Verhältnisse (Oberflächen- und Grundwasser) an den Wuchsorten und deren Umfeld
1130
Rapfen (Aspius aspius)
langer, frei fließender, weitgehend unzerschnittener Gewässerabschnitte mit Freiwasserzonen und abwechslungsreichen Strömungsverhältnissen
erreichbarer, schnell überströmter Kiesbänke als Laichplätze
einer abwechslungsreichen Gewässerstruktur mit ausreichenden Unterstandsmöglichkeiten in Form von Kolken, Gumpen, Rinnen bzw. unterspülten Uferbereichen
eines ausreichenden Beutefischspektrums
1399
Rudolphs Trompetenmoos (Tayloria rudolphiana)
der Wuchsorte in alten Wald-Bestandsteilen mit luftfeuchtem Innenklima und ausreichenden Laubbaumanteilen
der Wuchsorte auf alten Bergahornen in lichten (Weide-)Wäldern und auf Almen/Alpen sowie Sicherung der Wuchsorttradition alter, als Substrat geeigneter Bäume (vor allem Bergahorne)
1805*
Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides)
offener Sandfluren
der Nährstoffarmut der Standorte
einer standorterhaltenden Dynamik durch kleinflächige Störungen oder Bewirtschaftung
1086
Scharlachkäfer (Cucujus cinnaberinus)
von Au- und Bergmischwäldern mit einem dauerhaften Angebot an stehendem und liegendem Totholz im funktionalen Verbund
1145
Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis)
von sommerwarmen, flachen, stehenden bzw. sehr langsam fließenden Gewässern mit gut ausgebildetem Wasserpflanzenbestand und weichem, schlammigem, durchlüftetem Untergrund
einer an den ökologischen Ansprüchen der Art ausgerichteten Form der Graben- und Gewässerpflege
1014
Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior)
von nassen Biotopen wie Streu-, Feucht- und Nasswiesen, Seggenrieden, Flachmooren und Erlensumpfwäldern mit einem lichten Pflanzenwuchs und geeigneten Nährstoffverhältnissen sowie der Minimierung von Nährstoffeinträgen
1157
Schraetzer (Gymnocephalus schraetser)
ausreichend unzerschnittener Fließgewässerabschnitte mit natürlicher Fließdynamik und heterogener Gewässerstruktur
unverbauter, durchwanderbarer und ausreichend dimensionierter Fließgewässerabschnitte mit rasch angeströmten, kiesigen Flachwasserbereichen und ausreichend Unterstandsmöglichkeiten in Form von durchströmten Tiefenbereichen
eines reich strukturierten Gewässerbetts mit nicht verschlammtem Sohlsubstrat
5377
Schwarzer Grubenlaufkäfer (Carabus variolosus nodulosus)
eines hydrologisch und chemisch intakten, vernetzten und nicht zerschnittenen Verbundsystems aus nassen und feuchten Wald- und Quellstandorten sowie intakten Fließgewässern mit Flachwasserbereichen und naturnahen Ufern mit liegendem und stehendem Totholz
1065
Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia)
nährstoffarmer Feuchtwiesen und Moore mit ausreichend hohen (Grund-)Wasserständen
von Magerrasen und Wiesen mit stabilen Beständen der Futterpflanzen Teufelsabbiß, Knautie bzw. Tauben-Skabiose
einer den ökologischen Ansprüchen der Art förderlichen, die Nährstoffarmut begünstigenden Bewirtschaftung der Magerrasen und Wiesen
1065
Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) – alpine Populationen (Euphydryas aurinia)
der als Habitate geeigneten alpinen Kalkrasen, Kalk-Magerrasen, alpinen Silikatmagerrasen, artenreichen Borstgrasrasen und lichten Biotopkomplexe im Wald, der nährstoffarmen Feuchtwiesen und Moore mit ausreichend hohen (Grund-)Wasserständen, in ihren ausreichend ungestörten, ungenutzten Ausbildungsformen der hochsubalpinen bis alpinen Stufe sowie der nutzungs- und pflegegeprägten Ausbildungsformen der montanen bis tiefsubalpinen Stufe
der Habitate mit Beständen der Futterpflanzen Teufelsabbiß, Knautie bzw. Tauben-Skabiose
6199*
Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria)
von reich strukturierten Verbundsystemen aus blütenreichen, sonnenexponierten Offenlandstrukturen in Kombination mit schattigen Elementen wie Gehölzen, strukturreichen Waldrändern, Säumen, Hohl- und Waldwegen, Schluchten, Steinbrüchen etc.
1149
Steinbeißer (Cobitis taenia)
durchgängiger, strukturreicher Fließgewässer mit Gewässersohlbereichen aus unverfestigten, sandigen und feinkiesigen Bodensubstraten (überwiegend aerob)
von Gewässerabschnitten mit nicht versteinten Uferbereichen sowie ohne ausgedehnte Grundräumungen
flacher und sandiger und langsam strömender Uferbereiche mit ihrer Unterwasservegetation
einer ausreichend guten Gewässerqualität
6145
Steingressling (Romanogobio uranoscopus)
sauerstoffreicher, schnellfließender unverbauter Fließgewässerabschnitte mit sandig-kiesigem Sohlsubstrat und natürlicher Dynamik
1093*
Steinkrebs (Austropotamobius torrentium)
von sauerstoffreichen, kühlen und insbesondere kleineren Fließgewässern der Quell- und Forellenregion mit hoher Strömungsvarianz und Substratdiversität sowie strukturreicher Gewässersohle, geeigneten Unterständen und Rückzugsmöglichkeiten sowie Vermeidung von Feinsediment-, Nährstoff- und Biozideinträgen bzw. diffusen Einträgen aus benachbarten Flächen
des natürlichen Abflussregimes
1160
Streber (Zingel streber)
von Fließgewässerabschnitten mit hohen Strömungsgeschwindigkeiten und lockeren, grobkörnigen Kiessohlen
unverbauter, durchwanderbarer und ausreichend dimensionierter Fließgewässerabschnitte mit rasch angeströmten, kiesigen Flachwasserbereichen und ausreichend Unterstandsmöglichkeiten in Form von durchströmten Tiefenbereichen
von Gewässerabschnitten ohne Sedimenteintrag aus dem Umland, ohne Stauhaltungen und ohne Verlegung des Interstitials
6147
Strömer (Telestes souffia)
durchgängiger, unverbauter und ausreichend beschatteter Fließgewässer mit funktionsfähigen Kiesbänken sowie ausgeprägter Tiefenvarianz
des natürlichen Abflussregimes mit strömungsberuhigten Bereichen
einer abwechslungsreichen Gewässerstruktur mit ausreichenden Unterstandsmöglichkeiten in Form von Totholz, Baumwurzeln, unter- bzw. ausgespülten Ufer- oder Sohlbereichen
4096
Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris)
der Vegetationskomplexe aus Kalk-Halbtrockenrasen, Kalkflachmooren oder Pfeifengraswiesen mit ihrem natürlichen Wasser- und oligotrophen Nährstoffhaushalt
von wechselfeuchten Standortbedingungen sowie einer lückigen Vegetationsstruktur
einer an Phänologie und Entwicklungszyklus der Art angepassten Pflege
1903
Sumpf-Glanzkraut (Liparis loeselii)
eines ausreichend störungs- und konkurrenzarmen Lebensraums in Nieder- und Übergangsmooren
des naturnahen Wasserhaushalts und des oligo- bis mesotrophen Nährstoffhaushalts sowie Vermeidung von Nährstoffeinträgen aus dem Umfeld
nutzungsabhängiger Wuchsorte durch extensive Nutzung oder bestandserhaltende Pflegemahd
1079
Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer (Limoniscus violaceus)
alter Laubbaumbestände mit einem dauerhaften Angebot an bodennahen Mulmhöhlen
1013
Vierzähnige Windelschnecke (Vertigo geyeri)
weitgehend unzerschnittener Feucht- und Niedermoorkomplexe
ausreichend hoher Grundwasserstände, geeigneter Nährstoffverhältnisse sowie des offenen Charakters der Habitate in Kalkmooren und -sümpfen
4045
Vogel-Azurjungfer (Coenagrion ornatum)
der für die Fortpflanzung geeigneten Fließgewässer, deren Wasserqualität und Vegetationsstruktur
besonnter, gegen Nährstoffeinträge gepufferter Bäche und Gräben
einer den ökologischen Ansprüchen der Art förderlichen Form der Graben- und Gewässerpflege
des angrenzenden extensiv genutzten Grünlands und kleinflächiger Brachen
1124
Weißflossiger Gründling (Gobio albipinnatus)
durchgängiger Fließgewässerabschnitte mit natürlicher Fließdynamik und Sand- bzw. lockeren Kiessohlen
nicht verbauter, durchwanderbarer und ausreichend dimensionierter Fließgewässerabschnitte mit rasch angeströmten, kiesigen Flachwasserbereichen sowie strömungsberuhigter Zonen (ggf. auch in Altwasserarmen und Buchten)
1321
Wimperfledermaus (Myotis emarginatus)
von strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern in ihren verschiedenen Entwicklungsphasen als Jagdhabitat
unbelasteter und funktionsfähiger Sommerquartiere in Gebäuden (Dachböden) mit traditionellen Ein- und Ausflugsöffnungen, geeigneten Hangplätzen und Mikroklima
der Störungsfreiheit in Koloniequartieren besonders zur Fortpflanzungszeit, kein Anstrahlen der Sommer- und Wochenstubenquartiere
der wenigen bekannten Schwarm- und Winterquartiere der Art in ihrer Ungestörtheit und mikroklimatischen Eignung und der Ein- und Ausflugsmöglichkeiten
ausreichend unzerschnittener, gehölzreicher Leitlinien zwischen Sommerquartieren und Jagdlebensräumen
4056
Zierliche Tellerschnecke (Anisus vorticulus)
der wasserpflanzenreichen Habitatgewässer
submerser Vegetation im Bereich der Vorkommen
eines geeigneten Wasserhaushalts und guter Wasserqualität auch durch die Verringerung von Nährstoff- und Sedimenteinträgen durch Extensivierung oder Nutzungsaufgabe
der hydrologischen Situation des Umfelds (z.B. Aufrechterhaltung oder Erhöhung des Grundwasserspiegels)
1159
Zingel (Zingel zingel)
von Fließgewässerabschnitten mit hohen Strömungsgeschwindigkeiten und lockeren, grobkörnigen Kiessohlen
nicht verbauter, durchwanderbarer und ausreichend dimensionierter Fließgewässerabschnitte mit rasch angeströmten, kiesigen Flachwasserbereichen und ausreichend Unterstandsmöglichkeiten in Form von durchströmten Tiefenbereichen
von Gewässerabschnitten ohne Sedimenteintrag aus dem Umland, ohne Stauhaltungen und ohne Verlegung des Interstitials

1 [Amtl. Anm.:] Das Zeichen * bedeutet prioritärer Lebensraumtyp/prioritäre Art.