Inhalt

AVPfleWoqG
Text gilt ab: 01.01.2021
Fassung: 27.07.2011
Nächstes Dokument (inaktiv)
Anlage 4
Module der Weiterbildung zur Praxisanleitung1
Modul 1: In der Praxisanleitung auf ethischer sowie pflege- und bezugswissenschaftlicher Basis handeln (66 Unterrichtsstunden)
Themenbereiche
Stunden
Kompetenzen:
Praxisanleitungen
formulieren und reflektieren die eigene ethische Orientierung
treffen begründete und reflektierte Entscheidungen in der Pflege- und Anleitungspraxis unter Abwägung ethischer Prinzipien und Leitlinien
übernehmen Verantwortung für die Rahmenbedingungen des ethisch-moralischen Handelns
beachten im Lehr-Lernprozess die ethisch-moralischen Prinzipien des Pflegehandelns
analysieren Pflege im Spannungsfeld zwischen Ethik und Ökonomie
gestalten Pflege in der Praxis personenzentriert, evidenzbasiert und kritisch konstruktiv
recherchieren, verstehen, beurteilen wissenschaftliche Literatur und transformieren die Erkenntnisse in die Anleitungspraxis
gestalten Pflegeprozesse und insbesondere der Pflege vorbehaltene Tätigkeiten konstruktiv und für Auszubildende nachvollziehbar
beachten Systemzusammenhänge und engagieren sich eigen- oder mitverantwortlich auf Basis ihrer Werte für die Belange der Pflege- und Anleitungspraxis
handeln und anleiten unter ökonomischen und wissenschaftlichen Aspekten in der Pflege
Inhalte:
Ethik
Fragestellungen im Praxisfeld
ethische Entscheidungsfindungsmodelle
Pflegewissenschaft sowie Bezugswissenschaften
evidenzbasierte Praxis
Expertenstandards/Leitlinien
hermeneutisches Fallverstehen
vorbehaltene Tätigkeiten in der Pflege
66
Modul 2: Lernen
(40 Unterrichtsstunden)
Themenbereiche
Stunden
Kompetenzen:
Praxisanleitungen
erkennen den eigenen Lernbedarf und halten ihr Wissen zu relevanten Themen auf dem aktuellen Stand
entwickeln bei sich selbst, sowie bei Auszubildenden die Lern- und Leistungsmotivation sowie die Fähigkeit zur Selbstreflexion
organisieren und steuern ihr eigenes Lernen für formale und nicht-formale Bildungswege
stellen ihren Wissenszuwachs über geeignete Methoden dar
beteiligen sich an pädagogischen Diskussionen
setzen bei der methodisch/didaktischen Vorgehensweise lerntheoretische Erkenntnisse handlungsleitend ein
fördern bei Auszubildenden eigenverantwortliches und kooperatives Lernen
unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung der Auszubildenden
beraten Auszubildende zu pädagogischen und psychosozialen Fragestellungen
Inhalte:
selbstorganisiertes Lernen/selbstgesteuertes Lernen
Lerntypen
Lernstrategien (Vorschlag: Auswahl geeigneter Lernstrategien oder Lerntaktiken)
Lernbiografie
erfahrungsbasiertes Lernen (zur Reflexion anleiten)
Lerntheorien (Behaviorismus (Klassische/operante Konditionierung), Kognitivismus, Konstruktivismus)
Lernberatung/Lerncoaching
Ausbildung von beruflicher Handlungskompetenz
Selbst- und Zeitmanagement
Bedeutung Lebenslanges Lernen
40
Modul 3: Professionelle Identität entwickeln
(42 Unterrichtsstunden)
Themenbereiche
Stunden
Kompetenzen:
Praxisanleitungen
setzen sich mit der Bedeutung der pädagogischen Führungsrolle auseinander und integrieren sie in den Alltag
nehmen die besondere pädagogische Freiheit und Verantwortung in ihrer Rolle an
reflektieren eigene Deutungs- und Handlungsmuster und lassen die Erkenntnisse in ihre Rolle und Beziehungsgestaltung einfließen
bauen in der beruflichen Praxis Beziehungen durch wechselseitige Interaktion unabhängig von kulturellem oder sozialem Hintergrund auf, halten sie aufrecht und beenden sie
gehen mit divergierenden Sichtweisen oder Zielen, oder schwer nachvollziehbarem Verhalten wertschätzend, respektvoll und empathisch um
beachten Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit und des eigenen Kompetenzbereiches
setzen Strategien zum Erhalt der eigenen Ressourcen und zur Reduktion von Belastungen ein
nehmen ihre spezifische Aufgabenstellung im Gesamtgefüge der Aus- und Weiterbildung wahr
unterscheiden die pädagogischen Settings Praxisbegleitung und Praxisanleitung
Inhalte:
Profession und Professionalisierung
berufliche Sozialisation
pädagogisches Selbstverständnis
pflegepädagogische Haltung
Rollen
Rollentheorie
soziale Rolle
Rollen im pflegerischen Kontext
Lehrerrolle – Wissensvermittler/Lernbegleiter
Kompetenzbereich
ausbildungsrelevante Gesetze
Jugendschutz
Arbeitszeitgesetz
Delegation/Substitution
Haftungsrecht
Kommunikation und Interaktion in Anleitungsprozessen der Pflege
Beziehungsgestaltung
Prinzipien der gewaltfreien Kommunikation
Integration von Auszubildenden in das Team
Nähe und Distanz in Lehr-Lernprozessen
Umgang mit Störungen
Diversität
Intergenerations-Situationen
interkulturelle Kompetenz
Reflexion (Selbstreflexion)
42
Modul 4: Lehr-Lernprozesse in der Praxisanleitung gestalten
(64 Unterrichtsstunden)
Themenbereiche
Stunden
Kompetenzen:
Praxisanleitungen
gestalten und begleiten Lehr-Lernprozesse im jeweiligen Praxisfeld
planen Anleitungen unter Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen sowie der Lernbiographie
vereinbaren Lernziele mit dem Auszubildenden
planen Anleitungen unter Auswahl geeigneter Methoden
setzen gezielte Anleitungen unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen theoriegeleitet um
evaluieren eigene Anleitungen und nutzen Erkenntnisse zur weiteren Optimierung
richten ihr Handeln auf den rechtlichen Grundlagen der Pflege- und Anleitungspraxis aus
weisen Praxisanleitungen in geeigneter Form schriftlich nach
reflektieren eigene Kompetenzen und die Gestaltung ihrer Anleitungen kontinuierlich
beraten kollegial; optimieren und entwickeln sich hinsichtlich ihrer pädagogischen Kompetenzen weiter
fördern den Theorie-Praxis-Dialog
engagieren sich in einrichtungsinternen wie auch in lernortübergreifenden Entwicklungen und Kooperationen
Inhalte:
allgemein- und fachdidaktische Modelle
Lernzielformulierung/Lernzieltaxonomie/Kompetenzformulierung
Praxisanleitung
Anleitung und Methoden
Methoden selbstreflexiven Lernens
Medienkompetenz
Beratung und Kooperation
Dritter Lernort in Kooperation mit der Schule – Skills lab
Simulation und Demonstration
Lernortkooperation
Aus- und Weiterbildungsrelevante Gesetze
hier: Aufgaben, Umfang und Gestaltung der Praxisanleitung
48
Hospitation bei ausgebildeter Praxisanleitung
16
Modul 5: Formative und summative Bewertungen sowie praktische Prüfungen gestalten
(40 Unterrichtsstunden)
Themenbereiche
Stunden
Kompetenzen:
Praxisanleitungen
konzipieren Lern- und Prüfungsaufgaben in der praktischen Ausbildung kompetenzorientiert und adressatengerecht
beurteilen Lernleistungen auf Basis angemessenerer Instrumente/Bezugsnormen transparent
kommunizieren Lernergebnisse mit Auszubildenden konstruktiv, fördernd und wertschätzend
dokumentieren Lernergebnisse und Prüfungsleistungen nachvollziehbar und rechtssicher
Inhalte:
kompetenzorientierte Lernaufgaben und Prüfungen
Prüfungsrecht
Aus- und Weiterbildungsrelevante Gesetze
Ablauf von Prüfungen in der Praxis
objektivierte Leistungserfassung
Verhalten als Prüfer (verbal, nonverbal)
Operationalisierung von Lehr- und Lernzielen und deren Bewertung
Bewertungskriterien und deren Protokollierung
Notengebung und Notenkommunikation
Subjektivität/Objektivität der Benotung
Selbst- und Fremdreflexion
Bildungsqualität
40
Modul 6: Ausbildungsprojekte in der Praxis planen und durchführen
(48 Unterrichtsstunden)
Themenbereiche
Stunden
Kompetenzen:
Praxisanleitungen
identifizieren und greifen Veränderungsbedarfe in der praktischen Ausbildung mit Blick auf die Ausbildungsqualität auf
initiieren, steuern und evaluieren Praxisprojekte in ihrer Organisation mit dem Ziel, damit Veränderungsprozesse zu gestalten
planen auf Basis ausgewählter Methoden und Instrumente ein relevantes Praxisprojekt und führen es durch
evaluieren das Projekt mittels Selbst- und Fremdeinschätzung
stellen die Ergebnisse ihres Projektes öffentlich vor und führen eine Verbreitung ihrer Ideen und Erkenntnisse durch
dokumentieren das von ihnen verantwortete Projekt
tragen zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess in der Praxisanleitung bei
Davon entfallen 16 Unterrichtsstunden auf die Einführung in das Projektmanagement und 32 Unterrichtsstunden auf die Durchführung des Projekts und den Projektbericht.
Inhalte:
Ausbildungsprojekte
Projektmanagement
klären von Projektauftrag und der erforderlichen Ressourcen
Planung, Durchführung und Evaluation des Projekts
Dokumentation des Projekts in einem Projektbericht
Qualitätssicherung im Projekt
48

1 [Amtl. Anm.:] Bei Durchführung der Weiterbildung für Hebammen erfolgt die Vermittlung der Kompetenzen auf hebammenwissenschaftlicher und bezugswissenschaftlicher Basis und in Bezug zur Anleitungssituation und pädagogischen Haltung im Hebammenwesen.